Muss man Solarmodule erden oder geht das auch ohne?

6 Antworten

Du musst sie erden!

Die Gestelle der Module fangen ja logischer Weise wie ein Blitzableiter Blitze ein und von dort kann der Blitz dann auf ein niedrigeres Potential überspringen.

Die Solar-Pannels stellen vielleicht 60-80V gegen GND her und GND liegt ja auch auf Erde. Also wird der Blitz dann seinen Weg über die Kabel der Solarzellen finden und dir die Elektronik kaputt machen.

Der Rahmen der Solarmodule schützt dann also die Technik in gewisser Weise.

Wenn du vertikale Stäbe mit 1m Länge (die geerdet sind) zwischen den Solarmodulen installierst, dann ist die Wahrscheinlichkeit noch höher dass dir kein Blitz die Technik kaputt macht.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Entwicklung / Forschung
apparmor 
Fragesteller
 12.03.2021, 01:14

Interessant. Guter Tipp. Danke

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Ahzmandius  12.03.2021, 02:00

Blitzableiter alleine bringen gar nichts. Man braucht auf jeden Fall SPD Typ 1 in der Hauptverteilung und Typ 2 in den Unterverteilungen (vom gleichen Hersteller oder von Herstellern, die untereinander kompatibel sind)

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apparmor 
Fragesteller
 12.03.2021, 02:21
@Ahzmandius

Hast du mal einen Link zu diesen SPD Typ 1 und 2 Dingern?

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Ahzmandius  12.03.2021, 06:40
@apparmor

Spd ist Überspannungsschutz. SPD ist englisch und heißt "Surge Protective Device"

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apparmor 
Fragesteller
 12.03.2021, 07:06
@Ahzmandius

Da du dich in dem Bereich gut auskennst - magst du mir die passenden Teile aussuchen? Meine Solaranlage hat insgesamt 800W Leistung und ist auf 90V Leerlaufspannung kombiniert.

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Ahzmandius  12.03.2021, 07:14
@apparmor

Da empfehle ich dir lieber einen Fachmann dafür zu beauftragen, für Installation und Planung.

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apparmor 
Fragesteller
 12.03.2021, 07:32
@Ahzmandius

Ich mache das alles selbst. Ich kann mich einlesen in alles. ^^

Wollte nur sehen welche Teile du dir so vorstellst.

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Ahzmandius  12.03.2021, 07:39
@apparmor

Halte ich für eine schlechte Idee. Aber das musst du selbst wissen.

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sie müssen auf jeden fall geerdet sein. in risikogebieten ggf. auch außerhalb der gebäudehülle über einen blitzableiter!

lg, anna

apparmor 
Fragesteller
 13.03.2021, 00:42

HI Anna, aber die Erdung an sich hat nichts mit Blitzschutz zu tun oder? Für Blitzschutz muss man separat Blitzableiter installieren oder?

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Peppie85  13.03.2021, 05:53
@apparmor

ich habe auch nie behauptet, dass die erdung ein blitzschutz ist. dawegen ja auch die einbindung in die blitzschutzanlage in risikogebieten.

lg, anna

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apparmor 
Fragesteller
 20.03.2021, 15:13
@Peppie85

Ich habe es auch nicht behauptet, dass du es behauptet hast. Das war eine zusätzliche Frage, weil ich ursprünglich dachte, dass die Erdnung für Blitzschutz dient was ja nicht stimmt.

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Peppie85  20.03.2021, 15:37
@apparmor

dann sind wir uns ja einig - hoffe ich jedenfalls

lg, anna

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Für Gebäude MIT einem Blitzschutzsystem ist mir nach Reihe DIN EN 62305 eine Forderung nach einem Funktions-PA mit mind. 6 mm² Cu (NICHT grün-gelb!) bei Einhaltung normkoformer Trennungsabstände bzw. bei deren Unterschreitung mit mind. 16 mm² Cu bekannt: Für Gebäude ohne LPS ist mir - auch mit trafolosen Wechselrichtern - keine Pflicht für einen Schutz- oder Funktions-PA bekannt.

Daher die Bitte an @Peppie85 und @PredatorWorks um Angabe, in welcher aktuellen Norm die behauptete Pflicht "auf jeden Fall" einen PA der Modulgestelle bei Gebäuden ohne LPS ausführen zu müssen, nachzulesen ist.

In der DIN VDE 0100-712 steht nämlich nur, dass WENN ein PA-Leiter verlegt wird, dieser eng mit den DC- oder AC-Leitungen zu verlegen sei und die für Antennensicherheit strengeren Forderungen nach blitzstromtragfähiger Erdung mit mind. 16 mm² Cu gelten weder für PV-Anlagen noch für ebenso einschlaggefährdete Edelstahlkamine.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
verreisterNutzer  21.03.2021, 19:45

HOCHSCHIEB: Nach zwei Tagen kein Beleg der vorgeblichen Pflicht für Träger von PV-Modulen einen Schutz- oder Funktions-PA ausführen zu müssen.

Wenn es eine solche Norm gibt, sollte es doch möglich sein die zu zitieren oder wenigstens mitzuteilen, wo es lt. Hörensagen nachzulesen sein soll.

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verreisterNutzer  15.04.2021, 01:22
@verreisterNutzer

FAZIT: Keiner von den Usern, die vor einem Monat behauptet haben, dass Modulrahmen geerdet werden müssen, konnte dafür eine Norm bennenen oder gar zitieren.

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Meinst du simple Solarpanele zur Wassererhitzung oder Photovoltaik-Panele? (Stromproduktion)

Letztere müssen bzw. sollten geerdet werden. Am besten jedes Modul separat, ansonsten das ganze Gestell, auf dem diese montiert werden.

apparmor 
Fragesteller
 12.03.2021, 00:52

PV-Module meine ich :)

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apparmor 
Fragesteller
 12.03.2021, 02:20

Meinst du jedes Solarmodul mit eigenem Erdungsstab oder kann man alle miteinander mit dickem Kabel verbinden und diese an den Erdungsstab anschließen?

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Für die Funktion muss man nicht erden.

Die Erdung ist rein aus Sicherheitsgründen!

Kommt es zu einem Fehler, kann eine Stelle des Stromkreises sich über Wände und Böden mit Menschen in der Nähe verbinden. Fasst einer der Menschen dann einen anderen Teil des Stromkreises an, wird der Stromkreis durch Wände/Böden und über diesen Menschen überbrückt. So wird dann der Mensch Teil des Stromkreises.

Beim Erden legt man eine festgelegte Stelle des Stromkreises auf das Erdpotential, also das potential auf dem Menschen sind. Die können dann alle mit der Erde verbundenen Teile des Stromkreises gefahrlos anfassen. Kommt jetzt aber ein anderer Teil des Stromkreises in Kontakt mit dem Erdpotential, dann fließt der Strom sofort über die Erdung zurück in den Stromkreis, ein Mensch der anfasst ist so durch die Erdung überbrückt und damit geschützt.

Ist der Fehlerstrom über die Erdung hoch, kann eine Sicherung die man da eingebaut hat auslösen und den Stromkreis unterbrechen. D.H. bei einem gefährlichen Defekt schaltet sich der Strom selber völlig automatisch ab und die Gefahr ist gebannt.

Bei Solaranlagen mit geringer Spannung (<60V) braucht man nicht erden, die maximal 60V die man da aus versehen anfasen könnte reichen unter normalen Umständen nicht um Lebensgefährlich zu sein. Die einfachen 12V, 24V oder 48V Anlagen die man selber aufbauen kann muss man also nicht erden, eine Erdung macht für die Sicherheit gegen einen Stromschlag praktisch keinen Unterschied.

Bei höheren Spannungen (>60V) muss man aber unbedingt erden, denn das schaltet bei einem Defekt in der Verkabelung den Strom ab bevor jemand anfassen kann oder schützt den anfassenden gegen einen Potentialunterschied (Spannung) über seinen Körper.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
apparmor 
Fragesteller
 12.03.2021, 22:36

Verstehe ich es so, dass die Erdung für dich nichts mit Blitzschutz zu tun hat, sondern wegen der höheren Spannung zB >60V ?

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Commodore64  13.03.2021, 12:43
@apparmor

Eine einfache Erdung ist kein Blitzschutz. Ein Blitzschutz muss unglaubliche Ströme verkraften ohne dass da die Drähte sofort verdampfen. Es gibt also Erdung und es gibt Blitzschutz. Der Blitzschutz kann das Erden übernehmen, umgekehrt aber nicht.

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verreisterNutzer  21.03.2021, 19:24
@Commodore64

Den Begriff "einfache Erdung" gibt es im IEV-Wörterbuch nicht und hier wird einmal mehr altbacken Blitzschutz auf Äußeren Blitzschutz kastriert.

Erdung und Potentialausgleich können blitzstromtragfähig sein oder auch nicht. Außenantennen in als sicher angenommenen Fassadenbereichen sind von blitzstromtragfähiger Erdung und bedingt auch vom PA befreit. Alle anderen Außenantennen sind nach Prüfnorm Klasse H = 100 kA blitzstromtragfähig mit einem normkoformen Erder und dem Schutzpotentialausgleich des Gebäudes zu verbinden.

Auch wenn wegen erdungspflichtiger Dachantennen kein komplettes Blitzschutzsystem für das ganze Gebäude installiert werden muss, ist das eine Blitzschutzmaßnahme. In der für Antennensicherheit primär maßgeblichen Norm wird sowohl die Montage im passiven Schutz von Fassaden als auch Erdung mit mind. 16 mm² Cu, 25 mm² Alu oder 50 mm² St/tZn als Blitzschutz bezeichnet.

Medianblitze haben in Österreich um 10 kA, in Deutschland um 25 kA Stromstärke. Ein PA-Leiter aus 4 mm² Cu übersteht per se auch 50 kA. Um Kupferdrähte zu verdampfen sind extrem seltene Wilde Hausrüttler (Kachelmanjargon) nötig, siehe Tabelle D.3 der DIN EN 62305-1, ohne Normenzugriff macht auch ein Blick in den DEHN Blitzplaner kundiger.

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Commodore64  24.03.2021, 19:23
@verreisterNutzer

Wenn der Fragesteller solche Fachbegriffe und deren Bedeutung genau kennen würde, dann würde der auch nicht so eine Frage stellen. Antworten auf "Fachchinesisch" helfen dem dann nicht weiter. Also muss man in solchen Fällen dann auf verständliche "Laienbegriffe" oder Umschreibungen ausweichen um dem Fragesteller weiter helfen zu können. Das ist hier kein Forum wo nur ausgebildete Elektriker fragen stellen.

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verreisterNutzer  15.04.2021, 00:59
@Commodore64

BINSENWEISHEIT: Wegen erdungspflichtiger Antennen muss kein komplettes Blitzschutzsystem errichtet werden und normkonform geerdete Dachantennen ersetzen keine behördlich geforderte Blitzschutzsysteme.

Außenantennen außerhalb von Erdung befreiten Fassadenbereichen sind mit mind. 16 mm² Cu (hält per se auch > 200 kA aus) UND nach Klasse H = 100 kA herstellergeprüften Verbindern BLITZSTROMTRAGFÄHIG und nicht nur "einfach" gegen Blitzschläge zu schützen.

Der Oberbegriff Blitzschutz ist nach Reihe DIN EN 62305 schon seit Jahrzehnten nicht mehr nur auf Äußeren Blitzschutz bzw. Blitzableiter kastriert und wird in der für Antennensicherheit maßgeblichen DIN EN 60728-11 sowohl für blitzstromtragfähige Direkterdungen wie auch Antennenmontagen im passiven Schutz von Fassaden verwendet.

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Commodore64  18.04.2021, 14:27
@verreisterNutzer

Es geht hier um Solaranlagen, nicht um Funkanlagen!

Bei Energieversorgung wird deutlich zwischen Blitzschutz und reiner Schutzerdung unterschieden. Mit Funk wo man Erdet, damit die Funkwellen einen "Bezugspunkt" haben damit die überhaupt erst aus der Antenne abgestrahlt werden können hat das gar nichts zu tun.

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verreisterNutzer  20.04.2021, 21:40
@Commodore64

Der Threaditel ist eindeutig und zwischen dem Schutz gegen den elektrischen Schlag nach DIN VDE 0100-410, den Blitzschutznormen oder der für PV-Anlagen relevanten DIN VDE 0100-712, kann ich auch ohne Nachhilfe unterscheiden.

Bislang hat noch jeder der User, welcher behauptet hat, dass die Modulgestelle in den PA einbezogen werden müssten, auf die Frage in welcher Norm das nachzulesen ist, gekniffen. Auffällig ist auch, dass nicht einmal Fachartikel zitiert werden, in denen ein Funktions-PA auch für Gebäude ohne LPS empfohlen oder für notwendig gehalten wird, obwohl es solche Artikel gibt.

Bemerkenswert wie die meisten Propheten von normativ gefordertem PA schon ins Trudeln geraten, wenn sie zwischen Schutz- und Funktiona-Potentialausgleich unterscheiden müssen. Bis der angebliche PA-Zwang evtl. noch in eine Folgenorm einfließt, werde ich nicht zum letzten Mal vergeblich nach einem Normzitat nachgefragt haben.

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Commodore64  20.04.2021, 22:20
@verreisterNutzer
Der Threaditel ist eindeutig und zwischen dem Schutz gegen den elektrischen Schlag nach DIN VDE 0100-410, den Blitzschutznormen oder der für PV-Anlagen relevanten DIN VDE 0100-712, kann ich auch ohne Nachhilfe unterscheiden.

Dann formulier doch bitte eine komplette Frage statt nur einer kurzen Überschrift.

Das ist ein allgemeines Forum wo besonders Laien Fragen stellen. Man kann also nie wissen auf welchem Level der Fragesteller ist. Dazu kommt noch, dass andere Menschen diese bereits gestellten fragen und Antworten lesen und die haben bestimmt nicht genau Deinen Wissensstand.

Wenn Du also eine genaue Antwort auf eine "Profifrage" suchst, dann musst Du das auch dabei schreiben.

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