Mathematikstudium trotz 5er?

7 Antworten

Die hohe Abbruchquoten im Mathematikstudium sind meiner Meinung nach der Tatsache geschuldet, dass Uni-Mathe einfach etwas ganz anderes ist, als Mathematik in der Schule.

In der Schule rechnest du praktische nur und musst z.B. Formeln anwenden um konkrete Probleme zu lösen. Das macht in einem Mathestudium allerdings nur einen winzigen Teil aus. Stattdessen kommt es hier vorallem auf das Beweisen von Sätze, Logik und Abstraktion an. Das man Rechnen kann, ist dafür natürlich Grundvoraussetzung, es wird allerdings eben ungleich schwerer.

In der Schule lernst du beispielsweise, dass a*b dasselbe ist wie b*a. Im Studium lernst du dann verschiedene Strukturen kennen, in denen das teilweise der Fall ist, teilweise aber auch nicht. Nette Aufgaben sind dann Fragen der Art "Bildet die Menge X ein solches algebraisches Konstrukt". Deine Aufgabe ist es dann, Beweise dafür zu finden, dass dem so ist, oder die Aussage zu widerlegen.

Es ist also sehr sehr theoretisch und auch sehr abstrakt.

Analysis macht im Studium ebenfalls nur einen gewissen Teil aus. Neben Analysis wirst du aber z.B. auch auf jeden Fall Algebra haben. Viele andere Fächer, wie beisp Statistik oder Differnzialrechnung kann man dann an den meisten Unis als Wahlfpflichtfächer aussuchen. Ich bezweifle aber sehr stark, dass Analysis an vielen Unis mehr als ein Drittel deines Studiums ausmachen wird.

Auch solltest du im Hinterkopf behalten, dass der Master in der Mathematik quasi obligatorisch ist.

Wenn du Mathe studieren willst, dann mach unbedingt vor Beginn des Studiums einen Brückenkurs. Die meisten Unis bieten das an. Nach ein paar Wochen wird niemand mehr merken, ob du eine 5 oder eine 1 in der Schule hattest. Bei gab es genug Studenten mit Mathe-Abiturpreis, die in den ersten Semestern auch große Schwierigkeiten hatten.

Sprich mal mit deinem Mathelehrer darüber!

Ich kenne Mathestudenten, die wirklich in der ersten Woche schon abgebrochen haben. Offiziell heißt es, dass man für Mathe weniger wissen als mehr denken oder, wie mir gesagt wurde "intuitiv Lösungswege erkennen" muss. Es gibt Bücher über Vorkurse für Mathematik für Mathematik oder angrenzende Studiengänge (Naturwissenschaft, Ingeneurswesen, Wirtschaftswissenschaften usw.). Diese sind meist in der Unibibliothek vorhanden. Wenn eine Unibibliothek in deiner Nähe ist, kannst du mal in so ein Buch reinschauen, es dir ausleihen und versuchen, ein paar Kapitel durchzuarbeiten. Besprich dann den Fortschritt mit deinem Mathelehrer.

Wenn du allerdings jetzt im letzten Schuljahr bist, also im Oktober die Uni anfangen möchtest, würde ich überlegen, ob du ein oder zwei Semester einen zulassungsfreien, angrenzenden Studiengang belegst und nebenbei sehr viel Vorwissen aufholst, übst, schon mal ein paar Vorlesungen in Mathe besuchst und schaust, wie du da mitkommst.

Hallo,

in der Unimathematik geht es im Gegensatz zur Schulmathematik weniger um das Ausrechnen, sonder mehr um Beweise. Dass Du etwas beispielhaft berechnen muss, kommt aber auch vor. Am Anfang gibt es schon nochmal die grundlegenden Definitionen, z.B. was ist eine Abbildung. Im Gegensatz zur Schule wird das aber nur oberflächlich durchgegangen. Bei den Aufgaben wird mehr Transfer erwartet und nicht nur ausrechnen nach demselben Schema. An der Uni wird auch mehr Eigeninitiative erwartet. Wenn Du feststellst, dass Dir etwas fehlt, musst Du es selbständig erarbeiten. Es gibt viel Literatur und auch gute Internetressourcen. Wenn es Dich interessiert und Du Dich anstrengst, ist es schaffbar.

Ich bin an einer kleineren Uni, wo sie froh sind um jeden, der bleibt. Bei größeren Unis habe ich gehört, dass sie eher aussieben. Die meisten, die abbrechen, brechen aber eher von sich aus ab, weil sie sehen, dass es ihnen nicht liegt, und nicht weil sie eine bestimmte Prüfung schaffen. Diese sind nicht unmöglich. Wenn man wirklich will, schafft man sie auch. Es gibt, zumindest an meiner Uni, drei Versuche. Wenn man eine Prüfung nicht besteht, muss man sich eben in der vorlesungsfreien Zeit hinsetzen und selbständig lernen und üben. Dann klappt es beim Zweittermin.

Anna2nymous  11.06.2022, 01:49
Bei größeren Unis habe ich gehört, dass sie eher aussieben.

Warum sollten Universitäten daran interessiert sein, dass ein gewisser Anteil der Studenten durchfällt? Geld gibt es für jeden immatrikulierten Studenten bzw. jeden Abschluss. Gäbe es nicht genügend Plätze für alle Studenten, würde man nicht alle zulassen können.

Allerdings gibt es auch viele, die sich vorschnell für ein Studium entscheiden, ohne Interesse für das Fach zu haben bzw. nur weil man nach dem Studium ein hohes Gehalt erwarten kann. Hinzu kommen die Scheinstudenten, die nur immatrikuliert sind, um die Vergünstigungen (z.B. Semesterticket) abzugreifen, weiterhin Kindergeld während einer Weltreise/längeren Auszeit zu erhalten oder Bedenkzeit für ihren weiteren Lebensweg gewinnen wollen, ohne dass eine Lücke im Lebenslauf entsteht.

Die MINT-Fächer sind grundsätzlich eher unbeliebt. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich viele hinterher für ihr Parkstudium entscheiden, ist gering. Entsprechen gering sind auch die Konsequenzen, wenn man abbricht.

Diejenigen, die wirklich nicht für ein Studium geeignet sind und die Anforderungen unterschätzen, findet man vermutlich überall gleichermaßen :)

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Studiere selber Mathematik an der Universität in Koblenz

Generell ist Schulmathe nicht zu gebrauchen im Studium, solltest vllt nur die Potenzregeln. co angucken.

Aber, wenn du Analysis . co gut dabei warst.. wird es dir helfen. Im Modul Algebra/Analysis (höchste Durchfallquoten) wäre es von Vorteil, wenn du in diesem Bereich gut bist.

Wenn du Interesse hast, kann ich dir paar Beispielaufgaben schicken. Modul 1-2 etc

Die Frage wäre, ob du mit einer 5 in Mathematik überhaupt zum Studium zugelassen wirst. Da fehlen dir ja die Grundlagen.

Luist650e 
Fragesteller
 11.06.2022, 16:51

Wieso antwortest du wenn du die Frage nicht einmal gelesen hast?

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Rubezahl2000  11.06.2022, 17:01

1.) Bei der Vergabe von Studienplätzen spielen die Noten in einzelnen Fächern KEINE Rolle. Wenn überhaupt, dann zählt die Abi-Durchschnittsnote.

2.) Mathe ist an fast allen Unis zulassungsfrei. Bestandenes Abitur reicht – egal mit welchen Noten.

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DerHans  11.06.2022, 17:02
@Rubezahl2000

Die Grundlagen fehlen aber trotzdem. Dass er einziges Gebiet der Mathematik jetzt interessant findet, ändert daran doch nichts.

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