Mutige Pferderassen?

9 Antworten

Wie es ja schon im Namen verankert ist - findest du am ehesten unter Kaltblütern Pferde, die vieles kalt läßt, was andere aus der Ruhe bringen würde.

Ein Vollblut dagegen ist naturgemäß eher hitzig. Wenn du aber mal auf eine Rennbahn gehst und Dir hinter den Kulissen ansiehst, durch welchen Rummel diese Pferde gehen, relativiert sich das mit der Schreckhaftigkeit wieder sehr.

Vor allem aber ist es eine Frage der Gewöhnung und der Rangordnung. Ein rangniederes Pferd wird dir lieber die Führung unter egal welchen Umständen überlassen als eines, das gewöhnt ist, immer auf sich und alle anderen aufpassen zu müssen.

Und der selbe Regenschirm, der auf der Rennbahn zu Hunderten aufgespannt wird, kann bei einem Spaziergänger im Wald furchterregend sein.

Auch kommt viel auf Tagesform und Auslastung an. Und aufs Wetter...

Iberische Pferde sind von Haus aus darauf gezüchtet, hibbelig zu sein, weil der „stolze Spanier“ ein augenscheinlich temperamentvolles Pferd will. Aber das hindert sie nicht an Schußfestigkeit.

Vollblüter an der Rennbahn müssen immer regulierbar sein - und entwickeln sich beim Freizeitreiter aber zum unhaltbaren Ungetüm, weil das an die Bedürfnisse angepasste Training dann fehlt.

Alles eine Frage des Trainings...

Liebe/r Malwna,

Wie du schon geschrieben hast kommt es hauptsächlich auf den Charakter an und natürlich dem Alter, aber es gibt Rassen denen sowas nach gesagt wird.

z. B.

-Isländer

-Tinker

-Haflinger

-Quarter Horse

und eigentlich die meisten Kaltblüter.

LG Natalie

Hallo,
nicht schreckhaft und "als mutig bezeichnet" haben nicht so ganz viel miteinander zu tun.
Gerade Pferde die für Aufgaben gezogen worden, die jetzt nicht so unbedingt der Norm entsprechen und für ein Fluchttier viel "Mit" erfordern sind oftmals auch so sensibel dass sie für den Durchschnittsreiter zu schwierig sind und dann schnell den Stempel "nervös" und " schwierig" übergebügelt bekommen.

Als "mutig" gelten wohl gemeinhin die Pferde die für den Einsatz zu Tierkämpfen oder zum Einsatz als Kriegspferde (Lastentransport Mal aussen vor) gezogen wurden. Da tauchen dann. Rassen wie PRE, Lusitano, Araber, etc. auf.

Allein beim PRE kann man sich Mal durch die Kleinanzeigen klicken und schauen was passiert wenn so eine Rasse auf einmal Mode wird.

Neben einer gewissen Veranlagung ist es wichtig, was mit dem Pferd gemacht wird und wieviel Sicherheit und Mut man selbst in der Lage ist, dem Pferd zu geben.

Das "mutigste" Pferd dürfte zum Nervenbündel mutieren, wenn es in Watte gepackt wird oder wenn der Besitzer neben dem Pferd vor lauter Angst schlottert oder auch nur so übervorsichtig ist, dass er das Gras wachsen und Flöhe husten hört.

Die Veranlagung bringt das Pferd mit, häufig nicht aufgrund seiner Rasse, sondern aufgrund seines Stammbaumes. Darauf verlassen, dass die Rasse xx als besonders nervenstark gilt, würde ich mich nicht. Zudem kommt es noch darauf an, welche Erfahrungen die Pferde gemacht haben. Wir haben z. B. ein paar der genannten "nervenstarken" Quarter im Stall: im Gelände wohl schnell unterwegs, aber auch leider sehr schreckhaft.

Ein Pferd kauft man nicht wie ein Auto, wo man das kriegt, was man bestellt, sondern man muss doch auf ein paar mehr Dinge achten wie das "Modell" und sollte auch seine eigenen Fähigkeiten realistisch einschätzen können.

Ein Pferd muss sich nicht zwingend erschrecken oder in Panik geraten, damit man runterfällt, sondern da reicht ein kleiner Schritt zur Seite etc. Und letztlich reicht es auch, wenn das "unerschrockene" Pferd einen unerwarteten kleinen Hüpfer zur Seite macht, dass man den Abflug macht... Wir haben z. B. eine Freiberger Dame, die sich eigentlich durch nichts aus der Ruhe bringen lässt, egal, ob jetzt im Gelände Rehe vor ihren Weg hüpfen oder sonstwas passiert, aber dennoch kann sich mal weghüpfen, wenn z. B. in der Halle eine Maus aus der Bande huscht.... Sind halt keine Maschinen und man steckt manchmal nicht drin, was genau das Pferd jetzt aus der Ruhe bringt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Vollblüter können tolle Verlasspferde werden. Aber das ist ne Menge Arbeit. Ich würde sagen sie sind nicht unbedingt mit Nerven wie Drahtseile ausgestattet. Quarter sind da schon eher für bekannt, allerdings sind die meisten Freizeit Quarter die ich kenne, eher gemächlich draußen unterwegs, also nicht unbedingt sehr flott drauf. Zügig und sicher? Da würde ich tatsächlich auch den Isländer als passend empfinden.


Urlewas  22.10.2018, 09:18

Dem stimme ich zu - möchte aber einen kleinen Gedankenanstoß anmerken: wohl grade deshalb, weil Quarter als verlässlich bekannt sind, sieht man viele, die von ihren Besitzern fast nur an der Leine spazieren geführt werden, weil man Angst hat, sich drauf zu setzen. Man redet es sich schön, dass man „Bodenarbeit“ lieben würde. In Wahrheit fehlt es Roß und Reiter an Ausbildung. Nur vom Spazierengehen wird aber auch aus dem Quarter kein zuverlässiges Reitpferd.

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Pauliwauly  22.10.2018, 10:56
@Urlewas

Letzteres gilt ja eigentlich für jedes Pferd :-) Und reiten muss man schon auch können, sonst nutzt einem auch das unerschrockenste, gelassenste Pferd nicht viel. Hab schon Leute gekannt, die sind beim Ausreiten von ihrem Kaltblut gefallen, weil dieses einen UNERWARTETEN Schritt zur Seite gemacht hat. Das ist weder erschrocken noch sonst was, dem Reiter fehlte es einfach an entsprechender Sattelfestigkeit. Und ein gelassenes Pferd lässt sich halt auch von einem unsicheren Reiter auf Dauer kirre machen. Sind halt keine Maschinen.

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