Mutter benutzt mich ständig als Blitzableiter und Ich kann nicht mehr, was kann Ich tun, ohne ausziehen zu müssen?
Hallo liebe Community,
Wie Ich schon im Titel beschrieben habe bin Ich seit meine Eltern sich vor knapp 3 Jahren getrennt haben der Blitzableiter für meine Mutter. Aber erstmal kurz über mich: Ich bin 20 Jahre alt, habe mein Abitur und beginne zum 1.8. ein FSJ, im anschluss daran möchte Ich studieren, genauer Studiengang entscheidet sich erst im FSJ. Nun zum eigentlichen Problem: Meine Mutter hat sowohl auf der Arbeit mit ihren Kollegen, als auch mit Freunden und einigen aus der Familie viel Stress, da sie oft einfach nur ausgenutzt wird und keine Hilfe bekommt, wenn sie dann mal welche braucht. Das ganze ist bei ihr soweit, dass sie mich eben regelmäßig dazu benutzt um ihrem Frust und ihrer Wut freien Lauf zu lassen. Nur kann und will Ich auch nicht mehr, da Ich mittlerweile fast täglich Suizid-Gedanken habe und auch schon an meine Freundin, mit der Ich seit 7 Monaten zusammen bin, und meine Kumpels einen Abschiedsbrief verfasst habe. Zudem bin Ich einfach nur noch komplett ausgelaugt und resigniert, was in den Streitereien mit meiner Mutter negativ zum tragen kommt, da sie nur noch wütender wird, wenn Ich ihr nicht antworten kann. Diese Streitereien sind fast täglich und wenn man sich knapp 3 Jahre lang täglich anschreien lassen muss mit Dingen wie: "Du bist die größte Flasche dieser Erde." "Deine Freunde sind Flaschen." oder aber "Deine Freundin ist nur aus Mitleid mit dir zusammen." fängt man irgendwann an, das zu glauben. Allerdings ist es damit ja nicht getan. Mein Eigentum, die Sachen, die Ich von meinem geld bezahlt habe, nimmt sie mir regelmäßig ab und versucht auch ständig, mich von meinen Hobbies fernzuhalten und zu ihren zu schleifen, da Ihr alles was Ich mache(Luftpistole, Judo und ja, Gaming zähle Ich auch als Hobby) zu Realitätsfern und zu wenig Bewegung sind. Wenn Ich zu ihren Hobbies(Badminton und Fahrrad fahren) mit kommen würde, müsste Ich meine Hobbies aufgeben, da es zeitlich nicht passt. Natürlich kommen jetzt einige Genies auf die Idee: "Wenn deine Eltern getrennt sind, zieh doch zu deinem Vater." Die Überlegung stand im Raum, aber da mein Opa mit meiner Mutter und mir in einem Haus wohnt(er bekommt wenn dann immer nur die Seite meiner Mutter mit, die alles extrem überspitzt darstellt) und er schon 5 Herzinfarkte hat, kann Ich ihn nicht mit meiner Mutter alleine lassen, da er sonst vermutlich nicht mehr lange hat. Nun ja, jetzt ist eben meine Frage, ob irgendwer vielleicht ne Ahnung hat, was Ich a) machen kann um diesen "Kleinkrieg" mit meiner Mutter zu beenden und b) ob und was meine Mutter an "erzieherischen Maßnahmen" überhaupt nich anwenden darf, beziehungsweise wie sich das Verhält mit Dingen wie: PC abnehmen und aus dem Fenster werden(letzteren Part hat sie nur angedroht, den PC aber in die Nähe ihres Schlafzimmerfensters gestellt, wo Ich nicht hin darf(damit Ich nicht mehr zocke(gar nicht mehr).
Ich hoffe auf schnelle und hilfreiche Antworten.
3 Antworten
Ich will hier nur auf Deine konkreten Fragen antworten, für viele Deiner Probleme gibt es auch anonym Hilfe z.B. von der Telefonseelsorge oder falls ihr in eurer Stadt / Kreis einen Krisendienst habt, einfach kontaktieren....
b) Du bist zwar ihr Kind, aber volljährig. Sie darf dir weder den PC oder sonst etwas von deinem Eigentum wegnehmen. Stell dir mal vor du würdest als Fremder mit ihr im einer WG zusammenwohnen und sie würde sich so aufführen....Rechtlich bist du quasi in einem solchen Zustand.
Gehört das Haus deinem Opa, wenn ja und ihr nicht in einer komplett abgetrennten Wohnung wohnt, kann deine Mutte dich nicht mal aus "ihrem" Haus rausschmeißen.
Übrigens, nimm dir das zu b) geschriebene auch zu deiner Frage a) als Antwort. Würdest Du dich von einer fremden Mitbewohnerin in einer WG so beschimpfen und beleidigen lassen??? Also auch hier der Rat einen externen (Profi) als Moderator einzuschalten, dait ihr wieder miteinander reden könnt, statt euch anzuschreien.
Laß dich nicht weiter runterziehen, du bist kein Mülleimer.
Ich kenne eine ähnliche Situation und kann Dir nur raten, Deine Mutter in diesen Situationen wie ein Kind zu betrachten. :-(
Versuche, sie aufzubauen - nicht, wenn sie Dich beleidigt, sondern später - bleibe ruhig und versuche, beim Angeschrienwerden etc. so zu tun, als habe sie normal mit Dir gesprochen, mach Dich ggf. klein.
Ja, das wäre auf Dauer nicht gesund ist aber bei solchen Menschen oft wirksam. Es kann sein , dass solche Menschen ihr Fehlverhalten einsehen, wenn man ihnen nur oft genug zustimmt und das noch überspitzt. Ihnen fehlt Selbstvertrauen und offenbar auch Gesellschaft (sonst könnte sie mit Freundinnen Rad fahren etc.
Auch wenn diese Reaktion bei normalen Menschen falsch wäre (!), ist meine Erfahrung, dass man mit solchen Menschen am besten klar kommt, wenn man sie oft lobt, sich selbst ggf. klein macht/ kritisiert ("ich weiß auch nicht, warum ich so komische Interessen habe", "ja, stimmt Rad fahren ist gesünder als Gaming", "weißt du, was ich tun kann, um besser zu werden" bzgl. "Flasche" etc.). Wenn man genug geschleimt hat - die Mutter gelobt, ihr Recht gegeben, ggf. noch dabei übertrieben hat, laut an sich zweifelt etc. - kann es sein, dass sie versucht, einen vom Gegenteil zu überzeugen. Dann sollte man erst mal länger daran zweifeln.
Man kann sich antrainieren, solche Leute wie geistig Behinderte zu sehen, die nicht anders KÖNNEN_und_man kann sich antrainieren, etwas anderes zu sagen und zu tun als zu denken. Man darf denken "ach, jetzt muss sie sich wieder abreagieren" und sagen "du hast ja so recht es tut mir Leid!" Wichtig bei dieser Strategie ist es aber, jemanden außerhalb des Hauses zu haben, mit dem man das Erlebte immer mal wieder durchsprechen kann und der einen aufbaut und bestärkt.
Solange man sich wehrt und sei es auch nur, um sich nicht völlig aufzugeben, ist man für diese Leute der Feind und ihr Verhalten wird extremer werden (Stichwort übrigens "narzisstische Mütter").
Wenn man sie aufbaut, unterstützt, sich ggf. klein macht, damit sie groß erscheinen, quasi ihr Therapeut wird und ihnen so oft wie möglich zustimmt (nicht bei wichtigen Sachen wie Berufswahl etc., auf die sie einen später festnageln können), geht es ihnen ggf. besser. Wenn es ihnen besser geht, ticken sie nicht so oft aus.
Meine Vorgehensweise kann man aber NUR durchführen, wenn man selbst einigermaßen stabil ist und NICHT anfängt, irgendwann selbst an sich zu zweifeln!!!
Ich habe bei solchen Leuten (nicht meine Mutter, aber aus dem Familienkreis) eine Fehlerliste angelegt und mir immer notiert, was ich falsch gemacht habe und in Zukunft ändern sollte (nicht das, was sie sagt sondern etwas, das Deeskalierend wirken könnte oder mit im Vorfeld möglichst viele Demütigungen und Schreitiraden erspart). Ein Punkt auf der Liste ist, nichts zu sagen, das gegen mich verwendet werden kann (allzu Privates) und möglichst immer zuzustimmen und zu loben (es muss ernst gemeint klingen) sowie ggf. kleine Geschenke zu machen und wenig anzunehmen, ohne dass sie es merkt. (So etwas kommt irgendwann als Bumerang zurück: Ich habe dich schon oft eingeladen/ dir dies und jenes geschenkt etc. jetzt könntest du doch mal (jeden Tag mit mir Shoppen gehen, meine Keller aufräumen etc. :D).
Wichtig ist, dass DU Dir von außen jemanden holst, der DICH aufbaut und NIE Probleme mit Deiner Mutter besprichst, besonders keine, die SIE verursacht hat! Du musst Dir einen Schutzraum erhalten, in den Deine Mutter nicht eindringen kann und gleichzeitig eine Fassade aufrecht erhalten, durch die sie glaubt, Dir deutlich überlegen zu sein und von Dir bewundert zu werden.
Bonus: Sie dazu bringen, ihre Hobbys mit gleichgesinnten Erwachsenen auszuüben, die sie nicht kritisieren... ;-)
Hast du schon einmal versucht, deinen Opa mit "ins Boot" zu holen? Hast du ihm mal deine Seite der Angelegenheit geschildert, oder ist er von vorneherein immer auf der Seite deiner Mutter?
Falls er aus welchem Grund auch immer, zu ihr steht, dann zieh aus. Wenn die Möglichkeit besteht, dass er dir den Rücken stärkt, dann hol ihn ins Boot.
Eine weitere Möglichkeit wäre ein Gespräch mit einem Sozialberater/Psychologen in einer Familienberatungsstelle mit der Bitte um eine Mediationsgepräch zwischen dir und deiner Mutter. Schildere deine Verfassung- Suizidgedanken, Verlust des Selbstwertgefühls, Selbstzweifel usw. und bitte dort um Hilfe. Eine derartige Hilfe kannst du evtl. auch durch das Jugendamt (Hilfe für junge Erwachsene) bekommen.
Hol dir einen Termin und mach es dringlich, die warten natürlich nicht auf dich und dann muss schon "Not am Mann sein" (Selbstmordgedanken) damit es etwas flotter geht.
Wenn deine Mutter von sich aus keine Gesprächsbereitschaft zeigt und immer nur Vorwürfe macht, dann ist das ganz klar, dass du irgendwann nicht mehr kannst.
Noch eine Möglichkeit wäre, ihr einen Brief zu schreiben- aber nur in der Ich-Form- also: ich fühle mich so und so wenn du mich beschimpfst, ich frage mich, was ich falsch mache, dass du mich mit solchen Worten bezeichnest...ich wünsche mir von dir freundliche Worte, Ermunterung und nicht nieder gemacht zu werden, Frag sie auch, ob sie wünscht, dass du ausziehst, sag ihr, dass du dich nicht verstanden und nicht wahr genommen, geschweige denn Wert geschätzt wirst- und bleibe dabei Vorwurfsfrei. Das könnte bewirken, dass sie sich selbst reflektiert und nachdenkt. Aber genauso gut kann der Schuss nach hinten losgehen- dann ergreife die Flucht, denn du trägst KEINE Schuld, du bist das Kind, sie ist dir gegenüber in der Pflicht, nicht umgekehrt.
Und vor allen Dingen: DU bist nicht Schuld an ihrem Verhalten, denn jeder Mensch hat die Wahl, WIE er mit jemand anderem umgeht, auch deine Mutter!
Ich wünsche dir viel Kraft für deine nächsten Schritte, denn jetzt kommt das Alter, wo die Jungen das Nest verlassen, wenn es zu eng wird.
Such dir Hilfe, denn deine Mutter scheint nicht in der Lage zu sein sich selbst zu helfen, wie soll sie dir dann helfen können?