Mountainbikes: Was sind genau die Unterschiede bei Frauen- und Herrenmodellen?

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo :-)

Dass die anatomischen Unterschiede zwischen Mann und Frau widerlegt sind, wäre mir neu...

Meines Wissens nach ist es so, dass Frauen bei gleicher Körpergröße längere Beine und einen kürzeren Oberkörper haben, woraus ein kürzeres Oberrohr resutliert.

Auch sehr wichtig bei Ladybikes ist die geringe(re) Überstandshöhe; gerade bei Deiner Körpergröße könnte das ein Ausschlusskriterium für ein Männerbike werden.

Auch dass viele Männerbikes in "S" und "XS" angeboten werden, wäre mir neu. Bei den Ladybikes ist das schon eher so.
Ja und natürlich wird bei den Ladybikes stärker auf das Gewicht der Anbeuteile und das Gesamtgewicht geachtet.

Wäre interessant zu wissen, wieviel Du ausgeben willst und ob Du vielleicht doch noch mehr Gefallen am Bergauf- und Bergabfahren findest.

Ein deutscher Hersteller, der versendet, den man aber auch zwecks einer Probefahrt (im Stuttgarter Raum) besuchen kann und der Wunschfarben und
-konfigurationen sowie eingehende Beratung bietet, ist Michael Herrlinger mit seiner Marke Cheetah.de

Allzeit gute Fahrt,
Franek :-)

Skippy11 
Fragesteller
 08.03.2016, 22:09

Hallo Franek,

erst mal Sorry für die späte Antwort.

Ich habe mich wegen eines Bikes auf Internetseiten von bekannten Herstellern wie Bergamont, Bulls, Cannondale, Cube, Ghost, Rose, Scott und Specialized umgesehen. Die meisten der fast 20 Bikes, die mir auf den ersten Blick gefallen haben, gab's wirklich auch in XS und S. Bei einigen ging's aber auch erst bei S los.
Ich suche ein Fully (ich hab's gerne gut gefedert) in der Art wie z.B. das GHOST SL AMR LC 4, Centurion No Pogo 1000.27 oder das Cannondale Trigger 4.
Bei den Ladybikes machen diese beiden einen guten Eindruck: Cannondale Habit Women's 2 und das Radon Skeen 120 7.0 Lady.
So vom ersten Blick her jedenfalls, die genauen Geometriedaten habe ich noch nicht überprüft. Vom Preis her dachte ich so an bis zu 2.500 €. Bei einem Bike, dass mir wirklich richtig gut gefällt, dürfte es auch bis auf 2.800 € gehen.

Ja, ich möchte ab diesem Jahr wieder etwas mehr fahren und gerne dann auch mehr im leichten Gelände. Bei Cheetah habe ich jetzt auch mal vorbei geschaut. Danke für den Link. Die Bikes machen einen guten Eindruck. Bei den Ladybikes gefällt mir da das Enduro LadySpirit.

Ich werde alle Bikes in den nächsten Tagen noch mal genauer unter die Lupe nehmen und dann auch mal bei Händlern gucken, ob sie vielleicht sogar das eine oder andere im Laden haben - oder zumindest vergleichbare Modelle - damit ich auch mal einen Live-Eindruck bekommen kann.
Mein aktuelles Bike ist übrigens eins von Conway mit 26"-Rädern. Das hat schon über 10 Jahre auf dem Buckel…

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Franek  10.03.2016, 00:11
@Skippy11

Hallo :-)

Kein Problem, dass Du jetzt erst antwortest -und danke für das Sternchen!

Das ist schon eine Stange Geld, dafür bekommst Du sicher ein Bike, das im Gelände brauch- und haltbar ist.

Aktuell würde ich sagen: Viel Geld für "leichtes Gelände", aber ich sehe Parallelen zu einer guten Freundin von mir: Die hatte auch erst ein Conway, mit dem sie u.a. auch verreist ist. Hat dann auch ca. 2.500 in die Hand genommen für ein Mädels-MTB mit 120mm Federweg. Ist damit u.a. über die Alpen und hat es bereits wieder verkauft, zu Gunsten eines Bikes mit mehr Federweg (Enduro) und eines Hardtail-Racers, mit dem sie mittlerweile Rennen bestreitet.

Das 120mm-Bike hatte noch 3x10 Gänge, die beiden neueren (beide gebraucht gekauft) nur noch 2x10 und die Überlegung geht bei ihr hin zu 1x11.

Du siehst: Mit gescheiter Ausrüstung macht Mountainbiken Spaß...und süchtig ^^

Ich persönlich suche aktuell nach einem Bike mit Pinion-Getriebe. Da habe ich habe dann 18 Gänge, die ich alle benutzen kann (bei Kettenschaltungen sind einige Gänge nicht nutzbar, bei denen die Kette diagonal laufen würde sowie einige Übersetzungen doppelt vorhanden).

Ein Getriebe hat den Vorteil, dass man alle Gänge nutzen kann und mehrere Gänge auf einmal und auch im Stand schalten kann. Außerdem hat man nur zwei Zahnräder, über die die Kette läuft und das tut sie immer grade; also weniger Verschleiß. Und es hängt kein empfindliches Schaltwerk von der Schwinge 'runter.
Eine verstellte Schaltung bzw. ein krummes oder abgerissenes Schaltauge gehören auch der Vergangenheit an.

Vor allem aber muss ich mir nicht 1000 Gedanken machen, ob, wann, wo (vorn oder hinten oder beides) ich schalten muss. Geht es zu schwer, schalte ich in einen kleineren Gang; will ich schneller fahren, schalte ich in einen höheren Gang -fertig.
Manchmal geht das wie bei der Kettenschaltung, indem ich mit weniger Druck auf dem Pedal weitertrete, manchmal höre ich auch ganz kurz auf zu treten -bei einem Getriebe DIE Gewähr dafür, gut schalten zu können.

Wenn ich aus irgend einem Grund ausgebremst werde und anhalten muss, kann ich im Stand (soviele Gänge ich will) zurückschalten und danach weiterfahren (bei Kettenschaltungen muss man dazu absteigen, das Hinterrad anheben und gleichzeitig die Tretkurbel drehen und schalten...).

Oder wenn ich irgendwo in der Ebene fahre und plötzlich einen steilen Weg sehe, den ich erkunden will: Geschwindigkeit verringern, 4-5 Gänge herunterschalten (Getriebe haben meist einen Drehgriff) und es kann hinaufgehen.
Besagte Freundin muss einen Schleife auf dem ebenen Weg drehen und dabei in die Pedale treten und vorn und hinten schalten).

Auch wenn ich eine mir unbekannte Strecke fahre, es bergab geht und plötzlich ein Gegenanstieg kommt: ich muss nicht in der Kuhle in die Pedale treten und in den für den Anstieg richtigen Gang schalten; ich kann kann einfach, während ich in Grundhaltung bei stehender Tretkurbel durch die Kuhle rolle, soviele Gänge schalten, wie ich für richtig halte.
 
Allerdings ist ein Getriebe teuer und macht das Bike etwas schwerer.

Cheetah und Alutech haben Ladybikes mit Pinion.

Ich bin nicht so tief in der Materie, dass ich alle von Dir genannten Bikes kennen würde *zugeb*

Wenn Du noch Fragen hast, meld' Dich ruhig; ggf. auch per PN!

Grüße und viel Weisheit bei der Kaufentscheidung,
Franek :-)

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Skippy11 
Fragesteller
 01.04.2016, 11:55
@Franek

Sooo, ich habe mittlerweile ein neues Bike. Die Wahl ist auf ein blaues Canyon Nerve AL 8.0 gefallen (https://www.canyon.com/mtb/nerve/nerve-al-8-0.html). Ich habe das Herren/Unisex-Modell genommen. Es gibt zwar auch noch ein Ladymodell
davon, aber von dem sagten mir die Farben nicht so zu. Bestellt habe ich das Bike in der Größe XS, weil das laut automatischem Berechnungsprogramm und auch auf Nachfrage hin die empfohlene Größe für meine Körpermaße war. Ich glaube mittlerweile aber, dass Größe S doch etwas besser gepasst hätte. Beim XS ist der Abstand vom Sattel zum Lenker zu kurz. Da sitzt man etwas merkwürdig und wackelig. Habe darum einen neuen Vorbau bestellt, der dann 5 cm länger sein und einen aufsteigenden Winkel von 15° haben wird. Auch den Sattel habe ich so weit es geht nach hinten verschoben.
Oh, und der Lenker ist mir deutlich zu breit (720 mm). Da habe ich das Gefühl, als würde ich mit ausgebreiteten Armen radeln. Der Lenker am alten Bike ist inklusive Barends nur 590 mm breit. Das ist schon ein Unterschied. Den neuen werde ich darum wahrscheinlich auf jeder Seite um 3 - 4 cm einkürzen.
Mal sehen wie es sich fahren lässt, wenn dann mal alles passend eingestellt ist.

Und jetzt muss ich zusehen, dass ich meine Kondition wieder etwas auf Vordermann bringe. Den Winter über bin ich doch ein wenig eingerostet. Und dann wird fleißig geradelt, auch mal wieder im Gelände, denn das ist ja schließlich der Sinn und Zweck eines Mountainbikes. Ansonsten wäre das Bike ja deulich sportlicher als ich selber. ;)

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Franek  01.04.2016, 12:37
@Skippy11

Bin gerade etwas raus, aus der Thematik...Du hast es online gekauft, ohne Probefahrt?!

Wenn Du den Sattel ganz zurückschiebst, musst Du darauf achten, ob in der "Viertel vor drei-Stellung" der Pedale Deine Kniescheibe noch über der Pedalachse ist. Sonst hast Du die Einstelung verhunzt und bekommst evtl. früher oder später Knieschmerzen.

Zusätzlich 50mm Vorbau fallen nicht so sehr stark in's Gewicht; es gibt sogar welche mit insgesamt 110 oder 120mm, wenn ich mich richtig erinnere (dieses Thema interessiert mich nicht so, denn ich fahre so kurze und steile Vorbauten, wie ich nur kriegen kann).

Längerer Vorbau macht die Lenkung indirekter: verändert also nicht nur die Ergonomie, sondern auch das Lenkgefühl deutlich.

Ich befürchte, Du hast ein wenig die Nachteile des Kaufes ohne Probefahrt zu spüren bekommen?

Jaaa, viel Spaß damit und allzeit gute Fahrt!
Ich muss auch endlich wieder raus in den Wald und auf die Berge -wenn mein Fahrwerk aus der Insp. wieder da ist und ich wieder gesund bin (gerade krank zuhause).

Alles Gute! :-)

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Skippy11 
Fragesteller
 01.04.2016, 18:06
@Franek

Ja, hab keine Probefahrt gemacht. Canyon verkauft seine Bikes nicht im normalen Fahrradhandel. Geht nur per Versand oder per Abholung vor Ort in Koblenz. Dadurch muss man keinen Händleraufschlag zahlen und auch der Zuschlag für den Transport von der Firma zum Händler entfällt.
Um nach Koblenz zu fahren und eine Probefahrt zu machen, hätte ich mit dem Auto fast drei Stunden über Bundes- und Landstraßen fahren müssen. Dazu hatte ich keine Lust... Per Bahn hätte es sogar mehr als doppelt so lange gedauert.
So hab ich's halt drauf ankommen lassen und muss nun eben ein wenig basteln. Wird schon werden.

Gute Besserung wünsche ich und viel Spaß beim hoffentlich baldigen Radeln!

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Das Bike kann man dann immernoch umlackieren, also die anfangsfarbe ist egal, das mache ich auch immer.

Nun zur Frage: Der unterschied ist meistens der sattel, das es in anderen größen vorhanden ist, und das der Sattel von Anfangan tiefer sitzt.

LG

Nicht der Sattel macht den deutlichsten Unterschied - verschiedene Sattel nach Zweck und Fahrerposition gab es schon immer -, sondern die Oberrohrlänge. Ein kürzeres Oberrohr lässt eine aufrechtere, weniger gestreckte Haltung zu, da Frauen im Schulter-/Nackenbereich nicht so dauerhaft belastbar sind wie Männer. Kürzerer Oberkörper und längere Beine - das wurde mittlerweile widerlegt, die Hersteller berufen sich nicht mehr darauf. Lackierungen kommen ohne Blümchen aus, aber die Farbwahl macht das Ladybike doch immer noch erkennbar. Selbst kleine Herrengrößen passen manchmal nicht, wenn sie eine gestreckte Haltung erfordern. Einfach ausprobieren, anders kommst du kaum zu einem Ergebnis.

Skippy11 
Fragesteller
 03.03.2016, 18:21

Aha, am Oberrohr liegt's. Jetzt, wo ich das gelesen habe, kann ich mich dran erinnern, dass ich sogar auch schon mal gedacht habe, dass die Ladybikes manchmal so aussehen, als würde man auf ihnen etwas aufrechter sitzen. Danke für die Erklärungen.

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