Modultaschen Rettungsdienst?
Hallo,
Mich würde interessieren welche Modultaschen ihr im Rettungsdienst/Priavt habt, beispielsweise Diagnostik, Beatmung und so.
Dankeschön
3 Antworten
Hi,
in unserem Rettungsdienst haben wir die Einteilung in Erwachsenen-Koffer (Kreislauf), Beatmung sowie Kinder-Koffer.
Zumindest beim Erwachsenen-Koffer haben wir keine Einteilung in Modultaschen (Ausnahme: venöser Zugang und i.o.-Zugang).
In der Beatmung haben wir neben dem üblichen Material (Sauerstoffflasche, -brille, -masken) eine Modultasche "endotracheale Intubation" sowie "alternativer Atemweg".
Im Kinderkoffer (z.T. auch schon Rucksack) werden die Module Geburtsbesteck, i.v.-Zugang, endotracheale Intubation (Laryngoskop & Zubehör separat), alternativer Atemweg, Medikamente und Verbandsstoffe unterschieden.
Privat habe ich lediglich - zusätzlich zum normalen KFZ-Verbandkasten - eine Packung Einmalhandschuhe dabei, sonst nichts.
LG
Stifneck finde ich schon grenzwertig, ist alleine keine sichere Immobilisation der HWS, was heißt man muss danach weiter mit den Händen fixieren bis der Patient auf dem Spineboard mit Headblocks oder in der Vakuummatratze ist. Somit macht ein Stifneck eher wenig Sinn.
Wenn man den Umgang kennt, natürlich ist eine Achsengerechte Lagerung nicht gemacht nur weil der Stifneck sitzt. Derjeniger der ihn anlegt ist auch erstmal an dem Patienten gebunden...
Aufteilung im Rettungsdienst an der Lehrrettungswache an der ich gewesen bin.
Notfallrucksack: Modultasche Trauma mit zwei Tourniquets, Hämostatikum, mehreren Verbandpäckchen, Verbandtüchern und Brandwundenverbandtuch. Modultasche i.v. Zugängen mit allen möglichen Größen an i.v. Zugängen und Einmalspritzen in 2,5,10 und 20 Milliliter, Ampularium. Beatmungsbeutel, Masken, Hyperventilationsmaske sind extra. Endotrachealtuben, Intubationsbesteck und supraglottische Atemweghilfe sind nicht im Hauptfach sondern gesondert im Rucksack untergebracht. In den Seitentaschen Blutdruckmanschette, Stethoskop und zwei Infusionen. Pulsoxy ist vom EKG, Kindernotfallkoffer ist ein eigener.
Privat habe ich mich für das entschieden, was meiner Meinung nach auch Sinn macht, das nötigste. Diagnostik Blutdruckmanschette, ein kleines Fingerpulsoxy, Blutzuckermessgerät, Beatmungsbeutel und den Inhalt eines ganz normalen Kfz Verbandskasten, zwei paar Einmalhandschuhe, zwei bzw. drei Rettungsdecken, das war es. Gegen Zugänge und ähnliches habe ich mich bewusst entschieden, da ich finde, dass das alleine keinen Sinn macht.
Privat? Warum genau sollte man privat sowas mitführen?
Nun ja, es gibt genug "Hobbyretter", die meinen, der Privat-PKW müsste RTW-mäßig aufgerüstet sein...und meist kann derjenige nur die Hälfte der Sachen bennenen, der er/sie dabei hat ;-)
Geschweige denn anwenden. Mal ernsthaft, wenn ich alleine bin, dann hab ich mit ganz normalem BLS erstmal genug zu tun. Mir ist es natürlich wurscht ob iwo jemand der es beruflich kann im privaten Sektor irgendwo einen Zugang reinknallt und ein bisschen Volumen gibt, aber solche Leute haben dann ja auch gerne mal ein Intubationsbesteck dabei. Das einzige was ich im Auto habe ist ein Ambu - einfach nur weil ich schon mal in die Lage kam dass ich einen gebraucht hätte. Der komplette Rest ist n.m.A. Quatsch.
Geschweige denn anwenden. Mal ernsthaft, wenn ich alleine bin, dann hab ich mit ganz normalem BLS erstmal genug zu tun.
Das ist eben der Punkt ;-) selbst bei uns (= auf dem platten Land) ist die Kavallerie in einer Viertelstunde da...in der Zeit bin ich bestenfalls mit Absichern und Basismaßnahmen fertig, einen Dobutamin-Perfusor hab ich z.B. in dem Zeitraum noch nicht gebraucht...
Das einzige was ich im Auto habe ist ein Ambu - einfach nur weil ich schon mal in die Lage kam dass ich einen gebraucht hätte.
Hab ein Beatmungstuch am Schlüsselbund, für den Erstangriff reicht mir das - ein Ambu ist natürlich nicht verkehrt, wenn man damit umgehen kann (schließt Laien praktisch schon aus).
Eben, sehe ich genauso.
Zum Thema Ambu: Hat schon Vorteile, z.b. in der erlebten Situation: Typ am Bahnhof, sitzt reglos auf der Bank, kippt plötzlich nach vorne und schlägt auf. Pupillen knalleng, mieser Puls, null Atmung. An den wollte ich nichtmal mit nem Tuch rangehen. Im Übrigen haben DB Sicherheitsdienst und Bahnhofspolizei noch schön behindert statt zu helfen...
An den wollte ich nichtmal mit nem Tuch rangehen.
Nachvollziehbar!
Im Übrigen haben DB Sicherheitsdienst und Bahnhofspolizei noch schön behindert statt zu helfen...
Sicherheitsleute bei medizinischen Notfällen kann man getrost in die Ecke stellen...ebenfalls erlebt: älterer Herr kippt auf Supermarktparkplatz um, reanimationspflichtig. Polizei vor Ort, O-Ton "Wir haben Puls gefühlt, aber keinen gefunden..." - danke für nichts...
Bei uns wollte die Polizei den Herrn in die stabile Seitenlage bringen mit dem Zitat "der kann seine Zunge verschlucken". Da war echt was nötig um sich da durchzusetzen. War im Übrigen letztendlich so und so erfolglos.
"Wir haben Puls gefühlt, aber keinen gefunden..."
Wie? Das Herz ist stehen geblieben und man findet keinen Puls mehr? Kann doch nich sein sowas...
Jup...über den Ausgang der Reanimation braucht man wohl nichts zu sagen.
Ich arbeite hauptberuflich im Rettungsdienst, wollte mal fragen wie andere Wachen, wenn diese Modultaschen verwenden, was diese drin haben.
Es ist einfach blöd wenn du nach der Arbeit nachhause fährst, z.B. an einem VKU mit P Klemm vorbei kommst und nichts bei hast. Sicherlich gibt es viele die mit ihrer Ausrüstung außer schauen nicht umgehen können aber es gibt auch die anderen :)
Unsere Ausbilder meinten das man neben den Verbandskasten auch nen Stifnek und ggf Beatmungsbeutel rein legen kann.
Kostet nicht viel, ist im Zweifel aber ne gute Sache. Bringt aber nur was wenn man sie auch Benutzten kann.