Merkt ihr einen Unterschied zu teuren und günstigen Reifen?

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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Auf meinem Mercedes C180 fahre ich derzeit (seit ca. 5.000 Kilometern) Fulda-Sommerreifen, vorher hatte ich Semperit und Falken und davor irgendwas, das noch der Vorbesitzer gekauft hatte, ich denke Michelin. Tatsächlich muss ich sagen, dass es gewisse qualitative Unterschiede gibt, ich war z.B. mit Semperit in Sachen Haltbarkeit (knapp 2,5 Jahre und 29.000 Kilometer) nicht sehr zufrieden und auch hinsichtlich der Fahreigenschaften sind die Fulda-Gummis eindeutig besser - wobei die Falken-Gummis (2015 bis 2019) fahrtechnisch ebenfalls gut waren und Falken keine besonders teure Marke ist.

Auf meinem früheren Opel Omega waren Fulda-Sommerreifen montiert. Das waren ab Werk 225er-Reifen mit original Opel 16 Zoll Alufelgen. Das Fahrverhalten mit den Reifen hat mir nie gefallen, da das laute Abrollgeräusch den Fahrkomfort verschlechterte und der Wagen sich unpräzise lenken ließ. Auch Aquaplaning war bereits bei harmlosem Regen ein Thema aufgrund der größeren Treibfläche dieser Reifen. Spureinstellung, Luftdruck (Reifen waren mit Gas gefüllt), Fahrwerk, alles war übrigens wie es sein sollte. Die Reifen wurden stets ausgewuchtet, waren nicht alt. Mit den 195er-Winterreifen von Continental war der Opel deutlich angenehmer und handlicher zu bewegen, fuhr leiser und lag satter auf der Straße - soweit fasse ich das aus meiner eigenen Erfahrung zusammen wobei das jedoch sicher nicht maßgebend ist.

Billigreifen sind immer eine Sache für sich. Es kann gut gehen oder nicht, kommt auf die Gummimischung und auch auf das Auto an. Ich hatte mit Barum-Reifen gleich zweimal negative Begebenheiten: Einmal bin ich mit einem 190er-Mercedes in einer Kurve bei leichtem Regen mit Barum sehr unsicher gewesen; ein Kumpel im Golf III berichtete Identisches von einem Barum-Reifen und hat sie umgehend gegen Reifen von Kleber getauscht, was ihn zufrieden stellte. Auf der anderen Seite habe ich mich mit den Minerva-Billigreifen meines alten Audi 100 immer sicher gefühlt, es waren "Minerva Ice Plus"-Allwetterreifen. Ich war damals jedoch Wenigfahrer (deutlich unter 10.000 Kilometer pro Jahr) und da war das okay, auch mein VAG-Händler hat mir damals gesagt, dass das bei den wenigen Kilometer und einem 90 PS Fronttriebler Audi 100 (Baujahr 1989) in Ordnung ginge. Die Haltbarkeit war insofern okay, dass ich diese Reifen ab Kauf etwas mehr als zwei Jahre fuhr und den Audi dann mit ca. 50 Prozent Restprofil der Reifen verkauft hatte ... von daher waren diese Billiggummis besser als die teureren Semperit-Reifen - Semperit ist zwar nicht Premium, aber eine Marken von gewisser Reputation, während Minerva-Reifen nicht unumstritten sind.

Ich bin auch mal in einem Auto, das mir zwar nicht gehörte, das ich aber regelmäßig fuhr - ein 1993er Mercedes 190E 1.8 Automatik - mit Rigdon-Reifen, also Runderneuerten, in Berührung gekommen. So was würde ich selbst nie fahren, in dem Fall gehörte der Benz einem 90-Jährigen, der keine 3.000 Kilometer mehr im Jahr fuhr. Diese Rigdon-Reifen waren vom Abrollkomfort her überraschend gut - sehr leise und gediegen. Ich war erstaunt, als ich die unter Autofans eher verrufene Marke auf der Reifenflanke las. Aber Runderneuerte ... ich weiß nicht, mir käme das nie auf meine Autos, obwohl sie mittlerweile besser sind.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Von Experte rotesand bestätigt

Ja, doch. Straßenführung, Bremsweg, Nässeverhalten, allg. Fahrgefühl. Außerdem Abnutzung und Anfälligkeit für suboptimalen Luftdruck. Teils merkt man auch, dass die Gummimischungen bei günstigen Reifen schneller altern und spröde werden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich merke einen Unterschied zwischen teueren und Billigstreifen. Zwischen Pirelli und Hankook war jetzt zumindest subjektiv kein Unterschied feststellbar. Es kommt bei so was aber immer stark auf das Auto selbst an.

Sicher merkt man da was. Bremsverhalten, Haftung auf Nässe, Verschleiß.

Ja merkt man