Mittel/Möglichkeiten, wenn eine Gemeinde unangemeldet eine Umleitungsstraße für Autos auf Feldfeld legt, der landwirtschaftlich genutzten Weiden durchläuft?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Im Normalfall sollte die zuständige Behörde (Straßenverkehrsbehörde des Landratsamtes) die Gemeinde in der sich eine Baustelle/Umleitung befindet VOR der verkehrsrechtlichen Anordnung anhören. Hierbei werden Antrag auf die Anordnung sowie evtl. Umleitungspläne mitgeschickt.

Dies sollte in einem wie dem geschilderten Fall natürlich vor allem den Effekt haben, dass die Gemeinde ihre eigenen Straßen besser kennt, und somit auch ein solches "Dilemma" für Anwohner/Anlieger verhindert/abgewendet werden kann.

Normalerweise schicken die Behörden mit der erteilung einer verkehrsrechtlichen Anordnung an die/den Antragssteller eine Auflage mit, mit der Aufforderung, betroffenen Anwohnern bzw. Anliegern eine Information über die bevorstehende Straßensperrung oder -umleitung zukommen zu lassen.

Ich würde der Straßenverkehrsbehörde des für deinen Lkr. zuständigen LRAs eine Mail zukommen lassen und sie über die Umstände und euer Anliegen informieren. Das ist euer gutes Recht, auch wenn es wenig Erfolg haben kann. Natürlich kann es auch sein, dass Behörde & Gemeinde gemeinsam beschlossen haben, trotz anderer Umleitungsmöglichkeiten diesen Feldweg zu wählen. Dann würde ich zumindest eine schriftliche Begründung erfragen.

Gibt es anderweitige Umleitungsmöglichkeiten für die Straße? Ein 1,5km langer und nur für 1 Auto ausreichender Feldweg hört sich für mich nämlich nicht nach einem geeigneten Umleitungsweg für den regulären Straßenverkehr an.

LG

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

lenuvado 
Fragesteller
 21.06.2021, 14:12

Vielen herzlichen Dank für diese Antwort!

Wir sind ein Lebenshof/Gnadenhof für Tiere (auf dem die Tiere nicht mehr wirtschaftlich genutzt werden und ein Zuhause auf Lebenszeit bekommen) in einem von konventionellen Landwirtschaftsbetrieben (Milchbetrieben/Schlachtungen) geprägten Umfeld. Wir sind hier nicht unbedingt willkommen und bekommen das in dieser kleinen Gemeinde auch zu spüren. Falls die Gemeinde also ein Mitspracherecht hatte bei der Auswahl des Umleitungsweges, dann macht es Sinn, dass unsere Bedürfnisse / Arbeit / Wohl definitiv keine große Rolle bei der Entscheidungsfindung oder für einen Einspruch gespielt haben dürfte. Ebenso, dass wir über die Anordnung und Umsetzung nicht informiert wurden.

Klar, der Weg ist alles andere als optimal. Unabhängig davon, ob wir dort arbeiten und Tiere zu versorgen haben. Ob es andere Wege gegeben hätte, kann ich nicht sagen.

Wir werden der Straßenverkehrsbehörde des Landratsamt schreiben.

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Hey lenuvado,

es tut mir Leid, dass ich Dir in der Sache überhaupt nicht weiterhelfen kann. Aber was Du da schilderst, klingt derart hanebüchen, dass ich Dir empfehlen möchte, Dich damit möglichst zeitnah an die Sendung "extra3", Rubrik "Der reale Irrsinn" zu wenden. (Aufgeschrieben hast Du es ja schon, pack die Schilderung einfach in eine Mail.) Die können das dann vor Ort filmisch dokumentieren, öffentlich machen - und nicht zuletzt dann mal bei der Kommune anfragen…

Ich wünsche Euch viel Erfolg und vor allem ein baldiges Ende des Irrsinns! 🍀

Das hört sich wirklich komisch an.

Euer Kandidat im Gemeinderat bzw. der Bürgermeister gehen nicht ans Telefon und eine Tageszeitung gibt es bei Euch auch nicht, die sich das mal anschaut?

Dann bekommt mein Trecker ein Schild: Ich habe diesen Kram nicht angeordnet!

Und der erste der meckert, wird angezeigt.

Ganz einfach, wenn die im Rathaus das so wollen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Also ich wäre da echt auch Sauer...Korrekt ist das bestimmt nicht, und ich vermute schon dass sie dir das sagen hätten müssen, ob das aber wirklich der Fall ist, weiss ich nicht.

Die Wanrschilder kannst du sicher nachfordern, das sollte denke ich nicht allzuviel verlangt sein, und den Autofahrern die sich da beschweren würde ich halt um verständnis bitten, du wurdest nichteinmal vorgewarnt, und die Tiere müssen nunmal versorgt werden.

Eine Entschädigung kann ich mir durchaus auch vorstellen...nur keine Ahnung wie du da vorgehen solltest/willst/kannst.

Vermutlich habt ihr nicht reagiert als das Thema auf der Tagesordnung des Gemeinderates stand. Das kann u.U. schon vor Jahren gewesen sein.

Ich würde als erstes mit der Gemeinde sprechen, persönlich, und dort ankündigen, dass Du gedenkst, Deine Tiere wie immer zu versorgen. Fordere eine Parkbucht an geeigneter Stelle.

Dann würde ich, wenn die Gemeinde nicht zeitnah reagiert täglich das Ritual zelebrieren, den Karren auf die Straße zu stellen und die Tiere zu versorgen.

Ich schwör, keine 48 Stunden und es bewegt sich was, wetten?

Du brauchst dazu allerdings ein dickes Fell, denn man wird Dir Prügel und sonstwas androhen.