Linkshänder Nachteile?

Tisch - (Schule, Arbeit, Schreiben) Versaut - (Schule, Arbeit, Schreiben) Tastatur - (Schule, Arbeit, Schreiben) Schreiben - (Schule, Arbeit, Schreiben)

8 Antworten

Man macht es heute zwar nicht mehr. Aber wenn ich mir Deine Schwierigkeiten anhöre, bin ich doch froh, dass man mir  beigebracht hat, mit der rechten Hand zu schreiben. 

Als Erwachsene hab ich mich bemüht, stets zweihändig zu leben. Das betone ich deshalb, weil mir immer wieder Leute auffallen, die ALLES, nur mit einer Hand tun wollen und total überfordert sind, wenn sie plötzlich für irgend eine Tätigkeit beide Hände brauchen. Da bemerke ich, wie es erst "klick" machen muss, ehe sie auf die Idee kommen, die zweite Hand zu gebrauchen.

Bügeln kann ich beidhändig, ebenso Suppe essen. Brot abschneiden, Ball spielen,  nur links. 

Adlureh 
Fragesteller
 14.01.2017, 12:28

Dankeschön! Ja, es gibt viele Dinge, die ich sowieso rechts mache, zum Beispiel die Maus des Computers oder mein Handy habe ich immer rechts (weshalb auch immer). Auch bei einer Kamera habe ich keine Probleme. Aber zum Beispiel Brot könnte ich niemals rechts schneiden... da muss ich bei Partys immer erst das komplette Baguette einmal umdrehen🙄.

1
zehnvorzwei  14.01.2017, 12:39
@Adlureh

Ja, so ist es. Die Sägekante beim Brotmesser ist falsch, die Schneideseite der Schere (und die Ösen für die Finger). die Schneideseite an Kuchengäbelchen ... hunderte von  Dingen, die verkehrtherum sind; vor allem, wenn du in einem Rechtshänder-Haushalt lebst und alle Sachen, aber auch alle, immer auf der falschen Seite liegen / stehen. Was mir so einfällt: Der Suppenlöffel, die Tasse beim Gedeck (außer dem dem Messer, das liegt da schön links); die Dekoration und Auslagen in den Geschäften, die Kassen(bänder). ..Aber wir Linkshänder haben  ja gelernt, damit geschickt umzugehen, woll? Grüße!

2
SchakKlusoh  14.01.2017, 14:32
@zehnvorzwei

Bestecke und Messer und Scheren für Linkshänder gibt es mittlerweile.

Versuche einmal ein Fischmesser für Linkshänder zu bekommen.

Viel Spaß dabei!

0

Hab noch einen Nachteil: Im Sportunterricht, wenn es um mechanische Abläufe geht, dann muss der Linkshänder alles spiegelverkehrt machen, was sich beim Basketball z.B beim Korbleger als sehr kompliziert rausstellt, vor allem wenn der Sportlehrer es nur rechts zeigt...

Schau nach:

Linkshänder sind in einer Rechtshänderwelt benachteiligt. Das ist unbestritten und gilt nicht nur für den privaten Alltag, sondern auch im Beruf. Die biologischen oder kulturellen Hintergründe des Phänomens sind dabei irrelevant. Die offenen oder latenten Nachteile bei der Benutzung rechtshändiger Produkte beruhen darauf, dass die untergeordnete Hand i.d.R.

schwächer ist,
langsamer reagiert und
weniger geschickt ist (Feinmotorik).

Wenn Linkshänder Arbeiten mit der für sie schwächeren rechten Hand erledigen müssen, weil Werkzeuge und Maschinen für Rechtshänder gestaltet wurden, kann dies zu unnatürlichen Haltungen, Verkrampfungen oder unbequemeren Arbeitsabläufen führen. PC-Maus oder Fotoapparat, Motorsäge oder Drehbank, alles scheint aus Linkshänder-Sicht »verkehrt herum« konstruiert. 

http://www.arbeitssicherheit.de/de/html/fachbeitraege/anzeigen/389/linksh%C3%A4nder/

Untersuchungen ergaben, daß ungewöhnlich viele Linkshänder einen Intelligenzquotienten von über 140 haben, unter den mathematisch und künstlerisch Hochbegabten sind sie überrepräsentiert. Charlie Chaplin und Albert Einstein gehörten zu der talentierten Minderheit, linksfüßig schießt Maradona seine Tore, links hält Tennis-Opa Jimmy Connors tapfer das Racket.
Doch der Gegensatz zwischen Genie und Krankheit liegt bei
Linkshändern eng beisammen. Aus ihren Reihen kommen übermäßig viele Autisten, Schizophrene, Bettnässer und Stotterer. Sie scheinen, beschreibt US-Psychologe Alan Searleman die Situation, jeweils am "extremen Ende der Skala zu liegen".

Jahrzehntelange Beobachtungen brachten ans Licht: Linkshänder werden eher zuckerkrank, leiden häufiger an Schlafstörungen, tendieren zu Trunksucht und verspäteter Pubertät. Doch jetzt droht zusätzliches Ungemach: Der Psychologie-Professor Stanley Coren aus Vancouver attestiert Linkshändern ein hohes Verletzungsrisiko und eine kürzere Lebenserwartung.

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13497361.html

Adlureh 
Fragesteller
 14.01.2017, 12:25

Ok, Danke Schonmal. Aber darf ich fragen, warum du das alles 100 mal kopiert hast?

0
SchakKlusoh  14.01.2017, 14:27
@Adlureh

Das Eingabefenster von Gute Frage spinnt manchmal. Als ich die zitierten Texte kursiv machen wollte ist das wohl geschehen.

Sorry.

Ich habe versucht es zu reparieren.

:-(

0

Ich gehe mal auf deine Beispiele ein:

Es ist für mich sehr schwer, in Aktenordner nachträgliche Notizen einzutragen, da die Abheftmechanik sehr störend im Wege ist.

Linkshänderblöcke benutze ich überhaupt nicht. Die Spiralbindung in der Mitte ist kaum störend. Oder ich benutze Blöcke mit der Spiralbindung oben. Gibt es alle sechs Monate bei Aldi, dann decke ich mich damit ein.

Reißverschlüsse sind kein Problem für mich, weil das keine abstrahierend anspruchsvolle Arbeit ist. Auch das Problem mit den Geldbörsen kann ich nicht nachvollziehen.

Spiegelschrift kann ich auch, wie sehr viele echte Linkshänder. Schreiben war von jeher ein Problem für mich, da die Hand ziemlich verkrampft gehalten werden muss, um die eigene Schrift zu verwischen. Bei den Klausuren zur Bilanzbuchhalterprüfung war das echt kritisch, wo bisweilen drei Stunden am Stück und sehr schnell geschrieben wird.

Ich ärgere mich über technische Gerät, die ergonomisch nur für die rechte Hand ausgelegt sind. Sowas ist anachronistisch, da je nach Arbeitssituation auch der rechtshändige Handwerker mal die Hand wechseln muss.

Als Kind habe ich mich maßlos über die Spielzeugpistolen geärgert, die eine weit ausladende Daumenauflage für die rechte Hand hatten.

Ich habe mir den Umgang mit der PC-Maus mit der rechten Hand angewöhnt und kann auch nicht mehr anders. Ich habe einen linkshändigen Kollegen, der seine Maus immer links liegen hat. Ich könnte ihn dann jedes Mal mit dem Mauskabel erdrosseln, wenn ich ihm "mal schnell" was an seinem Arbeitsplatz zeigen möchte.

Beim Heimwerken mit dem Kumpels werde ich immer dazugerufen, wenn etwas in rechten Ecken gehämmert oder gefummelt werden muss. Die kriegen da ne Krise (so wie ich in linken Ecken). Da bin ich sozusagen der Eckenjocker.

Edit: Wo ich gerade die Bilder sehe: Diese rechtshändige Schreibauflage der Stühle empfand ich in der Schule regelmäßig als Unverschämtheit. So sehr wie sie dem Schreibempfinden eines Rechtshänders entgegenkommen, so sehr kreuzten sie mein Schreibempfinden. Das war jedes Mal eine orthopädische Tortur, darauf zu schreiben.


Mojoi  19.01.2017, 16:39

Ich möchte mal eine Anekdote zum besten geben, wann meine Linkshändereigenschaft in Stein gemeißelt wurde.

Ich war drei oder vier Jahre alt, ich aß schon mit der Gabel. Und meine Mutter machte Pommes. Selbstgemachte Pommes, also richtig aus der Kartoffel geschnitzt und frittiert. Es waren die leckersten Pommes der Welt.

Ich muss wohl schon vorher mit links gegessen haben, aber bis dahin ist es niemandem bewusst aufgefallen. Als meine Mutter den Tisch deckte und ich mich erst später dazusetzte (sonst war es umgekehrt), lag die Gabel bereits rechts vom Teller.

Ich nahm also die Gabel auf - mit der rechten Hand - und stockte. Ich konnte nicht anfangen zu essen. Irgendetwas stimmte nicht, und ich wusste überhaupt nicht was. War ja alles da: Teller, Pommes, Gabel in der Hand.

Ich hatte eine regelrechte Blockade und wusste selbst nicht, was hier nicht stimmte. Es fühlte sich richtig unangenehm an. Nach gefühlt einer Minute wechselte ich dann die Gabel in die linke Hand und begann munter zu essen, die Blockade war weg!

Das hatte natürlich auch meine Mutter beobachtet: Das stille Verharren, der starre Blick, das langsame Wechseln in die andere Hand. Die linke! Die falsche!!!

Meine Mutter kam dazu, nahm sanft die Gabel aus meiner Hand und drückte sie mir in die rechte.

Ich fühlte wieder diese Blockade und wechselte zurück.

Pommes!

Sie nahm wieder die Gabel aus meiner linken und drückte sie in die Rechte.

Pommes! Pommes! Pommes!!!

Ich bekam einen Schreikrampf.

Beim dritten Mal nahm sie mir die Gabel nicht mehr aus der Hand. Soll der Kleine doch glücklich werden, dachte sie sich (und die Klappe halten).

 

Drei Jahre später sprach meine Lehrerin auf dem ersten Elternabend meine Mutter an: "Ihr Sohn schreibt mit der linken Hand, wussten Sie das? Er hat ja gerade erst angefangen zu schreiben. Wir können ihn auf rechtshändig umerziehen, wenn Sie das möchten."

Die einzige, lapidare, kühle Antwort meiner Mutter war: "Unterstehen Sie sich."

 

0
Adlureh 
Fragesteller
 08.03.2017, 18:15

Sowas finde ich wirklich krank! Was soll den an der linken Hand so schlimm sein? Meine Mutter hat sofort bemerkt, dass ich Linkshänderin bin, schon mit 2 habe ich immer nur links gegriffen. Bei mir kam aber zum Glück auch nie die Frage auf. Aber vielleicht bin ich auch etwas jünger als du.
Alles ist "richtig", "gerecht" usw., eine hinterhältige Person hingegen ist "link".

0