Miete 2. Monat in Folge nicht bezahlen?
Hey ihr Lieben🙂
Ich lebe in einer WG und zahle immer meinen Anteil an der Miete an eine Mitbewohnerin. Im letzten Monat konnte ich das aber leider nicht bezahlen, weil ich eine ungeplante Ausgabe hatte. Leider ist mein Konto in diesem Monat immer noch nicht genug gefüllt, damit ich selbst meine Miete zahlen kann, was mir natürlich total unangenehm ist, aber es geht nicht anders. Was würdet ihr an meiner Stelle machen?
- Meine Mitbewohnerin bitten, das Geld nochmal für mich zu zahlen und ich zahle ihr beide Mieten schnellstmöglich zurück
- Eine andere Mitbewohnerin fragen, ob sie mir dieses Mal das Geld geben kann
- Meinen Chef nach einem Vorschuss für das Gehalt fragen
Meine Mitbewohnerinnen haben natürlich auch alle nicht so viel Geld und ich möchte sie eigentlich nicht belasten. Aber meinen Chef fragen finde ich richtig unangenehm. Ich würde mich freuen, wenn ihr mir einen Tipp geben könnt oder einfach eure Meinung schreibt. Dankeschööön!!
Liebe Grüße, Paulina♥️
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5 Antworten
Du solltest sofort damit beginnen, deine Finanzen in Ordnung zu bringen.
Ja, bitte zunächst deinen Chef um einen Gehaltsvorschuss. Du solltest auch eine Schuldnerberatung konsultieren.
Was du bereits jetzt tun kannst:
- Verschaffe dir einen Überblick über deine Finanzen. Liste alle Einnahmen und vor allem sämtliche Ausgaben auf. Vergiss dabei nicht auf mögliche Abos (Netflix, Spotify, Amazon, etc.). Schau dir dazu auch deine Kontoauszüge und ggf. deine Kreditkartenabrechnung an.
- Differenziere bei deinen Ausgaben zwischen Fixkosten und variablen Ausgaben. Also Beträgen, die du regelmäßig (bspw. monatlich oder jährlich) per Bankeinzug oder Dauerauftrag bezahlst und solchen, die sich verändern (Kleidung, Freizeit, etc.). Verschaffe dir auch einen Überblick, wie viel Geld du für welche Bereiche ausgibst (Miete, Versicherungen, Abos, Lebensmittel, Hygieneartikel, Essen gehen, Freizeit, Urlaube, Wellness...).
- Setze Prioritäten: Was brauchst du am dringendsten? Z.B: 1. Wohnung, 2. Nahrung, 3. Versicherungen, 4. Kleidung, ...
- Überlege dir, wo du sparen kannst, beispielsweise indem du Abos kündigst (beachte dabei die Kündigungsfrist). Fang dabei vor allem bei regelmäßigen Abbuchungen und bei hohen Beträgen an. Wenn du beispielsweise ohnehin schon wenig für Lebensmittel ausgibst, hat es wenig Sinn, da noch mehr zu sparen, wenn du zugleich viele Abos hast, oder zweimal pro Woche ins Kino gehst. Rechne auch aus, ob du durch diese Einsparungen die Differenz zwischen Ausgaben und Einnahmen ausgleichen kannst. Du solltest mittelfristig auf mehr Einnahmen als Ausgaben kommen, damit du für den Notfall etwas zurücklegen kannst. Siehe unten!
- Überlege dir, ob du Sachen verkaufen kannst, damit du die Miete doch noch pünktlich zahlen kannst. Informiere dich aber vorher darüber, wie viel du verkaufen darfst, ohne ein Gewerbe anmelden zu müssen.
- Wenn dein Einkommen nicht ausreicht um die Miete zu zahlen, überlege dir, dich arbeitslos zu melden und Leistungen zu beantragen. Ggf. wird deine Miete vorübergehend vom Amt übernommen, oder du erhältst zumindest Zuschüsse, mit denen du sie zahlen kannst.
- Wenn die Miete für dein Einkommen zu hoch ist, überlege dir, ein günstigeres Zimmer zu suchen oder mehr Stunden zu arbeiten, bzw. andere Einnahmequellen zu finden.
Wenn du dir doch von jemandem Geld leihst, mach dir anhand der Auflistung deiner Einnahmen und Ausgaben einen Plan, wie du deinen Kredit zurückzahlen kannst.
Sobald du aus den Schulden heraus bist, solltest du monatlich einen kleinen Betrag zurücklegen, am besten auf ein gesondertes Konto oder auf ein Sparbuch, oder zur Not in eine Spardose. Diese Rücklage solltest du als Fixausgabe einplanen. Viele begehen den Fehler, einfach das zurückzulegen, was am Ende übrig bleibt. Das verleitet aber dazu, weniger auf die Ausgaben zu schauen, sodass man weniger oder im schlechtesten Fall gar nichts spart. Empfohlen werden zwei bis drei Monatsgehälter als Rücklage.
Diese Rücklage solltest du auch nicht für Anschaffungen wie ein Auto oder für Urlaube aufwenden. Wenn du deine Rücklage hast, kannst du auf solche Ausgaben gesondert sparen, ohne dein Polster antasten zu müssen.
Wenn du zweimal deine Miete nicht zahlen kannst, kannst du fristlos gekündigt werden.
Für dich ist die Mietzahlung offensichtlich nicht ganz so wichtig. Tatsächlich gibt es kaum eine Zahlung, die wichtiger ist für dich. Zahl deine Miete. Du bekommst ganz regulär Lohn und hast offensichtlich deine Ausgaben nicht im Blick.
Du setzt deine Mitmieter unter Druck und verschuldest dich auf ihre Kosten. Das geht gar nicht
Was ist daran schlimm dem Arbeitgeber nach einem Vorschuss zu Fragen ? Du arbeitest ja nicht umsonst. Einen Vorschuss wirst du dir wohl nehmen dürfen. Zumal Miete ja nicht nicht ganz unwichtig ist.
Du brauchst dringend einen Plan wie du auf einen grünen Zweig kommst.
Wie ist dein Verhältnis zu deinen Eltern? Können/Würden sie dir Geld leihen und weniger Druck machen das du es zurückzahlst?
Beim Arbeitgeber solltest du dich erkundigen in wie weit du die Chance hast mehr zu arbeiten um an mehr Geld zu kommen.
Jeder hat mal Probleme, aber wenn man mit ein paar Leuten darüber redet, finden sich manchmal auch Wege diese Probleme zu lösen.
1 und 2 gehen gar nicht.
Ein Vorschuss beim Arbeitgeber ist eine vernünftige Wahl. Ansonsten ginge nur sowas wie Enkeltrick bei der eigenen Oma oder die Eltern fragen.