Was gab es im Mittelalter für Möglichkeiten eine Burg zu erobern?

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5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Eine günstige Vorausetzung, die aber auch den Erfolg nicht mit Sicherheit garantierte, war eine große Überzahl der Belagerer. Die Möglichkeiten können in überraschender Erstürmung durch einen Handstreich und Eroberung durch Belagerungskunst unterteilt werden.

a) Weil Belagerungen langwierig und teuer sein konnten, wurde ein Erstürmen einer feindlichen Burg im Handstreich versucht. Ein Stoßtrupp aus entschlsosenen Männen besetzte das Tor oder überstieg an einem unbewachten Abschnitt die Mauer. Dies konnte nur gelingen, wenn sich schlecht vorbereitete Verteidiger überrumpeln ließen und/oder an Zahl, Ausrüstung und Kräften schwach waren.

b) Belagerung

  • Durst: Abschneiden von der Trinkwasserzufuhr, Vergiften von Quellen mit Tierkadavern, wenn Abflüsse nicht umgeleitet wurden (leicht, wenn die Burg von einer äußeren Wasserversorgung über Wasserleitungen abhängig war oder das Wasser von außerhalb der Burg bezogen wurde; allerdings legten die Burgherren meistens Wert auf eine eigenständige Wasserversorgung über Tiefbrunnen oder notfalls Zisternen)

  • Hunger: Abschneiden von der Versorgung mit Nahrungsmitteln (Sperrung aller Zufahrtsstraßen und Wege oder vollständiges Einschließen; gerne im Sommer dur hgeführt, weil die Vorjahresernte aufgebarucht und die neu Ernte noch nicht eingebracht war)

  • Sturmangriff: vor allem bei kleineren Burgen mit geringer Besatzung

offener Kampf und Angriff: zuerst Beseitigung angelegter Geländehindernissse, Niederbrennen von Dornnehecken und eventuellen Holzpalisaden, Wegräumen von Fußangeln, Zuschütten von Gräben, „Wolfsgruben“ (mit gespitzen Pfählen), Ablassen von Wasser im Burggraben oder Abpumpen mit großem Aufwand, dann Angriff auf das Tor oder die Mauer über Leitern (mit Haken und Rädern) und Strickleitern (von außen mit langen Stangen an den Zinnen aufgehängt), nach Möglichkeit unter Deckung durch Bogen- und Armbrustschützen

Anlegen unterirdischer Gänge (Minen) bis zum Mauerfuß, Freilegung des Raumes unterhalb der Mauern, Wegbrennen einer angebrachten Aussteifung/Abstützung und leicht brennbaren Holzes, was den darüber stehenden Mauereinschnitt zum Einsturz brachte (nur möglich, wenn das Gelände dies zuließ; bei Burgen auf gewachsenem Fels oder mit tiefem, wassergefüllten Burgraben war ein solches Unterminieren unmöglich)

Einsatz von Wurfmaschinen (z. B, schwere Steinschleuderwurfmaschinen) zum Verschießen von Steinen, bleigefüllten Töpfen, Brandstoffen, Aas, Bienenkörben und weiteren Dingen sowie Einsatz spezieller Belagerungsgeräte („Widder“: massive, aber leicht bewegliche Holzhütte mit stabilem Dach, das wegen der Feuerangriffe von oben ständig mit nassen Fellen belegt wurde, unter dem Schutz wurde versucht, Tore oder Mauern mit einem eisenbeschlagenen Balken einzustoßen; „Kater“: schmale und lange Holzhütte mit einem massiven Dach, an die mauer herangeschoben, damit sich die Mauer untergraben ließ und ihre Stabilität verlor bzw. in Teilen abrutschte und einstürzte; „Maulwurf“: dem „Kater“ ähnlich, in seinem Schutz beschossen zahkreiche Bogenschützen die Burg mit Pfeilen; „Mäuschen“: kleinere, verschiebbare Bauten in denen Kriegsknechte Deckung suchten, wenn sie Angriffswaffen nach vorne zu transportieren hatten)

Heranschleifen von Angriffsbauten: Schutz für Untreminieren des Mauerfußes, Eindrücken des Tores oder eines Mauerabschnitts mit einem Rammbock oder Hinübergehen auf den Wehrgang von fahrbaren, mauerhohen Belagerungstürmen (deren Falltüren fielen dann auf die Zinnen und die Angreifer konnten direkt auf die Mauer springen)

Verrat

Bücher über Ritter und Burgen enthalten Informationen, z. B.:

Andreas Schlunk/Robert Giersch, Die Ritter : Geschichte - Kultur - Alltagsleben ; [Begleitbuch zur Ausstellung „Die Ritter" im Historischen Museum der Pfalz Speyer, 30. März 2003 - 16. Oktober 2003] . Lizenzausgabe. Stuttgart : Theiss, 2003, S. 108 – 109 (mit der abschließenden Bemerkung S. 109: „Bis zum Aufkommen wirkungsvoller Feuerwaffen waren die Chancen zur Einnahme einer gut versorgten und befestigten Burg eher gering und nur unter hohem fin1anziellen Aufwand zu realisieren. Wenn irgend möglich, suchte man daher die Burgen durch Aushungerung und Zerstörung der wirtschaftlichen Grundlagen zur Übergabe zu bewegen.“)

Manfred Reitz, Das Leben auf der Burg : Alltag, Fehden und Turniere. Ostfildern : Thorbecke, 2004, S. S. 194 - 202

Die einfachste Möglichkeit ist, in den Besitz des Hausschlüssels zu gelangen. Auch eine Bestechung des Torhüters ist eine relativ preiswerte Alternative.

....oftmals haben das sogar ganze Bürgerhorden gemacht, die dann einfach losgestürmt sind und für ihr Land gestorben sind, wenn es einen Unterdrücker gab. Anonsten: Truppe aufstellen, angreifen.

Durch Belagerung aushungern wenn Du genügend Soldaten, Zeit und Geld hast, dann kannst Du die Burg vielleicht unzerstört übernehmen! Wenn eine Übergabe verweigert wird, kannst Du kannst Du die Mauern mit Katapultgeschossen auch möglichst lange beschießen und damit zum Einsturz bringen! Aber schau doch selber mal bei Google rein, wo Du nach Eingabe der passenden Suchkriterien, Beispiel: "Burgen im Mittelalter" eine Fülle von guten Informationen finden wirst, siehe auch nachstehender Link. Viel Erfolg!

http://www.ritterburgen.de/page7.html

belagern..irgendwann kommen die dann von selbst raus..:-)