Lohnt sich ein Architekturstudium noch oder doch lieber was anderes?

4 Antworten

Schon die Frage enthält viel Skepsis und auch Angst, später keine Arbeit zu finden.Mit dieser kritischen Einstellung hätte niemand in der Vergangenheit und jetzt anfangen dürfen den Beruf eines Schauspielers , Designers, Grafikers ,Architekten usw.zu ergreifen. Dann gäbe es nicht die vielen erfolgreichen und bekannten Architekten, Schauspieler u.a. Kreativen. Bei der Ergreifung eines Berufes sollte man sich aber prüfen ob er der richtige ist.Zu beachten ist, dass neben der Neigung für einen Beruf auch die Eignung eine wichtige Rolle spielt.Was oft sicher nicht beachtet wird bei der Ergreifung des Berufes ist, dass der Architekt im Grunde ein gestalterischer und  technischer  und organisatorischer Beruf ist, der Führungsqualitäten und auch die Fähigkeit verlangt, vor Publikum seine Ideen und Vorstellungen mit Überzeugung vortragen zu können. Sicher kann man vieles dazulernen, aber man sollte sich doch prüfen,ob man das ist bzw. sein will.Ansonsten wird man später schnell zum Heer der Erfolglosen und Unzufriedenen gehören.








Eigentlich wird jedes Studium "kritisch" gesehen...bis auf Medizin wahrscheinlich. Immer heißt es "es gibt zu viele", "nur die besten können sich durchsetzen", "eigentlich gibt es keinen Bedarf und keine Jobs" usw

Klar, ich kenn leider auch einen Architekten, der damals richtig Cash gemacht hat und seit 10 Jahren nur noch kleine Minisufträge macht, da mal 200€, da mal 300€...aber eben nichts regelmäßiges, weil die Auftragslage - so sagt er - sich nie wieder gebessert hat. 90% der Studiengänge gelten ja angeblich auch schon als "sinnlos, da keine Perspektive" oder "man muss den Master machen, sonst hätte es auch ne Ausbildung getan"...

Ich kann dir nur raten, dass du DEINEN Interessen folgst. Ich persönlich folge im Studium meiner Leidenschaft und vorallem klappt es sehr gut, Kontakte zu knüpfen (für Praktika usw), weil ich eben nicht nur das mache, was ich "muss", sondern das was ich will, mit klaren Zielen vor Augen. Meine Kontakte sind mir bisher jedenfalls tausendmal wichtiger auf dem Weg nach oben

CaseOfInterest  22.06.2016, 17:45

Mein idealistischer Teil in mir gibt dir recht, mein realistischer und kritischer Teil hat mit deiner Antwort aber ein paar Probleme.

Natürlich sollte man zu einem gewissen Grad seinen Interessen folgen. Etwas zu studieren, was einen zu 0% interessiert, aber sehr gute Arbeitsplatzchancen bietet, macht keinen Sinn.

Jedoch gibt es in meinem Bekanntenkreis einige, die dieser Einstellung gefolgt sind und denen das wenig gebracht hat. Wen es für das Studienfach X keinen Bedarf gibt in der Industrie, dann gibt es keinen Bedarf, daran können die eigenen Interessen wenig ändern.

Viele kommen dann gerade in Bereichen unter (bzw. müssen unterkommen, da sonst kein Verdienst), in welche sie nie wollten.

Dann lieber ein Studium, dass einen vielleicht nur 40% interessiert, mit Berufsperspektiven, die einem gefallen und einer höheren Jobgarantie.

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Johannisbeergel  23.06.2016, 15:54
@CaseOfInterest

Das ist aber nicht ganz richtig. Fast jedes Stellenangebot sagt "schön wäre ein Studium in X, Y oder Z" aber nicht, dass es das sein muss. Ein Kumpel von mir studierte Theaterwissenschaft und arbeitet jetzt bei der Stadt angestellt als gutbezahlter Sachbearbeiter, ein anderer studierte Biologie und bringt ein Müsli auf den Markt, ein anderer studierte Sport und ist Journalist. Selbstständigkeit/ Unternehmerisches Tätigwerden habe ich bei vielen gesehen - auch erfolgreich.

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Ich würde dir davon abraten, weniger als die Hälfte der Studierten bekommt später einen sicheren Job. Und viele müssen in großen Firmen für mittelmäßiges Geld "unkreative Massenarbeit" erledigen. Mit BWL und den anderen Studiengängen hast du wesentlich mehr Chancen und du musst deine Interessen ja nicht ablegen. Wenn du am Architekt sein das Zeichnen liebst, dann mach dies doch in deiner Freizeit. Ich selbst hab mich auch für Architektur interessiert und ebenfalls von mehreren Architekten, anderen Personen und Professoren dies abgeraten bekommen.