Live Action Rollenspiel <-- Gefährlich?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo!

Also, ich mache das jetzt seit 18 Jahren (bin 35) und in all den Jahren habe ich zwei Leute getroffen, denendie Sache extrem zu Kopf gestiegen ist. Einer davon landete sogar in der Psychatrie, er war davon überzeugt, ein Werwolf zu sein - und benahm sich bei Vollmond auch entsprechend.

Dagegen stehen aber hunderte andere, die keine Probleme haben, den Bezug zur Realität nicht zu verlieren.

Aufpassen muss man ein wenig, damit man sich nicht nur noch damit beschäftigt, dann sehe ich da keine Probleme. Das gilt aber eigentlich für jedes Hobby.

Sozial isoliert sehe ich Larper eher nicht, im Gegenteil, das ist ein recht geselliges Volk und viele unternehmen auch in der restlichen Zeit viel zusammen.

Mit 15 bist du noch ziemlich jung. Die meisten Larps sind ab 18, es gibt manche ab 16 und nur gaaanz wenige ab 14. Also sei nicht enttäuscht, wenn die Auswahl etwas gering ausfällt, du wirst ja noch älter ;-)

Wenn du nicht so sportlich bist empfehle ich dir eher Abenteurer oder Ambientecons. Da ist die Gefahr geringer, dass du in Kämpfe oder Schlachten verwickelt wirst. Google mal nach Thilos Larpkalender. Da findest du Termine und auch jeweils eine "Einstufung" er zu erwartenden Kämpfe und Schlachten. Vielleicht kommst du ja noch auf den Geschmack, aber für den Anfang zum gucken würde ich in dem Bereich den Ball eher flach halten.

DerguteFragende 
Fragesteller
 04.08.2013, 19:08

Danke für die Antwort erstmal, Meine Mutter hat gesagt sie würde das auch sehr interessieren und einen (Erz-?)Magier spielen wollen. Ist sie da mit 40+ zu jung? Und gibt es überhaupt Larps wo Eltern mit Kindern zugelassen sind? (wobei ich hier erwähnen will, dass ich mich höchstwahrscheinlich nach ner zeit von ihr absetzen würde) Ich fände einen Abenteurer interessant. Halt eben nicht der Held der Alles kann. So ein Miteinander und Interaktion find ich viel Interessanter!

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FrauWinter  04.08.2013, 19:26
@DerguteFragende

Da du schon 15 bist, bist du zwar mit deiner Mutter zusammen zwar durchaus "Mutter und Kind" aber nicht im Sinne von "Mutter mit Kleinkind" - von daher sehe ich keine Probleme, sich da gemeinsam anzumelden. Altersgrenzen nach oben gibt es nicht.

Es gilt: du kannst, was du darstellen kannst. Wenn man Magie darstellen möchte ist ein wenig Erfindungsreichtum gefragt, mit einem "stell dir vor, du siehst jetzt dies und jenes!" lässt sich heute keiner mehr hinterm Ofen vor locken. Wer einen Krieger spielen will, sollte ein bisschen mit seiner Waffe umgehen können etc.

Ich würde euch vorschlagen, zum testen erst mal was sehr einfaches auszuwählen, irgendwas wo die Gewandung leicht herzustellen ist und man im Ernstfall auch nur gucken kann statt groß was darzustellen. (Manch einer wird plötzlich schüchtern ;-) ) Also k.a. irgend ne Magd, ein Bauer, ein Holzfäller, oder auch ein Abenteurer... irgendwas simples.

Und - bitte zieht keine Turnschuhe an ;-)

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  1. Mit Begleitung spricht nichts gegen eine Con-Teilnahme. Ohne Erziehungsberechtigte wirst du nur wenige Cons besuchen können.

  2. Ja, das geht. Dafür musst du aber schon sehr intensiv unterwegs sein und eine entsprechende Veranlagung mitbringen. Die Wahrscheinlichkeit ist extrem gering.

  3. Der Larpkalender (verwende eine Suchmaschine) liefert dir Termine. Das Larpwiki (googlen) bietet reichlich Informationen. larper.ning. com ist das Facebook für Larper (vorsicht, teilweise rauher Umgangston). Für den Einstieg empfiehlt sich http://www.larpwiki.de/Einsteiger.

-Suche doch einfach mal nach Gruppen in deiner Nähe (die gibt es relativ sicher) und versuche dich dort über weitere Details zu informieren.

-Wie FrauWinter schon schrieb empfiehlt es sich, recht simpel einzusteigen. Zumindest den "Erz" vor dem Magier sollte deine Mutter vorläufig streichen. Als einfacher Bauer, Tagelöhner, Handwerker o. ä. kann man sich die Sache ansehen und ausprobieren, ohne zu viel Geld und/oder Arbeit in ein verkorkstes Konzept zu stecken.

Da sind nicht nur 20 bis 30 jährige.  Der älteste Larper, den ich persönlich kenne ist 63 (spielt einen Herrbergswirt und sieht aus wie der Opa von Heidi - prima)

Der Altersschnitt liegt heute meiner Einschätzung nach bei Mitte 20 bis 30, ich würde daher empfehlen, erst einmal ein spezielles Jugendcon zu besuchen, dort ist der Altersschnitt geringer und es wird dir leichter fallen Anschluss zu finden.

Gefährlich ist Larp nicht wirklich, wenn man sich vernünftig verhält. Die Larpwaffen können durchaus Verletzungen hervorrufen, aber nur, wenn man damit nicht sorgsam und rücksichtsvoll umgeht. In der Regel gibt es maximal blaue Flecken. Alles in allem ist das Verletzungsrisiko beim Fußball sicher größer.

Die mit Abstand meisten Verletzungen, die ich bisher gesehen habe entstanden durch Stürze. Man kann sich aber normalerweise denken, dass es gefährlich ist, nachts ohne Licht durch das Unterholz im Wald zu sprinten, dann tut man das eben nicht und bewegt sich langsamer und vorsichtig.

Allgemein gilt: safty first. Wenn eine Situation durch die Umstände gefählich wird, etwa wenn eine Gruppe im Kampf an die Kante eines Abhangs gedrängt wird, wird das Spiel unterbrochen (was jeder Spieler und NSC jederzeit tun kann) und man verlagert den Kampf an eine weniger gefährliche Stelle.

Was die Sache mit der Kanapeekartoffel angeht: Larp ist unter Umständen körperlich etwas anstrengend. Wer kein Problem damit hat im Zelt zu schlafen und bei Regen etwas nass zu werden, dem sollte das aber keine Schwierigkeiten bereiten. Es gilt immer: man kann alles soweit mitmachen, muss es aber nicht. Niemand zwingt einen, durch das Unterholz zu krauchen oder stundenlang im Regen zu stehen. Es ist ein Spiel und keiner von uns will am Sonntagabend mit einer Lungenentzündung oder einem gerochenen Bein nach Hause fahren.

Realitätsverlust ist meiner Meinung nach nicht wirklich eine Gefahr. Es gibt Leute, die versuchen, so tief wie möglich in die Geschichte abzutauchen. Das wird aber erstens niemandem wirklich gelingen (spätestens, wenn man nachts in seinen Campingschlafsack schlüpft und mit der Taschenlampe Dinge im Zelt sucht wird das aufgehoben), zweitens sollte man das auch nicht wirklich anstreben. 

Im Hinterkopf sollte man immer daran denken, dass es nur ein Spiel ist. Tut man das nämlich nicht mehr, kann es passieren, dass man in Kämpfen härter zuschlägt, als es erlaubt ist und dem Anderen wirklich weh tut (besonders, wenn derjenige eine Maske trägt kann das schnell passieren) oder dass man bei der Flucht, bei der man wirklich in Panik gerät über das bereits angesprochene Unterholz stürzt und sich real verletzt.

Larp ist ein Abtauchen in eine andere Welt, allerdings soll man sich darin nicht verlieren.