Müssen Lehrer insgesamt mehr arbeiten als andere?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Das kann man sehr schlecht benatworten, da die gesamte Arbeitszeit von unterschiedlichen individuellen Faktoren abhängig ist.

Die Pflichstundenzahl reicht zunächst von 25,5 bis 28,5h (abhängig von der Schulform und Bundesland). Dabei handelt es sich um das Unterrichtsdeputat direkt an der Schule bei einer vollen Stelle.

Wieviele Stunden nun auf diese Pflichtstunden drauf kommen, hängt davon ab wie engagiert und routiniert ein Lehrer ist und welche Fächer er oder sie unterrichtet.

Ich würde mal die Behauptung aufstellen, dass man es nicht schafft vernünftigen Unterricht zu gestalten, inklusive Korrekturen ohne unter 40 h zu gehen.

In der Regel kommen noch Verwaltungsaufgaben hinzu. Bei Klassenleitungen Organisatorisches.

Es kann durchaus sein, dass ein unerfahrener Lehrer mit ausgeprägten Korrektiufächern (Sprachen, Gesellschaftswissenschaften) in der Sek 2 eingesetzt oder eine Lehrkraft, die an der Abiturvorbereitung beteiligt ist, auf 50-60 Stunden in der Woche kommt.

Zur Arbeitszeit gab es mal eine Studie in Niedersachsen: https://www.gew.de/presse/pressemitteilungen/detailseite/neuigkeiten/bundesweite-studie-lehrkraefte-arbeiten-laenger-als-andere-beschaeftigte/?FE_SESSION_KEY=7dc40888765d566b0fdbb571f7e88e53-4214eecf86cc58189971b620024a2463

Cherryvanillaa 
Fragesteller
 30.03.2020, 15:36

Dann sollte ich mich doch wohl für nen anderen Beruf entscheiden... 😅

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consillieri  30.03.2020, 15:50
@Cherryvanillaa

Hmmm. Also, wen du ein Wochenende haben möchtest und geregelte Arbeitszeiten mit einer Trennug Beruf/ Freizeit schon;-)

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Cherryvanillaa 
Fragesteller
 30.03.2020, 16:43
@consillieri

Ja das ist mir eigentlich sehr wichtig... Ich dachte immer Lehrerin wäre das richtige für mich, aber ich möchte lieber eine geregelte 40 Stunden Woche.

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Zugegebenermaßen gibt es Lehrer, für die endet mit dem Verlassen des Klassenzimmers die Arbeit. Aber solche Ausnahmeerscheinungen gibt es in jedem Beruf.

Ein Lehrer hat genau den vorgeschriebenen Urlaub für Beamte. Der wir in der Regel in den Ferien genommen.

Die übrige Ferienzeit zählt nicht als Urlaub, sondern als unterrichtsfreie Zeit.

Auch in der Schulzeit hat er bei vorgeschriebener Unterrichtszeit und Stundenzahl einen Teil seiner Arbeitszeit unterrichtsfreie Zeit, die er beliebig einteilen kann.

Es gibt auch in anderen Berufen die Möglichkeit, außer der Kernarbeitszeit im Betrieb einen Teil der Arbeit zu Hause zu erledigen. Das hat der Lehrberuf aber schon seit langem.

Du kannst die Arbeitszeit der Lehrer nicht mit der erteilten Stundenzahl gleichsetzen.

Der VBE (Lehrerorganisation Verband Bildung und Erziehung) hat eine Untersuchung in Auftrag („Arbeitszeituntersuchung QuAGiS“) gegeben, bei der auch die Vor- und Nachbereitungszeiten für den Unterricht und die Korrektur der Arbeiten mit einfließen, und die Ergebnisse auf seiner Landeskonferenz am 27. Oktober 2007 vorgestellt.

Zitat daraus: „… das Gesamtvolumen der Arbeitszeit ist zu hoch. Alle dazu (auf verschiedenen Wegen) erhobenen Zahlen belegen …..dass die durchschnittliche Wochenarbeitszeit einer Vollzeit-Lehrkraft deutlich über 50 und die einer Teilzeitkraft über 40 Stunden hinausgeht. Kritisch ist dabei, dass auch die Abende und Wochenenden nicht ausgespart sind und somit in der Unterrichtswoche nur eingeschränkte und für manche Lehrkräfte wohl gar keine Erholungs- und Regenerationsmöglichkeiten bestehen.

Klar ist damit auch, dass sich eine Jahresarbeitszeit ergibt, die über der für Beamte des öffentlichen Dienstes geltenden Zahl der Jahresarbeitsstunden liegt.  (Zitat Ende)

Dazu kommen z.B. Fortbildung in den Ferien, die Verfügbarkeit für Planungskonferenzen in der letzten Woche der Sommerferien, Planung (Prinzip: Am ersten Schultag muss die Planung stehen!), Durchführung und Nachbereitung von Klassenfahrten.

Nicht das äußerlich Sichtbare zählt.

Nimm mal die Arbeitszeit eines Kinderarztes: täglich 5 Stunden, Mittwoch-Nachmittag, Samstag und Sonntag frei, kaum Hausbesuche, immer nur ein Kind im Sprechzimmer, Verwaltung erledigt die Sprechstundenhilfe, immer die gleichen Krankheiten, Aufsicht haben die begleitenden Eltern – wann arbeitet der Mann eigentlich?

 – Würdest du das auch so sehen?

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Cherryvanillaa 
Fragesteller
 30.03.2020, 15:34

Oh, über 50 Stunden ist echt viel!

Allerdings verstehe ich deinen Vergleich zum Kinderarzt in diesem Zusammenhang nicht wirklich... Wie meinst du das? 😅

Aber danke für die lange Antwort :)

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Nadelwald75  30.03.2020, 16:34
@Cherryvanillaa

Ein Kinderarzt hat eine entsprechende Ausbildung und arbeitet hochqualifiziert. Viele Tätigkeiten kann man als Außenstehender überhaupt nicht beurteilen.

Wenn man aber nur von Äußerlichkeiten ausgeht, scheint er eigentlich wenig zu tun.

Ähnlich ist das beim Lehrer: Man sieht oft nur die festgesetzte Stundenzahl und schließt daraus, dass er einen gut bezahlten Halbtagsjob mit vielen Ferien hat.

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Cherryvanillaa 
Fragesteller
 30.03.2020, 16:44
@Nadelwald75

Ja das stimmt... Eigentlich dachte ich, Lehrerin wäre das richtige für mich, aber ich glaube ich sollte mir doch was anderes suchen.

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Nadelwald75  30.03.2020, 16:50
@Cherryvanillaa

Das musst du dir überlegen. Wenn du mit einem Beruf dein Hobby verwirklichst, stört dich auch Mehrarbeit nicht. Wenn du dagegen keinen Spaß am Beruf hast, belastet dich auch eine geringe Arbeitszeit.

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Das ist vollkommen unterschiedlich. Wenn ein Lehrer seine Aufgabe ernst nimmt, braucht er Zeit, den Unterricht vorzubereiten, und wiederum viel Zeit, um hinterher die Ergebnisse auszuwerten.

Zusätzlich fallen ja Konferenzen und Fortbildungen an. Nicht zu vergessen Klassenfahrten, die für die Lehrer kein Urlaub sind.

Nein die haben im Normalfall die Arbeitszeit die auch im Vertrag steht.

In den Ferien korigieren Sie auch Arbeiten und bereiten Unterricht vor.

Lehrer haben mehr Urlaub als jeder andere :D Tatsächlich kann es aber sein das der Arbeitsaufwand höher als bei anderen Jobs ist

Woher ich das weiß:Recherche