Muss eine Lehrerin eine mündliche Note rechtfertigen können?
Ich fühle mich in meinem GSK-Kurs von meiner Lehrerin ungerecht behandelt, weil sie mir 2 schlechte mündliche Noten eingetragen hat, obwohl ich relativ gut mitgearbeitet habe. (7 und 5 Punkte innerhalb von einem Halbjahr)
Einem Kommilitone, der von sich selbst sagt, dass er sich noch nie gemeldet hat, wurde in seinem Zwischenbericht in der selben Zeit einmal 8 Punkte eingetragen.
- Warum hat er eine bessere mündliche Note
- Warum habe ich zwei und er nur eine. Das macht es für mich schwerer, mich zu verbessern.
Wenn meine Lehrerin das nicht rechtfertigen kann, muss sie dann die Noten rausstreichen?
6 Antworten
Du kannst laut Schulrecht nur am Ende was gegen eine Zeugnisnote machen.
Diese sind Verwaltungsakte.
Du kannst sie nicht zwingen Noten streichen zu lassen.
Zudem bedeutet Mitarbeit allein keine gute Note. Wenn man nur falsches sagt gibt es auch eine schlechte Note.
Nein nicht wirklich. Das macht man in der Mittelstufe oft noch so. Jedoch sind die Anforderungen ab Klasse 10 andere und nur melden reicht nicht.
Ob Du oft mitgearbeitet hast und ein anderer nicht, spielt erst einmal keine Rolle. Es geht auch darum, ob deine Antworten auch korrekt waren.
Es geht hier ja nicht um Fleißnoten, sondern um die Qualität der Mitarbeit.
Amen. Wenn sich jemand meldet und nur zu 20 Prozent den Unterricht weiter bringt hilft uns das nicht.
Lehrer besitzen nicht nur in Bezug auf Notengebung absolute Narrenfreiheit.
Auf Nachfrage des Schülers muss sie - auch - mündliche Noten rechtfertigen (neutraler: erklären), aber nicht im Vergleich mit anderen Schülern.
Noten sind ein reines Glücksspiel. Nicht zählbare Schüler-Generationen ärgerten sich darüber und mussten / müssen damit leben.
Ich kann dir nur so wenig sagen, dass ich zu genau diesem Thema diverse ketzerische Vorträge gehalten und Abhandlungen geschrieben habe, inspiriert von Ingenkamp & Co., die in den 80ern jaaaaahrelange Studien zum Sinn und Unsinn von Noten durchgeführt haben. Ihr Fazit (dem ich mich mit 42-jähriger Erfahrung als Lehrer am Gymnasium 100 % ig anschließe):
Noten sind
- ungerecht, weil völlig subjektiv,
- pädagogisch ohne jede Aussagekraft,
- "prognostisch mit dem Wert von NULL"
usw, usw, usw.....
Die Autoren begründen natürlich ihre Thesen auf mehreren hundert Seiten und stellen Alternativen dar ("u.a. Gutachten - dann allerdings müssten Lehrer arbeiten").....
Ingenkamps Reflexionen wurden ca. 2005 - 2007 u.a. erhärtet durch pädagogische Aufsätze der WWU Münster / NRW (Titel momentan nicht zur Hand).
ERSTENS: Noten - schriftlich wie mündlich - sind sowohl für den Lehrer als auch besonders für den Schüler ein einziges Vabanque-Spiel !
ZWEITENS: Noten sind IMMER ungerecht, weil IMMER subjektiv gefärbt !
DRITTENS: Die Bandbreite gerade bei der Vergabe von mündlichen Noten ist enorm. Jeder (!) Lehrer gewichtet anders. Für mich (Lehrer) gilt immer: Qualität vor Quantität ! Und: Treibt diese Antwort den Unterricht voran ? Ist sie Impuls für weiter führende Fragen / Denkansätze / Diskussionen etc. ?
Weißt du, ob es irgendwo schriftlich verankert ist, dass eine mündliche Note zu rechtfertigen sein muss?
Steht irgendwo in der bundesweit geltenden ASchO (Allgemeine Schulordnung) und in der BASS (Bereinigte Amtliche Sammlung der Schulvorschriften) - keine Ahnung, wo genau. Sorry !
Du kannst vlt. mit der Lehrerin darüber sprechen aber da du es auch nicht beweisen kannst wird sich da nicht viel tun.
Das einzigste was du wirklich machen kannst ist mir ihr zu reden.
Wurde die Lehrerin denn mal gefragt? Ich bin mir sicher, sie kann klar sagen, was aus Ihrer Sicht zu verbessern ist.
LG
Nicht, wenn man sich vor der falschen Antwort freiwillig gemeldet hat. Dann würde sich ja niemand mehr melden