Lernt man in der Ausbildung programmieren?
Hallo, ich möchte eine Ausbildung zum Anwendungsentwickler machen. Meine Frage ist, ob man sich in der Ausbildung dann trotzdem eigentlich alles selbst beibringen muss, oder ob man das beim Arbeitgeber, bzw. Meister lernt.
Oder ist das Von Betrieb zu Betrieb unterschiedlich? Denn eigentlich ist es mir schon wichtig, dann auch gelehrt zu werden, als das der Chef sagt "Kauf dir das Buch, lerne und besteh die Prüfung"
Wie war das denn bei euch in der Ausbildung?
4 Antworten
Im Grunde lernst du das in der jeweiligen Firma und auch in der Berufsschule, aber bedenke, ein Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung ist nicht nur für die Entwicklung von Software zuständig, sondern umfasst auch viele andere Bereiche:
- konzipieren und realisieren kundenspezifische Softwareanwendungen
- testen und dokumentieren Anwendungen
- verbessern bestehende Anwendungen
- Setzen Methoden der Projektplanung, -durchführung und -kontrolle ein
- wenden Software-Entwicklungswerkzeuge an
- Entwickeln anwendungsgerechte und ergonomische Bedienoberflächen
- Beheben Fehler durch den Einsatz von Experten- und Diagnosesystemen
- Präsentieren Anwendungen
- Beraten und schulen Benutzer
Nach deiner Ausbildung kannst du die dann auch auf gewisse Bereiche spezialisieren ;-)
Naja, was heißt richtig oder falsch?
Ich bin 26, hab vor 3 Jahren meine Ausbildung als Anwendungsentwickler fertig gemacht. Mit 12 Jahren hab ich angefangen zu programmieren(also 2002).
Also m.E. gibt es nicht wirklich ein Richtig oder Falsch. Sofern ich den Sinn dahinter richtig verstanden habe. Du möchtest bestimmt irgendeine bestimmte Sprache lernen und suchst nun einen Betrieb, der eben jene dir beibringt. Oder so ähnlich.
Bei mir war das so, dass ich den Großteil in der Berufsschule gelernt habe, da du am Anfang deiner Ausbildung nicht in der Lage sein wirst, komplexe Dinge zu schreiben. Daher fängt jeder, egal in welcher Programmiersprache, mit Hello World an.
Ja, das mit hello world habe ich bereits hinter mir, zumindest in der Webentwicklung. Mein Problem ist, das ich wirklich gerne programmiere und lerne. Aber oft ist es wirklich mühseelig nur durchs Internet das ganze Zeugs zu lernen, vor allem weils einfach ein Tutorial gibt,welches die Sprache komplett zu 100% erklärt. Ich hoffe, in der Ausbildung ist dann sowas wie regelmäßiges nachfragen, wie etwas geht erwünscht. Und ja, mit 'richtig' meine ich natürlich den Betrieb der die richtige Sprache anbietet. Ich hab so viel Ideen im Kopf, aber manchmal vergeht auch der Spaß wenn man bestimmte sachen patu nicht versteht.
Im Alter von 12 Jahren habe ich mir durch Bücher das ganze beigebracht. Danach hab ich alles immer learning by doing gemacht.
In Java z.B. hab ich bei klein angefangen. Also ein Programm angefangen zu schreiben und dieses dann immer weiter erweitert. Durch Java bin ich dann auch zu C++ gekommen, da die Syntax soweit die Selbe ist ;-)
Aber du musst immer am Ball bleiben. Wenn du nicht weiter kommst, nachlesen. Viele Tutorials sind auf Englisch. Das heißt, dass du deine Englisch Kenntnisse immer erweitern kannst.
Und ein gut gemeinter Rat ;-) Nie den Kopf hängen lassen. Niemals.
Noch ein weiterer Rat. Wenn mal irgendwas nicht funktioniert, dann solltest du einen Blick auf http://stackoverflow.com/ werfen. Dort findest du eigentlich alles, was du brauchst ;-)
Hängt von der Firma ab
Allerdings muss ich sagen, bei einer guten Ausbildung lernst Du selber ;)
Der Ausbilder hat nicht die Aufgabe, dir das Programmieren beizubringen, das ist Aufgabe der Schule. Dein Arbeitgeber sorgt für die nötige Berufserfahrung
Ein guter Ausbilder unterstützt dich beim Lernen nur
Du solltest sowieso eigenständig lernen, da kommst Du auch später im Beruf nicht drum herum, Du lernst praktisch non-stop weiter, schon deshalb, weil es viel mehr zu wissen gibt als Du dein ganzes Leben über lernen kannst.
Das werden auch der Ausbilder und weitere Arbeitgeber von dir erwarten.
Und wegen der Berufsschule:
Die soll dir zwar die nötige Theorie bei bringen, aber ganz ehrlich: Verlass dich nicht drauf.
Ich hab in meiner Ausbildung zwar Programmieren in der Schule gehabt, aber auf einem so niedrigem Niveau, dass man damit absolut nichts erreichen kann. An einem sinnvollen Projekt Arbeiten schon garnicht.
Das ist das Problem an der Informatik: 3 Jahre reichen einfach nicht ^^
Nach einer guten Ausbildung kommst Du also neben dem Verständnis und den Programmier-Grundlagen mit der Fähigkeit raus, dich selber effizient weiter zu bilden.
Das Programmieren an sich ist also nicht das Wichtigste, eher Durchhaltevermögen und richtig Googlen können :D Wenn Du dich dafür interessierst, kommt das Programmieren dann mit der Zeit von ganz allein.
Das klingt enttäuschend, das nicht mal die Schule anscheinend wirklich weiterhilft. Ich hab das Gefühl so viel ich mir auch angucke, ich lerne nicht dazu. Muss dazu sagen, dass ich bis jetzt nur Internet zum lernen genutzt habe, weißt du, ob Bücher tatsächlich vom Vorteil sind?
Im Internet findest Du auch alles, was Du brauchst, meiner Erfahrung nach sind die meisten Tutorials, die man so findet, aber ganz großer Mist.
Ein Buch ist also durchaus sinnvoll. Wenn Du so darüber nach denkst, ist das eigentlich auch ganz sinnvoll, schließlich hat sich da jemand Monate Zeit genommen um dem Leser das nötige Wissen zu vermitteln ;)
Ich hab den Vorgänger von diesem Buch gelesen:
http://openbook.rheinwerk-verlag.de/visual_csharp_2012/
Wenn Du C# lernen willst, findest Du darin alles, was Du so brauchst.
Entsprechendes Durchhaltevermögen steht da aber nicht drin, das musst Du selber liefern :P
Danke, das gute beim programmieren ist, das man ganz schnell lernt durchzuhalten :D
Meine Frage ist, ob man sich in der Ausbildung dann trotzdem eigentlich
alles selbst beibringen muss, oder ob man das beim Arbeitgeber, bzw.
Meister lernt.
Teils, teils, würde ich sagen. Auf der einen Seite muss dein Ausbilder natürlich einen Rahmen setzen, in dem du dich bewegen kannst, also dass er deine Arbeit eintakten, überwachen und bewerten muss. Er muss sich also schon ab und an mit dir beschäftigen.
Auf der anderen Seite ist er allerdings nicht dein Babysitter und guckt dir den ganzen Arbeitstag lang über die Schulter, ein bisschen Eigeninitiative musst du schon mitbringen. Es wäre ziemlich nervig, wenn der Azubi bei fachlichen Fragen nicht erst googelt, sondern direkt den Ausbilder aus seiner Arbeit reißt. Und es kann auch vorkommen, dass er dir ein Buch in die Hand drückt und sagt: "Hier, lies mal!". Ein Dauerzustand sollte das natürlich nicht sein, aber es kann ab und an mal vorkommen.
Wenn du Informatiker werden möchtest, dann bedeutet das auch, dass du einen Beruf hast, in dem lebenslanges lernen angesagt ist. Ich programmiere inzwischen beruflich größtenteils mit TypeScript. Als ich in der Ausbildung und im Studium war, gab es diese Sprache noch nicht und beim zugrunde liegenden JavaScript hat sich in den letzten Jahren auch so einiges getan.
Programmieren kann man nicht durch Frontanunterricht lernen, da muss man selbst üben üben üben und viel selbst denken. Da wird sich keiner hinsetzen und dir erklären "wenn das dann schreibst du das". Du wirst nicht ganz allein gelassen, aber keiner wird dir alles vorkauen. Du uisst also auch viel Eigeninitiative da reinstecken! Wenn du erwartest, dass du da gesagt bekommst wie du alles zu machen hast, dann ist die Ausbildung wohl falsch für dich.
Danke, mir war schon klar, das es noch andere Aufgaben gibt, weshalb ich angst hatte, dass das programmieren lernen am Ende auf einem selbst sitzen bleibt. Ich schhätze mal abhängig vom Betrieb lernt man dann die jeweilige Programmiersprache, was ja auch Sinn macht, also muss man auch noch den richtigen Betrieb was das angeht raussuchen...