Mormonen?

7 Antworten

Nicht die Bibel allein als Lehre des Glaubens.

Die Mormonen glauben, daß es in Wirklichkeit vier Quellen des göttlich inspirierten Wortes gibt und nicht nur eine: 1) Die Bibel “soweit sie korrekt übersetzt ist”. Welche Verse als nicht korrekt übersetzt behandelt werden ist nicht immer klar. 2) Das Buch Mormon (The Book of Mormon), das von Smith “übersetzt” und 1830 veröffentlicht wurde. Smith behauptete, daß es “das korrekteste Buch” auf Erden sei und daß man Gott näher kommt, wenn man seinen Regeln folgt, “zum Unterschied von allen anderen Büchern”. 3) Lehre und Bündnisse (The Doctrine and Covenants), welche eine Sammlung von modernen Offenbarungen über “die Kirche von Jesus Christus wie sie zurückerstattet wurde” beinhaltet. 4) Die köstliche Perle (The Pearl of the Great Price), welche von den Mormonen als Deutung von Doktrinen und Lehren behandelt wird, die in der Bibel verloren wurden und welche ihre eigene Information über die Erschaffung der Erde hinzufügt.

https://www.gotquestions.org/Deutsch/Mormonismus.html

Vorschriften für Mormonen

Die Tochter von Bekannten ist Mormonin geworden. Ab diesem Zeitpunkt durfte sie fast praktisch keinen Kontakt mehr zu Verwandten und uns haben. Vor allem nicht zu ihrer Mutter, da diese geschieden war und mit einem anderen Mann zusammenlebte.

Die Totentaufe.

Hitler, Himmler, Mao und Stalin sind durch die Totentaufe auch Mormonen geworden.

Tempelgewand

https://de.wikipedia.org/wiki/Tempelgewand

bobby68  28.05.2021, 22:49

Wenn Du glaubst, dass die Mormonen verstorbene Mitbürger und Despoten durch die „Totentaufe“ zu Mormonen machen können überschätzt Du die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage ganz gewaltig.

Die Mitglieder der Kirche verstehen die Taufe für die verstorbenen Vorfahren als einen Akt christlicher Nächstenliebe und eine fürsorgliche Pflicht. Ob Gott diesen verstorbenen Menschen überhaupt vergibt und ob diese Menschen das Geschenk der Taufe annehmen ist eine ganz andere Frage welche auf dieser Erde nicht geklärt werden kann.

Dass Massenmörder wie zum Beispiel Adolf Hitler dereinst mit Gott im Paradies leben werden kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Das würde auch dem Evangelium komplett widersprechen.

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Bodesurry  29.05.2021, 06:53
@bobby68

Dann sind diese Informationen falsch?

Am 30.September 1993 wurde der Massenmörder Adolf Hitler ein Mormone, etwa achtundvierzig Jahre nach seinem Selbstmord in der Berliner Reichskanzlei. An diesem Tag wurde er im Tempel von Jordan River, Utah, einem Tempel der Mormonen, getauft. Am 27. April 1994 erhielt er dort sein „Endowment“(1). Aber nicht nur er, sondern auch andere Nazigrößen wie Himmler, Goebbels oder Streicher wurden so Mormonen, nein, auch sämtliche Schlächter der jüngeren Weltgeschichte kamen zu dieser zweifelhaften Ehre. „Menschen“ wie:

  • Stalin
  • Lenin
  • Mao
  • Franco
  • Mussolini
  • Idi Amin

https://www.mormonen-wissen.de/Adolf-Hitler-wird-Mormone.htm

Dann verstehe ich auch die Bibel falsch, die aus meiner Sicht sagt, dass jemand bis zu seinem Lebensende bewusst den Glauben an Jesus annehmen muss?

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bobby68  29.05.2021, 10:06
@Bodesurry

Genau, diese Informationen sind falsch. Die erwähnten Personen wurden NICHT in das Mitgliederregister der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage aufgenommen. In meinem Posting oben findest Du die Erklärung dafür. Dieser falsche Vorwurf stammt aus dem Internet und wird immer wieder einmal zitiert, deshalb wird er trotzdem nicht wahr.

Das Sühnopfer Christi ist zentral in der Lehre der wiederhergestellten Kirche Jesu Christi. Es ist eines der wichtigsten Ereignisse der Menschheitsgeschichte. Wo wir uns unterscheiden ist der Weg zum ewigen Leben.

Du glaubst in freikirchlicher Tradition an die errettende Kraft des Sündergebets, ich hingegen glaube an die Umkehr des Menschen hin zu Gott und an eine zur Errettung notwendigen Taufe, wie das beispielsweise die römisch-katholische Kirche auch lehrt.

Wir beziehen uns dabei auf Markus 16:16 wo Jesus gesagt hat: "Wer da gläubig geworden ist und sich hat taufen lassen, wird gerettet werden." Zudem hat sich auch Jesus Christus taufen lassen, obwohl er ohne Sünde war und wir möchten seinem Beispiel folgen. Ich bin mir deshalb ganz sicher, dass die Taufe notwendig ist zur Seligkeit.

Interessant ist auch die jüdische Lehre dahinter, sozusagen das Original der Taufe. Die Mikwe hat eine ganz besondere Stellung im jüdischen Kontext und Jesus Christus war mit seiner Taufe ein Teil davon. Bitte lies Dich mal in dieses interessante Thema ein, falls Du Lust hast. Es wird Dir mehr Erkenntnisse zum Thema Taufe liefern und Du wirst Deine Einstellung dazu möglicherweise ändern.

Deine Überzeugung vom Gebet des Sünders zur Heilsbringung schliesst die Notwendigkeit einer bevollmächtigten Taufe weitgehend aus, deswegen wird in pietistischen Kreisen auch von einem Akt der Gehorsamkeit gesprochen (über die Taufe). Das wird meiner Meinung nach aber der biblischen Botschaft nicht gerecht.

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# Sie behaupten, die Bibel und das Buch Mormon würden ihnen beide was bedeuten. In der Praxis laufen sie aber NUR mit dem Buch Mormon rum.

# Und wenn man das Buch Mormon dann liest und erwartet, dass es vom Niveau her ungefähr der Bibel entsprechen müsste, wird man bitter enttäuscht.

# Sie haben das Abendmahl nur mit Brot und Wasser. Wenn man fragt warum, behaupten sie, es hätte mal jemand Angst gehabt, der Wein könne vergiftet sein.

# Sie leugnen die Erbsünde. Sie lehren, dass Kinder auch ohne Taufe vor Gott gerechtfertigt seien. Als ob sie gar nicht von Adam und Eva die Schuld mitbekommen hätten.

# Sie haben - wie so viele - eben einfach ihre eigene Kirche aufgemacht. Obwohl Jesus Christus wollte, "dass alle EINS seien".

JTKirk2000  18.05.2021, 19:20
In der Praxis laufen sie aber NUR mit dem Buch Mormon rum.

Da kennst Du aber seltsame Mormonen. Ich nutze fast nur die Bibel und bin selbst Mitglied der in der Frage genannten Kirche.

Wenn man fragt warum, behaupten sie, es hätte mal jemand Angst gehabt, der Wein könne vergiftet sein.

Zu der Zeit, als Wasser bei den Mormonen für das Abendmahl zum ersten Mal genutzt wurde, waren diese Bedenken sogar durchaus angebracht. Dazu müsste man sich aber die Mühe machen, sich mit der Geschichte dieser Kirche zu befassen.

Sie leugnen die Erbsünde.

Der Vorwurf etwas zu leugnen, was ohnehin unbiblisch ist, ist schon irgendwie ein witziger Vorwurf, wenn man diesen auf der Bibel begründen will.

Als ob sie gar nicht von Adam und Eva die Schuld mitbekommen hätten.

Lies mal Offenbarung 20,12-13. Da steht deutlich, dass man beim Gericht wegen der jeweils eigenen Taten beurteilt wird. Nicht wegen der Taten jener, die vor einem selbst gelebt haben. Es wird damit also eindeutig die Erbsünde als unbiblisch dargestellt.

Obwohl Jesus Christus wollte, "dass alle EINS seien".

Tja, wenn Diejenigen, die Anlass dazu geben, dass man eine eigene, im Gegensatz zu vorherigen Kirchenlehren, bibeltreue Glaubensgruppierung gründen, bibelferne Kirchenlehren verwenden, ist es wohl kaum ein Wunder. Und gerade jene, die Kirchenlehren haben, die nur durch Interpretationen irgendwie mit dem vereinbar sind, was klar in der Bibel steht, haben den allergeringsten Anlass, sich über Uneinigkeit unter den Christen aufzuregen. immerhin liegt die einzige Chance auf Einigkeit mit Gott darin, ohne Interpretationen das anzuerkennen, was der Sohn Gottes laut der Bibel lehrte.

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anonymos987654  19.05.2021, 07:44
@JTKirk2000

"Da kennst Du aber seltsame Mormonen."

Es laufen Mormonen NUR so herum. Ich habe sie schon nach der Bibel gefragt. Komischerweise hatten sie sie zufällig immer "zu Hause liegengelassen".

"Zu der Zeit, als Wasser bei den Mormonen für das Abendmahl zum ersten Mal genutzt wurde, waren diese Bedenken sogar durchaus angebracht."

Das rechtfertigt nicht, warum man das heute immer noch macht und damit das, was Jesus Christus uns gegeben hat, so sinnentstellt.

"Der Vorwurf etwas zu leugnen, was ohnehin unbiblisch ist, ist schon irgendwie ein witziger Vorwurf, wenn man diesen auf der Bibel begründen will."

Die Bibel ist nur ein TEIL des Christentums. Ohne Kirche kann jeder aus der Bibel raus- und in die Bibel reinlesen, was er will.

"Es wird damit also eindeutig die Erbsünde als unbiblisch dargestellt."

Adam und Christus

Röm 5, 12 Deshalb, wie durch einen Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist und der Tod durch die Sünde, so ist der Tod zu allen Menschen durchgedrungen, weil sie alle gesündigt haben. 13 Denn die Sünde war wohl in der Welt, ehe das Gesetz kam; aber wo kein Gesetz ist, da wird Sünde nicht angerechnet. 14 Dennoch herrschte der Tod von Adam bis Mose auch über die, die nicht gesündigt hatten durch die gleiche Übertretung wie Adam, welcher ist ein Bild dessen, der kommen sollte. 15 Aber nicht verhält sich's mit der Gnadengabe wie mit der Sünde. Denn wenn durch die Sünde des Einen die Vielen gestorben sind, um wie viel mehr ist Gottes Gnade und Gabe den Vielen überreich zuteilgeworden in der Gnade des einen Menschen Jesus Christus. 16 Und nicht verhält es sich mit der Gabe wie mit dem, was durch den einen Sünder geschehen ist. Denn das Urteil hat von dem Einen her zur Verdammnis geführt, die Gnade aber hilft aus vielen Sünden zur Gerechtigkeit. 17 Denn wenn wegen der Sünde des Einen der Tod geherrscht hat durch den Einen, um wie viel mehr werden die, welche die Fülle der Gnade und der Gabe der Gerechtigkeit empfangen, herrschen im Leben durch den Einen, Jesus Christus. 18 Wie nun durch die Sünde des Einen die Verdammnis über alle Menschen gekommen ist, so ist auch durch die Gerechtigkeit des Einen für alle Menschen die Rechtfertigung gekommen, die zum Leben führt. 19 Denn wie durch den Ungehorsam des einen Menschen die Vielen zu Sündern geworden sind, so werden auch durch den Gehorsam des Einen die Vielen zu Gerechten. 20 Das Gesetz aber ist hinzugekommen, auf dass die Sünde mächtiger würde. Wo aber die Sünde mächtig geworden ist, da ist die Gnade noch viel mächtiger geworden, 21 damit, wie die Sünde geherrscht hat durch den Tod, so auch die Gnade herrsche durch die Gerechtigkeit zum ewigen Leben durch Jesus Christus, unsern Herrn.

Obwohl Jesus Christus wollte, "dass alle EINS seien".

"Diejenigen, die Anlass dazu geben"

Schuldzuweisungen helfen niemandem. Da die Bibel das Buch der Kirche ist, entscheidet auch die Kirche, wie man die Bibel zu interpretieren hat.

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JTKirk2000  19.05.2021, 09:22
@anonymos987654
Es laufen Mormonen NUR so herum. Ich habe sie schon nach der Bibel gefragt. Komischerweise hatten sie sie zufällig immer "zu Hause liegengelassen".

Sorry, aber falsch. Ich bin auch Mormone und habe fast nie ein Buch Mormon dabei. Allein in Deutschland gibt es laut Wikipedia 40000 Mormonen, wovon etwa 500 Missionare sind. Fällt Dir da etwas auf?

Das rechtfertigt nicht, warum man das heute immer noch macht und damit das, was Jesus Christus uns gegeben hat, so sinnentstellt.

Hast Du schon mal etwas vom Wort der Weisheit gehört, das für Mormonen ein durchaus relevantes Thema ist? Bedenkt man, dass es durchaus auch Menschen gibt, die eine Tendenz zur Alkoholsucht haben, ist es durchaus gerechtfertigt, dass man bei den Mormonen an diesem ursprünglichen Rat, welcher später als Gebot angenommen wurde festhält.

Adam und Christus

Interessant dass Du in Hinsicht auf die Erbsünde diese beiden so zusammenfasst. Angeblich soll Maria doch ohne Sünde gewesen sein, weshalb sie dazu qualifiziert war, den Sohn Gottes zur Welt zu bringen. Wie kann sie aber ohne Sünde gewesen sein, wenn es die Erbsünde gibt? Denk mal darüber nach.

Und was den Römerbrief angeht, sorry aber jemand, der behauptet ein Apostel damaliger Zeit zu sein, aber von Jesus nie zu dessen irdischer Lebzeit belehrt wurde, sondern im Gegenteil die Anhänger Jesu verfolgte und verurteilen ließ, hat in meiner Sichtweise wohl kaum denselben Stellenwert, wie der Sohn Gottes selbst oder jene, die direkt von ihm belehrt wurden. Und dass Paulus erst von dieser Verfolgung der Jünger Jesu abließ, einige Zeit nachdem Jesus der Apostelgeschichte nach in den Himmel aufgefahren ist, sollte kein Christ abstreiten, der sich ansatzweise mit der Bibel auskennt.

Schuldzuweisungen helfen niemandem.

Es geht nicht um Schuldzuweisungen, sondern nur um Klarstellungen. Du scheinst den Sinn der Sache nicht akzeptieren zu wollen, weshalb Du vom Kern der Sache, nämlich der Einigkeit durch Akzeptanz der Klarheit abzulenken versuchst.

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anonymos987654  19.05.2021, 12:15
@JTKirk2000

"weshalb Du vom Kern der Sache, nämlich der Einigkeit durch Akzeptanz der Klarheit abzulenken versuchst."

du machst immer wieder Unterstellungen

"Wie kann sie aber ohne Sünde gewesen sein, wenn es die Erbsünde gibt? Denk mal darüber nach."

Genau, denk mal darüber nach.

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Die Mormonen oder die Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage leben unter sich und belästigen niemand. Sie haben zwar Sonderlehren. Aber sie treten kaum in der Öffentlichkeit auf.

Vor allem aktiv sind sie in den USA. Sie bilden 1,7 % der US-Bevölkerung.

Von den Mitgliedern der Kirche wird der Tempel als ganz besonders heiliger Ort verstanden. Dort geht man Gott gegenüber besondere Verpflichtungen (sog. Tempelbündnisse) ein und wird über den Erlösungsplan in symbolischer Weise belehrt. Neubeigetretene Mitglieder können frühestens ein Jahr nach der Taufe an den Heiligen Handlungen des Tempels teilnehmen.

Tempelbesucher verpflichten sich, über besonders heilige Teile der Tempelzeremonie außerhalb des Tempels grundsätzlich nicht zu sprechen.

Der bekannteste Tempel in Deutschland ist der in Frankfurt.

Die Hilfsbereitschaft und die „Nährung der Armen“ spielt eine große Rolle. Gläubige Mitglieder der Kirche fasten mindestens einmal im Monat und spenden ein „Fastopfer“, das verwendet wird, um Bedürftige innerhalb der Gemeinde zu unterstützen. Die Kirche unterhält auch zahlreiche wohltätige Organisationen, die unabhängig von Religionszugehörigkeit weltweit Hilfe anbieten und in Krisengebieten arbeiten. Schon zur Nachkriegszeit wurden die Mormonen in Deutschland durch ihre Armenspeisungen bekannt. Kommt es zu besonders schwerwiegenden humanitären Krisen, wird das Fastopfer der Mitglieder ausschließlich für bestimmte Hilfsorganisationen verwendet. Bei einer Dürrekatastrophe in Afrika brach die Kirche einen Spendenrekord beim Roten Kreuz. Auf humanitärer Ebene arbeitet die Kirche Jesu Christi häufig mit anderen religiösen Hilfsorganisationen zusammen, wie dem Katholischen Hilfswerk oder Islamic Relief.

Theologen und Religionswissenschaftler der Evangelischen Kirche in Deutschland bezeichnen die Kirche als eigenständige synkretistische Neu-Religion. Ein Übertritt zum Mormonentum bedeute daher eine Abkehr von der christlich-ökumenischen Kirchengemeinschaft.

Heute leben in Deutschland über 40.000 Mitglieder (Stand 2017), von denen nicht alle aktiv am Kirchenleben teilnehmen, d. h. sie besuchen nicht regelmäßig die Versammlungen und Aktivitäten der Kirche.

Es gibt zwei Tempel: den Frankfurt-Tempel in Friedrichsdorf im Taunus in Hessen und den Freiberg-Tempel in Freiberg in Sachsen. (Quelle: WIKIPEDIA)

Wenn die Mormonen von Haus zu Haus gehen, beten sie, wenn sie niemand antreffen. Sie achten aber darauf, niemand zu stören oder zu belästigen.

Hallo ChildOfGod2006,

ich selber bin in diese Religion hereingeboren und war bis zu meinem 14. Lebensjahr so gut wie jeden Sonntag in der Kirche der Mormonen (bzw. in der "Kirche Jesu Christi, der Heiligen der letzten Tage", so wollen sie ja nun neuerdings genannt werden.) Ich bin dann mit 15 Jahren ausgetreten.
Daher hab ich schon viele Einblicke in das Mind-Set und die Einstellungen vieler Angehöriger über diverse Themenbereiche bekommen, man kann aber dennoch nicht alle Mitglieder über einen Kamm scheren, da ja nicht jeder diese Meinungen vertritt. Aus dem Grund kritisiere ich allgemein nicht die Mitglieder der Kirche, sondern die Kirche bzw. Organisation an sich und ihre offiziellen Äußerungen zu gewissen Themen.

Zum einen ist meiner Meinung nach die Einstellung der Kirche gegenüber Homosexuellen sehr problematisch. Viele Mormonen sehen Homosexualität als Sünde. Sie berufen sich dabei auf die Bibel, also auf das Alte Testament: "Wenn jemand bei einem Manne liegt, wie bei einer Frau, so haben sie getan, was ein Gräuel ist, und sollen beide des Todes sterben." ( 3. Mose 20:13 ).
In dem Heftchen "Für eine starke Jugend" , herausgegeben von der Kirche Jesu Christi, der Heiligen der letzten Tage; welches mir, soweit ich mich nicht irre, mit ca. 11 Jahren gegeben wurde, steht: "Homosexuelles Verhalten ist eine schwerwiegende Sünde. Wenn ihr euch zum eigenen Geschlecht hingezogen fühlt oder von anderen zu ungehörigem Verhalten gedrängt werdet, bittet eure Eltern und euren Bischof um Rat. Sie werden euch helfen." (S. 36)
Homosexuelle Menschen werden in der Kirche zwar geduldet und können an den Versammlungen teilnehmen und, sofern sie "sexuell rein" sind, den Tempel besuchen; sobald sie aber einen Menschen des eigenen Geschlechts heiraten, werden sie exkommuniziert, also von der Gemeinde ausgeschlossen. Außerdem dürfen gleichgeschlechtliche Paare nicht im Tempel heiraten und können somit nicht gesiegelt werden, was für Mormone sehr wichtig ist, da sie glauben, dass man nur im Himmel ewig zusammen sein kann.

Meiner Ansicht nach ist dies sehr diskriminierend und überhaupt nicht unserem jetzigen Zeitgeist entsprechend. Ich glaube, dass viele homosexuelle Mormonen aus diesem Grund ihre Sexualität für sich behalten und versuchen, sie zu unterdrücken, was wiederum sehr schlecht für die Psyche ist. Homosexualität ist aber völlig normal und natürlich und bedarf keiner Behandlung oder "Hilfe", da sie keine Krankheit ist. Außerdem sucht sich niemand seine Sexualität aus. Aber ich denke das muss ich nicht weiter ausführen, weil das ein unwiderlegbarer Fakt ist.

Ein weiterer Kritikpunkt ist die rassistische Vergangenheit der Kirche. Bis 1978 (Ist gar nicht so lang her!) durften Männer mit schwarzafrikanischen Vorfahren nicht zum Priestertum ordiniert werden und im Tempel durften Schwarze sich nicht siegeln lassen oder am Endowment teilnehmen. Warum das diskriminierend ist, muss ich, denke ich, auch nicht erläutern.
Des Weiteren haben früher viele Mormonen geglaubt, dass dunkelhäutige Menschen verflucht sind. Im Buch Mormon, also dem Buch, das von Mormonen als wahr betrachtet wird, steht in Alma 3:6: "Und die Haut der Lamaniten war dunkel, gemäß dem Kennzeichen, das auf ihre Väter gesetzt worden war, was ein Fluch auf ihnen war wegen ihrer Übertretung und ihrer Auflehnung gegen ihre Brüder, nämlich Nephi, Jakob und Joseph und Sam, die gerechte und heilige Männer waren."
Zwar dürfen heute dunkelhäutige Menschen an allen Zeremonien und sonstigen Veranstaltungen teilnehmen und werden in der Kirche nicht mehr aufgrund ihrer Hautfarbe diskriminiert, dennoch finde ich, dass man die Geschichte der Kirche nicht vergessen sollte. Ich persönlich möchte mit einer Kirche mit solch einer Vergangenheit nicht in Verbindung stehen.

Zudem kritisiere ich die Indoktrinationsmaßnahmen dieser Organisation. In der PV (Primarversammlung), lernt man von klein auf die Lehre des Buch Mormon. Man lernt Lieder auswendig, von denen man nicht mal wirklich den Text versteht, die davon handeln, dass man mal im Tempel heiraten will, sich mit 8 Jahren unbedingt taufen möchte und sich schon so sehr darauf freut. Du kannst ja mal auf YouTube schauen, welche Lieder man da so lernt. Die Texte sind ziemlich verstörend teilweise. Was ich aber am schlimmsten finde, ist, dass man als Kind dazu gezwungen wird, bei der Versammlung sein "Zeugnis" zu geben, also vor der ganzen Gemeinde ins Mikrofon sagt, dass man weiß, dass die Kirche wahr ist. Du kannst es dir so vorstellen: eine erwachsene Person geht mit einem 4-jährigen Kind nach vorne ans Pult und flüstert dem Kind ins Ohr, was es sagen soll. Das ist meiner Meinung nach einfach nur stumpfe Indoktrination, nichts weiter. Ein Kind in dem Alter hat noch keinen wirklichen Glauben, da es das ganze Konzept nicht verstehen kann.

Es gibt noch viele weitere Kritikpunkte, aber die würden dann den Rahmen meines Kommentars sprengen. Falls du weitere Fragen an mich hast, beantworte ich dir diese aber natürlich sehr gerne.

Liebe Grüße

PleaseThink18

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich bin selbst Mormone, genauer Mitglied der "Kirche Jesu Christi - Der Heiligen der Letzten Tage" und ich kenne verschiedene Vorbehalte gegenüber Mormonen.

Spontan fallen mir da die Polygamie ein, welche aber bei der genannten Kirche seit 9.10.1890 nicht mehr up to date ist, dann der Vorwurf, dass Frauen kein Priestertum tragen, wobei gern vergessen wird, dass auch Frauen in der Kirche führende Positionen haben und das Priestertum nur eine Möglichkeit des Dienens ist, oder auch, und das gilt ebenfalls für das Priestertum, dass "Farbige" erst seit einigen Jahrzehnten dieses übertragen bekommen können.

Ich kenne nichts, was bezüglich der "Kirche Jesu Christi - Der Heiligen der Letzten Tage" aktuell und zutreffend wäre, was man ihnen wirklich zutreffend negativ anrechnen könnte.

Also im allgemeinen sind die Mormonen ja ein wenig unbeliebt.

Ja, das ist mir auch bewusst.

Warum?

Zum Teil wegen veralteter und zum anderen wegen niemals zutreffender Vorurteile.

Findet ihr, sie richten sich nach der Bibel, oder denkt ihr, sie leben nach ihrer eigenen Anschauung?

Wie schon im Anfang dieser Antwort steht, gehöre ich selbst der "Kirche Jesu Christi - Der Heiligen der Letzten Tage" an und insbesondere sind mir an der Bibel die Evangelien persönlich wichtig und zwar so, wie sie ohne Berücksichtigung irgendeiner Interpretation klar in der Einheitsübersetzung geschrieben sind. Wenn das eine eigene Anschauung ist, dann mache ich mir Sorgen um jene, die meinen, es wäre eine Interpretation notwendig, um das zu akzeptieren, was den Evangelien nach der Sohn Gottes lehrte, wirkte und als Beispiel vorgelebt hatte.

Ebenfalls interessiert es mich, mal die Meinung eines Aussteigers zu hören, falls es jemanden gibt.

Ich werde mit Sicherheit nicht aussteigen. Nicht weil ich Angst vor Repressalien hätte, denn ich habe miterlebt, wie einige ausgestiegen sind und niemand davon wurde irgendwie negativ beeinflusst.