MUSS ich sportlicher sein? Für die Feuerwehr? Ich bin Weiblich und 17 Jahre alt?

8 Antworten

Bei der Freiwilligen Feuerwehr haben wir einige dabei, die kein bisschen sportlich sind und Übergewicht haben. Solange sie insgesamt diensttauglich sind, kann man sie dennoch einsetzen. Aber eher als Maschinist und nicht als PA-Träger ;-) Ich kann als Wehrführer ja keinen zum Abnehmen zwingen.

Aber du bist deinen Angaben zufolge ja nicht übergewichtig und wenn du merkst, dass du nicht sportlich genug bist, dann kannst du daran arbeiten.

Woher ich das weiß:Hobby – Feuerwehr seit 1992. Derzeit Wehrführer einer FF in RLP.

Woelfin373 
Fragesteller
 28.01.2022, 17:49

Oha

Ich dachte grad du wärst meinen Wehrfürer 😅

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SuperKuhnibert4  28.01.2022, 17:51
@Woelfin373

Vielleicht bin ich es. Ich weiß ja nicht, wer in meiner Feuerwehr alles hier einen Account hat ;-)

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SuperKuhnibert4  28.01.2022, 17:53
@Woelfin373

Keine Stadt, ein kleines Dorf in der Westpfalz. Genauere Angaben liefere ich hier leider nicht ;-)

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Nur anhand von deinem Gewicht kann keiner hier deine Sportlichkeit beurteilen und dewegen auch nicht ob das für die Feuerwehr reicht. Aber veilleicht könntest du ja mal mit aktiven Mitgliedern in der Feuerwehr in Kontakt treten und diese können dir bestimmt sagen wie körperlich fit man dafür sein muss.

Das Gewicht und die Info über deine Figur sagt nicht aus, dass du sportlich bist.

Dein Gewicht und deine Figur sagen absolut nichts darüber aus, wie sportlich du bist.

Es gibt schlanke Menschen, die derart unsportlich sind, dass sie bei etwas Treppensteigen komplett außer Atem kommen. Und es gibt "kräftige" Menschen, die wahre Energiebündel sind und irgendwie alles hinkriegen.

Grundsätzlich gibt es in den freiwilligen Feuerwehren zahlreiche Kameraden, die bei Weitem nicht genug Fitness besitzen, um überhaupt mit Atemschutz arbeiten zu dürfen. Die übernehmen dann eben andere Aufgaben. Solange du grundsätzlich gesund bist, ist die körperliche Fitness also kein grundsätzliches Ausschlusskriterium.

Aber es schadet generell nicht, wenn man so sportlich wie möglich ist. Wenn du z.B. in Richtung Atemschutz schaust, macht es für deine Denkfähigkeit und damit für deine eigene Sicherheit durchaus einen Unterschied, ob du mit Puls 160 im Dunkeln herumkrabbelst oder mit Puls 150. Auch ein Mensch, den du vielleicht aus der Wohnung heraus ziehen musst, ist so schwer wie er eben ist und jemand kräftiges tut sich leichter als jemand, der allein mit dem Atemschutzgerät schon voll ausgelastet ist. Auch, wenn du keinen Atemschutz machen möchtest... einen Schlauch über 'ne Wiese zu schleifen oder eine hilfsbedürftige Person aus ihrer Wohnung zu tragen, geht mit ein paar Muskeln auch sehr viel einfacher und bereitet weniger Muskelkater, als wenn du dich sonst nie körperlich betätigst.

Solltest du an Berufsfeuerwehr denken: Atemschutztauglichkeit (die eine entsprechende Fitness voraussetzt) ist Pflicht, aber für die üblicherweise stattfindenden Sporttests solltest du deutlich fitter sein als der Durchschnittsmensch.

Durch die Informationen "Gewicht" und "Geschlecht" sowie "gefühlte Figur" bekommt man keinerlei Informationen über deine Diensttauglichkeit für die Feuerwehr.

Du musst halt in der Lage sein, Menschen retten zu können, schwere Gerätschaften verwenden zu können, in engen Tunneln/Gängen kriechen zu können etc.

Die sogenannte "G26.3-Untersuchung" überprüft die absolute Mindestanforderungen für den Feuerwehrdienst. Die darin enthaltenen Anforderungen musst du erreichen, besser noch übertreffen.

https://www.atemschutzunfaelle.de/gesundheit/g26.html#:~:text=Lebensjahr%20betr%C3%A4gt%20die%20geforderte%20Sollleistung,pro%20Minute%20angestiegen%20sein%20sollte.

Dazu kommen jährliche "Belastungsübungen", welche aber jede Feuerwehr selber festlegen kann. Bei uns sind das verschiedene Kraft- und Cardioübungen (Stepper, Laufband) und das durchkriechen eines Gitterkäfiges.

Im Nachhinein ist noch zu bemerken, dass sich die Anforderungen an freiwillige und hauptamtliche Kräfte unterscheiden: freiwillige Kräfte müssen nur die o.g. Grundanforderungen erreichen, hauptamtliche Kräfte weit mehr, da sie in aller Regel verbeamtet werden und eine weitaus längere positive Gesundheitsprognose benötigen. Aus deiner Frage ging nicht hervor, für welche Laufbahn du dich interessierst. Hauptamtliche Kräfte benötigen vor der feuerwehrtechnischen Ausbildung aber auch eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem "feuerwehrdienlichen Beruf".

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

RedPanther  28.01.2022, 17:52
Die sogenannte "G26.3-Untersuchung" überprüft die absolute Mindestanforderungen für den Feuerwehrdienst.

In welchem Bundesland ist das der Fall?

Ich kenne das nur als Voraussetzung für die Arbeit unter schwerem Atemschutz. Aber es sind ja bei Weitem nicht alle FF'ler auch Atemgeräteträger. Für einen guten Teil des Einsatzgeschehens (technische Hilfeleistungen, Tragehilfe usw.) ist diese Qualifikation auch gar nicht nötig.

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iwaniwanowitsch  28.01.2022, 19:16
@RedPanther

Funktioniert die Feuerwehr überall anders?

Ja, das ist sie und die Arbeit unter Atemschutz ist ein elementarer Bestandteil des Feuerwehrdienstes. Zumindest ich habe das im Grundlehrgang damals als erstes gelernt, die Brandbekämpfung. "Feuerwehr", der Name sagt die Tätigkeit schon aus 😉 (auch wenn der größte Teil der Einsätze rein von den Zahlen her im Rettungsdienst liegt).

Ein Mitglied der FF ohne die Befähigung zu Arbeit unter Atemschutz? Und was will derjenige dann bei der Feuerwehr?

Klar, von den Zahlen her, ist das korrekt, da stimme ich dir zu. Aber die Brandbekämpfung ist nunmal weiterhin unsere Kernkompetenz 🤷

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RedPanther  30.01.2022, 14:22
@iwaniwanowitsch
Ein Mitglied der FF ohne die Befähigung zu Arbeit unter Atemschutz? Und was will derjenige dann bei der Feuerwehr?

Selbst wenn man's nur auf den Brandeinsatz bezieht:

  • PFPN tragen & betreiben
  • Saugschläuche kuppeln
  • Lange Wegstrecke aufbauen und betreiben
  • Maschinisten stehen i.d.R. auch nicht im Rauch
  • Außenangriff, Riegelstellung
  • Absperrung besetzen
  • Ruhemöglichkeit für AGT aufbauen (z.B. Pavillon) und gespendete Erfrischungen der Nachbarn verteilen
  • Bereitstellungsraum besetzen
  • Führungsassistenz
  • Logistik-Fahrten
  • Funkarbeitsplatz im Gerätehaus besetzen

Also ich hatte bisher bei keinem Brandeinsatz das Gefühl, dass die Nicht-AGT ausgeklammert worden wären.

"Feuerwehr", der Name sagt die Tätigkeit schon aus 😉 (auch wenn der größte Teil der Einsätze rein von den Zahlen her im Rettungsdienst liegt).

Rein zahlenmäßig: Was meinst du, wie viele Feuerwehren in Deutschland (d.h. einschließlich der TSA-Feuerwehr mit 5 Aktiven in Hinterkleinpusemuckel) fahren Rettungsdienst?

Es ist gut, dass du deine Erfahrung aus der Großstadt mit einbringst! Nur bitte vergiss nicht, dass die Großstadt-Feuerwehr deutschlandweit eben nicht der Normalfall ist.

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26Sammy112  29.01.2022, 13:03
Die sogenannte "G26.3-Untersuchung" überprüft die absolute Mindestanforderungen für den Feuerwehrdienst. 

Über diesen Punkt haben wir ja schon mehrfach diskutiert...

Aus der Frage geht leider nicht ganz hervor, ob sie sich auf die FF oder BF bezieht.

Für die BF hast Du natürlich vollkommen Recht.
Bei der FF ist die G 26.3 grundsätzlich aber KEINE Mindestanforderung. Es gibt deutschlandweit nur ganz, ganz wenige Feuerwehren, die diese für sich selbst als Mindestanforderung bei der FF setzen - ich meine, in Berlin ist das so und offensichtlich ja auch bei euch. Überall anders aber definitiv nicht! Wenngleich es zumindest bei uns glücklicherweise so ist, dass mindestens 80% alle neuen, jungen Kameraden/innen die G 26.3 mit Bravour bestehen. Denn klar: Man kann nie genügend AGT in seinen Reihen haben.

Dennoch ist es eben keine Mindestanforderung und es gibt meines Erachtens genügend Aufgaben, für die man keine Atemschutztauglichkeit benötigt. Gerade unter dem Gesichtspunkt, dass bundesweit Brände mittlerweile weniger als 30% der Einsätze einer FF ausmachen. Und unter den 30% sind eben auch sehr viele, die gar kein Atemschutz verlangen (z.B. Mülleimerbrand) oder wo eben ein oder maximal zwei Trupps ausreichen.

Also wäre es völlig abwegig, beispielsweise einen 30-jährigen, gelernten Kfz-Mechaniker mit Berufserfahrung aus der Wehr auszuschließen (oder nicht aufzunehmen), nur weil er vielleicht etwas zu viel Gewicht hat und die G 26.3 nicht schafft. Bei Verkehrsunfällen ist der Gold wert und bei einem größeren Brandeinsatz kann der problemlos als Maschinist arbeiten oder andere Aufgaben mit etwas mehr Abstand zum Brand übernehmen.

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