Muss man von Verkäufer/innen gesiezt werden?
Also meine Frage ist es, ob man von Verkäufer/innen gesiezt werden muss.
Ich war in einem Geschäft und neben mir stand eine Verkäuferin und ich habe mich bisschen umgesehen, weil ich nichts Genaues gesucht habe, weil ich eine Freistunde hatte und die Zeit vertreiben wollte. Habe auch Sachen in der Hand gehabt, die ich nachdem ich fertig war, gekauft habe.
Und dann hat die Verkäuferin mich gefragt:,,Kann ich dir irgendwie helfen?"
Ich finde es ehrlich gesagt ein wenig unhöflich, weil ich sie ja auch nicht duzen würde.
Ich bin 17. Im Internet habe ich gelesen, dass man in der Öffentlichkeit ab 16 gesiezt werden könnte beziehungsweise sollte, zum Beispiel von Lehrern/Lehrerinnen. Meine Lehrer/innen siezen mich auch.
Ich weiß nicht, aber ich halte sehr viel von gegenseitigem Respekt und bin froh, dass meine Lehrer/innen mich seit dem ich 16 bin siezen, weil ich mich sonst nicht wirklich respektiert gefühlt habe. In dem Moment, als die Verkäuferin mich geduzt hat, kam mir das so rüber, als würde sie mich wie ein kleines Kind sehen und mich nicht wirklich respektieren. Wahrscheinlich sehen das viele von euch anders, aber ich finde es besser gesiezt zu werden. Ich fühle mich dann wohler.
Was könnte ich machen, dass ich gesiezt werde? Soll ich das dann einfach sagen? Ich möchte ja auch nicht, dass dann irgendwie Stress ist, weil dann die andere Person vielleicht denkt, dass es respektlos wäre, dass ich es verlange.
7 Antworten
Ich persönlich habe ein Problem mit dem "Sie" und bevorzuge das "Du". Ich liebe die englische Sprache. "Sie" ist bei mir für Arschlöcher vorbehalten. Wenn dich das "Du" stört – sag es einfach. Aber eigentlich ist es ein Kompliment. Denn Leute duzen oft Leute, die ihnen sympathisch sind.
Da du nicht beamtet bist, mach ich das auch nicht! Finde die Verkäuferin hat richtig gehandelt
Da du nicht beamtet bist
Allein dieser Abschnitt zeigt, dass du trollst. Du verwendest noch nichtmal den korrekten Begriff.
Ist kein Muss, aber Höflichkeit und Respekt gebieten es doch irgendwo schon, eine fremde Person mit Sie anzureden.
Siezen schafft halt nicht nur Respekt, sondern such Distanz. Letztendlich ist es immer von den Menschen und der Situation abhängig, was gerade passt. In einem Verkaufsgespräch ist Distanz nicht unbedingt etwas, das man will. Deshalb fährt Ikea gut mit seinem familiären Konzept, auch wenn es sicher nicht jeder mag. Andererseits würde wohl kein Makler oder Autoverkäufer auf die Idee kommen, die Kunden zu duzen. In der Arbeitswelt ist es ebenfalls von der Branche abhängig. Ich habe nie Informatiker gesehen, die sich siezen. Bankangestellte tun aber wohl nichts anderes.
Ich muss auch sagen, dass ich das ursprüngliche Konzept durchaus kritisch sehe. Letztendlich war das Siezen ein Mittel, das obere Gesellschaftsschichten angewandt haben, um sich bewusst vom Pöbel abzusetzen. Irgendwie muss man ja begründen, dass man ein objektiv besserer Menschenschlag ist als das niedere Gesindel. Sprachlich ist das Siezen eigentlich kompletter Unsinn.
Ja, ich persönlich fände es sogar besser, wenn das Siezen komplett abgeschafft werden würde, weil ich es so sehe, dass dann jeder jedem auf Augenhöhe entgegenkommen würde, denke ich. Ich finde wir sind alle Menschen und haben alle den selben Wert und die selbe Stellung. Deshalb finde ich, dass jeder den gleichen Anteil an Respekt verdient hat, weil niemand über irgendeiner anderen Person stehen sollte oder mehr respektiert werden sollte. Ist nur meine Meinung.
Ich bin Verkäufer, und ich sieze die Kunden, die im Laden sind. Kleine Kinder zwar nicht (und da nehme ich es auch nicht übel, wenn sie mich duzen, weil sie es halt (noch)nicht anders kennen), aber alles ü14 schon.
Wenn jemand zwar kein Kleinkind ist aber auch nicht ausschaut wie ü14, versuche ich, die direkte Anrede zu vermeiden. Ich weiß ja nicht, ob der Mensch, der mir da gegenübersteht, nicht doch schon über 14 Jahre ist.
Ich bin der Meinung, wenn es sich nicht gerade um eine Situation handelt, bei der das "Du" ... ich sage mal vorsichtig "erforderlich" - ist, ist ein "Sie" nie die verkehrteste Anrede.