Muss man das Thema bedingungsloses Grundeinkommen angesichts besser werdender KI-Programme neu bewerten?
Wer das Thema etwas verfolgt hat, weiß, das Programme wie ChatGPT in den letzten Jahren oder gar Monaten einen rasanten Fortschritt gemacht haben.
In naher bis mittlerer Zukunft werden zahlreiche Jobs im Bereich Logistik, Marketing, möglicherweise Erziehung, von kreativen Sachen ganz zu schweigen, usw, dadurch wegfallen, wenn sie nicht durch regulierungen künstlich am Leben gehalten werden.
In der Vergangenheit war ein häufiges Argument gegen ein BGE, dass man befürchte, dass die Menschen schlicht nichtmehr arbeiten gehen würden.
Sollte man das ganze jetzt neu bewerten, da in Zukunft tatsächlich zahlreiche Menschen nichtmehr arbeiten müssen?
3 Antworten
Nein.
Ein flüchtiger Blick in die Vergangenheit reicht da. Die gleiche Prophetie gab es schon in den 80er Jahren und wurde temporär unter der Frege diskutiert "Geht der Gesellschaft die Arbeit aus?". Das vermeintliche Allheilmittel war damals die 35 Stundenwoche.
So toll ist ChatGPT gar nicht, es macht häufig Fehler. Viele Sachen, die ChatGPT schreibt, klingen zwar sehr vernünftig, entlarven sich aber beim Überprüfen als Erfindung. Auch in Geschichten, die man das Schreiben lässt, sind Logikfehler sehr häufig. Es wird also noch lange dauern, bis man auf ChatGPT vertrauen kann und Berufe abschaffen kann.
ChatGPT ist allerdings auch eine vergleichsweise schlechte KI.
Es gibt inzwischen viele sehr stark spezialisierte KIs, die den Menschen alt aussehen lassen. Bei der Auswertung von bildgebenden Verfahren in der Medizin liegen KIs Beispiele signifikant häufiger richtiger.
Je stärker man die Aufgabe einer KI eingrenzt, desto besser sind die Ergebnisse. Wenn wir von Berufen sprechen, gehen wir ja auch nicht davon aus, dass jemand Bäcker, Bildbearbeiter und Arzt in einer Person ist. Das von einer KI zu erwarten ist ebenfalls unrealistisch.
Und dennoch gibt es auch im Bereich der allgemeine gehaltenen KIs wesentlich besseres als ChatGPT. Viele Unternehmen, so auch Google, halten ihre Entwicklungen aber aktuell noch zurück.
Aktuell ist das noch der Fall, ganz klar.
Wenn man aber bedenkt, dass das Ding schon funktionierende Codes für (zugegeben noch recht rudimentäre) Videospiele erstellt und bei Dingen wie der Steuererklärung, Ernährungs und Trainings-Plänen sowie ganzen Marketing Strategien zumindest unterstützend wirkt, ist es meiner Meinung nach nicht vermessen anzunehmen, dass es viele Arbeiten in diesen und weiteren Bereichen in den nächsten Jahrzehnten übernehmen kann.
Man muss dabei natürlich das gesamte Spektrum sehen. Es gibt ja noch zahlreiche weiter ähnliche Programme, gerade im Bereich Bild und Video Bearbeitung.
Wenn du dich mal selbst mit ChatGPT beschäftigst, wirst du feststellen, dass dieser Bot nichts kann. Für eine KI ist seine Leistung zwar inder Tat beeindruckend, aber trotzdem ist er noch lange nicht in der Lage, annähernd Menschliche Leistungsfähigkeit zu erreichen.
Ich weiß nicht, ob der ChatGPT da schon so gut ist, dass man darauf vertrauen kann. Jetzt ist er jedenfalls noch weit davon entfernt. Er kann zwar viel, aber in vielen Antworten kommen Fehler vor. Und auch wenn auch viele Antworten richtig sind, kann man noch lange nicht darauf vertrauen.
Ich schrieb doch von naher bis mittlerer Zukunft. Sprich in 10 bis 20 Jahren.