Mahnverfahren trotz geringem Betrag sinnvoll?
Guten Tag liebe Community,
ich habe im Dezember einen Artikel bei einem Online Unternehmen bestellt und die Variante Vorkasse per Online Überweisung getätigt.
Leider ist mir bei der Bezahlung ein Missgeschick passiert und statt der 54,90 habe ich nur 54,00 Euro überwiesen. Nach einer Woche habe ich eine Zahlungserinnerung erhalten und diese dann mit einem Konto verglichen und gesehen, dass 90ct fehlen. Habe ich dann ebenfalls noch überwiesen. Wieder eine Woche später wurde die Bestellung vom Händler dann storniert, da die Zahlung nicht eingegangen sei.
Ich habe dann dort angerufen und nachgefragt, aufgrund der nicht passenden Zahlung habe das System die Zahlung nicht automatisch erfasst und jetzt ist der Artikel ausverkauft, eine Rückerstattung wird aber eingeleitet.
Das war am 07.12.2022. Ich habe daraufhin per Mail Kontoauszüge von der Überweisung geschickt, damit diese sehen können, dass das Geld überwiesen wurde.
Ich habe dann bis zum 20.02.2023 nichts mehr gehört und selbst auch vergessen, dann habe ich mir mein Konto noch einmal angeschaut und keine Rückzahlung gefunden.
Bei einem weiteren Telefonat stellte sich dann heraus, dass die Finanzabteilung meine Zahlungen nicht finden konnte, sie hatten sich aber eigenständig auch nicht mehr bei mir gemeldet. Sie baten dann darum, einen Auszug der Bank zu übersenden.
Ich schrieb meine Sparkasse an, diese sendeten mir einen Auszug der Überweisungen mit Sparkassenstempel zu und ich leitete diese weitere an den Händler mit einer Frist von 14 Tagen, das Geld zurückzuüberweisen.
Jetzt sind 14 Tage vorbei, ich habe immer noch kein Geld gesehen. Das ist über 3 Monate her, ich muss aktiv meinem Geld hinterherrennen und es passiert gar nichts.
Jetzt habe ich eben noch einmal angerufen und die meinten, dass das Geld immer noch nicht aufgefunden ist, die Finanzabteilung aber die Ausdrucke meiner Bank noch nicht erhalten habe, weil die Kollegin die es bearbeitet habe sie zwar erhalten und gespeichert, aber nicht weitergeleitet habe. Das ist ja grundsätzlich nicht mein Problem.
Jetzt die Frage: Lohnt sich hierbei ein Online Mahnverfahren einzuleiten, der Betrag ist zwar gering, allerdings geht es mir extrem auf die Nerven wie unfähig ein Unternehmen sein kann. Allerdings habe ich ebenso wenig Lust am Ende auf den Kosten (und ggf. noch mehr durch eine Zivilverhandlung) sitzen zu bleiben.
Gibt's da Erfahrungen dazu?
Liebe Grüße
3 Antworten
Ich würde denen noch einmal schreiben, kurze Frist geben (10 Tage müssen reichen) und ankündigen, dass danach das gerichtliche Mahnverfahren eingeleitet wird.
Auf den Kosten dürftest Du nicht sitzenbleiben, die Situation ist ja eindeutig.
dass rechtliche Schritte nach Ablauf der Frist eingereicht werden würden...
Wenn das schon gemacht wurde, dann Mahnbescheid rauslassen.
Du bist genervt, weil sich das Ganze so hinzieht. Dabei wäre die Lösung gewesen, von Anfang an klar durchzugreifen. Angefangen dabei, dass du auf Lieferung bestehst oder woanders kaufst und Mehrkosten ersetzt verlangst.
Jetzt schulden sie dir Geld und befinden sich damit möglicherweise längst in Verzug. Einfach Mahnverfahren durchziehen und gut. Einfach den gleichen Fehler nicht noch mal machen.
Es gibt solche und solche Unternehmen. Nochmals angemessene Frist i.d.R. 14 Tage setzen, dann sehen was passiert.
Würde es meiner Meinung nach ja wieder 'nur' in die Länge ziehen. Hatte in dem Schreiben vor 2 Wochen explizit erwähnt, dass rechtliche Schritte nach Ablauf der Frist eingereicht werden würden...