Ist Lehrer der Beruf mit dem meisten Urlaub?

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Ich habe das zwar hier schon ein paar mal gepostet, aber ich gebe auch dir mal einen Einblick von den Dingen, die wir Lehrer  tun, ihr Schüler  aber nicht seht. Lehrer sein ist ein spannender Job, aber auch ein sehr anstrengender. Es ist keineswegs ein Halbtagsjob mit viel Ferien, wie es immer noch in vielen Köpfen herumgeistert - eine 40 Stunden-Woche habe ich selten, meist liegt mein Zeitaufwand höher.

Will jetzt nicht meckern, denn ich mach meinen Job gerne und von meinem Gehalt kann ich gut leben. Aber um dir mal einen Überblick zu geben:

- 25-28 Unterrichtsstunden pro Woche (je nach Bundesland und Schulart)

- diese wollen vor- und nachbereitet sein, da brauche ich als erfahrener Lehrer ca. 20 min für das Wegräumen des Materials der alten Stunden und Raussuchen des neuen Materials. Wenn eine Stunde / Unterrichtseinheit neu erarbeitet wird, ist der Zeitaufwand deutlich höher.

- Korrekturarbeiten ( Zeitaufwand pro Klassenarbeit: 20-30 min Unterstufe, 30-45 min Oberstufe, das Ganze mal 30 Schüler)

- Beratungsgespräche mit Schüler/ Eltern/Schulsozialarbeit/Jugendamt: Im Schnitt 2-3 pro Woche á 20- 30 Minuten, bei schwierigen Problemen länger oder mehr. Elterngespräche sind nicht immer einfach, da man den Eltern bisweilen Dinge sagen muss, die sie nicht hören wollen/ akzeptieren wollen.

- Psychische Belastung: Teilweise musst du als Psychologe, Sozialarbeiter, Therapeut (obwohl du dafür in keinster Weise ausgebildet wirst. Du erfährst bisweilen Dinge von Schülern, Familien, die du eigentlich gar nicht wissen willst. Und deren Schicksalsschläge du erst selbst mal verdauen musst, wenn du empathisch bist. Sich abgrenzen können ist enorm wichtig., denn man kann nicht immer helfen.

- Absprachen mit der Schulleitung/ Schulverwaltung

- Konferenzen (oft ganze Nachmittage), Absprachen mit Kollegen (zwischen Tür und Angel)

- Materialsichtung und Materialherstellung - kopieren, laminieren, PPT-Präsentationen erstellen

- Fortbildung (auch ich muss mir Apps und neue Methoden erarbeiten, die ich im Unterricht einsetze), auch Tagesfortbildungen außer Haus, der Unterricht muss trotzdem am nächsten Tag stehen, wenn man von 8- 18 Uhr sich weiterbildet.

- Schulentwicklung - wie gehe gehen wir als Kollegium mit schulpolitischen Veränderungen um, Diskussion und Entscheidungen (sehr viel Arbeit!!!)

- Gutachten , Beurteilungen, Zeugnisse, Arztrückmeldebögen ausfüllen, mit dem Therapeuten /Psychologen kommunizieren

- Referendare und Praktikanten ausbilden und Rückmeldegespräche geben.

- Konfliktlösungsgespräche mit Schülern führen, Schüler betreuen und ein offenes Ohr für eure Probleme haben und nach Möglichkeit euch helfen, diese zu lösen.

- Strafarbeiten eintreiben, Schüler disziplinieren, Nachsitzer betreuen, vergessenen Klassenarbeiten eintreiben, Gelder einsammeln

- Jede Menge Statistik und Verwaltungskram (v.a. wenn man Klassenlehrer ist)

- Prüfungsvorbereitung und Durchführung, inklusive Beratungen außerhalb der Regelarbeitszeit

- Planung und Durchführung von Ausflügen, Lerngängen, und Klassenfahrten

- Klassenfahrten bedeuten 24 Std rund um die Uhr Verantwortung für 25-30 Kinder/Jugendliche, Schlaf wird dabei überbewertet, es ist alles andere als Urlaub, ein Dankeschön dafür gibt es in der Regel nicht.

- Und dann sollen wir immer gut drauf sein, fair bleiben und euch eure Unarten verzeihen.

Eine 40 Std. Woche habe ich selten/ Ferien sind nicht gleichbedeutend mit Urlaub! Denn da wird oft korrigiert - für Aufsätze oder längere Oberstufenarbeiten ist während des Alltags keine Zeit. Das macht man in den Ferien oder am Wochenende.

Ich liebe meinen anstrengenden spannenden Job, aber es gibt mit Sicherheit einfacher und leichter verdientes Geld. Langweilig wird es uns in der Regel nicht. Ein Vorteil ist jedoch, dass wir uns nach den Schulstunden aussuchen können, wann wir arbeiten. Ich kann im Sommer mal nachmittags 2 Stunden an den Baggersee gehen, aber dass ich dann bis nachts am Schreibtisch sitze, sieht niemand. Aber Lehrer haben ja nachmittags frei und den meisten Urlaub. Ob du jetzt immer noch so denkst, darfst du entscheiden...

Theoretisch ja, praktisch ist es auch nicht mehr Freizeit wie bei anderen. Du musst dich laufend fortbilden, viel vor-und nachbereiten, korrigieren und schonmal planen was wann wie durchgenommen werden muss.

Der Nachteil ist natürlich das der Urlaub immer auf die Hauptsaison fällt wo es am teuersten ist - das kann schonmal bis zu 100% Preisunterschied ausmachen.

Lehrer haben keinen leichten Beruf. Und wer glaubt, dass sie Urlaub haben, wenn Ferien sind, hat einfach mal keine Ahnung. Heute werden Lehrer kaum noch verbeamtet und werden immer dann, wenn Ferien sind, gekündigt und bei Ende der Ferien mit Glück wieder neu angestellt.

Den Stress, den Lehrer heute haben, möcht ich nicht haben. Da könnte man Romane drüber schreiben. Sie werden konfrontiert mit Kindern/Jugendlichen, deren Eltern einfach mal die Verantwortung der kompletten Erziehung an sie abgeben, müssen sich Respektlosigkeiten deluxe aussetzen und Kämpfe ausfechten mit Eltern, die der Meinung sind, man begreife das Superhirn ihres Kindes nicht.

Nee, danke, dafür hätt ich die Nerven nicht.

Auch im Urlaub Arbeiten sie,( Arbeit Vorbereitung ….) Abend
Korrektur oft bis spät den Abend. Meine Nichte ist Professor (17 Jährige, kein
lecker ihren Tag) Abi Zeit muss auf ihren Kosten in eine andere Stadt und die Korrektur
mit machen, ablehnen kann sie nicht. und sie ist in 2 Schulen tätig.  

Wer heute noch den Beruf Lehrer wählt kann einen fast leid tun.

Klar wir brauchen sie und es ist ein sehr wichtiger Job, aber die Arbeitsbedingungen sind echt extrem hart.

Ich würde es nicht tun.