Was ist eine gute Leitfrage zum Thema Buddhismus?

4 Antworten

Ich bin Soto-Zen-Buddhist und habe ein paar Vorschläge

  • Buddhismus: Religion von Licht und Liebe?

Dort könnte man den Zen-Hintergrund des japanischen Militarismus im Zweiten Weltkrieg und das Fehlverhalten buddhistischer Lehrer behandeln.

Im Pazifikkrieg diente insbesondere der Zen-Buddhismus zur ideologischen Indoktrinierung für den selbstlosen Opfertod, für Selbstmordmissionen und wurde sogar als Form buddhistischer Praxis idealisiert.

Zudem ist eine ganze Zahl bekannter buddhistischer Persönlichkeiten wegen Alkoholismus, Drogenkonsum, jahrzehntelangen sexuellen Missbrauch, Kindesmissbrauch, finanzieller Ausbeutung, Machtspielen usw. kritisiert worden.

Diese Dinge sind völlig unkritischen Buddhismus-Fans wegen ihrer idealisierten Vorstellungen kaum bekannt und die Bücher und Organisationen dieser Lehrer erfreuen sich oft weiterhin großer Beliebtheit.

  • Buddhismus: Mehr Unkenntnis statt Erkenntnis?

Viele Konzepte des Buddhismus wie Karma und Wiedergeburt, oder die Bedeutung von Personen wie dem Dalai Lama, werden falsch verstanden, was zu einem verzerrten Bild des Buddhismus führt.

Hier könnte man auch über die Vorstellung aufklären, Buddhisten sei eine vegetarische, oder sogar vegane Ernährung vorgeschrieben.

  • Wo steht der Buddhismus heute? Zwischen Engagement und Erleuchtung, Traditionen und Trends

Der "säkulare Buddhismus", der auf religiöse Elemente völlig verzichtet, kontroverse moderne Lehrer wie Brad Warner, der "engagierte Buddhismus" mit ökologischen und sozialen Ideen nach Thich Nhat Hanh, oder Feminismus im Buddhismus wären mögliche Themen.

Auch die umstrittenen KZ-Retreats in Konzentrationslagern wie Ausschwitz, oder die kontrovers diskutierten "Street-Retreats" in freiwilliger Obdachlosigkeit könnten hier genannt werden.

Soweit erst einmal von meiner Seite.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit etwa 40 Jahren praktizierender Buddhist

MarcelleDavinci 
Fragesteller
 15.05.2018, 20:57

Vielen Dank für deine konkrete Antwort. Aber dein Profilbild erschüttert mich leider sehr.

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Enzylexikon  15.05.2018, 21:03
@MarcelleDavinci

Nun, es gibt in Israel eine kleine buddhistische Minderheit, die aber zugegebenermaßen keine besondere Gesellschaftliche Bedeutung hat.

Außerdem sind einige der bekanntesten westlichen Lehrer des Zen-Buddhismus entweder jüdischer Herkunft oder sogar Israelis.

Zudem sagt die Sympathie für die Menschen, Kultur, Lebensart und Küche eines Landes nichts über meine Haltung zur dortigen Politik aus.

Ich kann dir jedenfalls versichern, dass Juden keine kleinen Kinder zum Schabat schächten, oder dergleichen Ammenmärchen mehr. ;-)

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MarcelleDavinci 
Fragesteller
 16.05.2018, 18:07
@Enzylexikon

Antizionismus ist kein Antisemitismus. Bei Israels Staatsgründung wurden 700.000 Palästinenser aus ihrem Heim vertrieben und bis heute, seit 70 Jahren genozidiert. Der Zionismus an sich ist ein faschistischer Gedanke, er strebt für ein genau definiertes Land weil es einer angeblich einer Religiösen Gruppe gehört. Dies ähnelt sehr Hitlers Lebensraumtheorie. Oft rechtfertigen Zionisten den Staat Israel damit, dass dort vor 3000 Jahren Juden lebten und es Israel hieß. Laut dieser Logik dürfen Muslime das gesamte Land bis zur iberischen Halbinsel beanspruchen, weil es einst das Kalifat war. Griechen und Perser dürften laut dieser Theorie die Hälfte der Welt beanspruchen, weil einst ihr Reich sich dort erstreckte. Israel ist ein Staat auf einer faschistischen und rassistischen ideologischer Grundlage und die Anzahl der Verbrechen dieses Landes seit seiner Staatsgründung sind gewaltig. Vor 2 Tagen wurden 58 Demonstranten erschossen von der IDF, ein 8 Monate kleines Mädchen kam auch um. Israelis und Palästinenser müssen sich gemeinsam erheben gegen ihre beiden terroristischen Staaten, um endlich Frieden zu gewährleisten. Falls du Quellen zu meinen Angaben möchtest oder sonst weitere Fragen hast beantworte ich dir diese gerne.

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Enzylexikon  16.05.2018, 18:25
@MarcelleDavinci
Falls du Quellen zu meinen Angaben möchtest oder sonst weitere Fragen hast beantworte ich dir diese gerne.

Vielen Dank. Mir ist die Geschichte des Staates Israel und die einseitig verzerrte Opfer-Darstellung der Palästinenser bekannt, da bedarf ich keiner Aufklärung.

Vor 2 Tagen wurden 58 Demonstranten erschossen von der IDF, ein 8 Monate kleines Mädchen kam auch um

Die IDF hat diese Menschen nicht aus Mordlust getötet und es waren auch nicht einfach friedliche Demonstranten, wie man bei dieser Wortwahl meinen könnte.

Sie wurden von der Hamas fanatisiert und aufgewiegelt, teilweise sogar mit Geld bestochen, um sich trotz der israelischen Warnung dem Grenzzaun zu nähern.

Neben dem wütenden Mob befanden sich auch Terror-Trupps der Hamas in dem Gewühl, die versuchten, über die Grenze zu gelangen und Anschläge zu verüben.

Der Erstickungstod des Kindes kann auch auf den Rauch brennender Autoreifen zurückzuführen sein, die von den Palästinensern in Brand gesetzt wurden.

Die Tatsache, das Eltern ihre Kinder vorsätzlich in Gefahr bringen zeigt, dass der Tod nicht von Israel in Kauf genommen, sondern von der Hamas provoziert wird.

Der Hamas geht es nur darum, dramatische Bilder zu produzieren, um das Image als verfolgte und unterdrückte Opfer aufrecht zu erhalten.

Sie wiesen sogar israelische Hilfslieferungen an einem Grenzübergang zurück, den die Israelis nach Brandstiftung wieder eröffnet hatten.

Israelis und Palästinenser müssen sich gemeinsam erheben gegen ihre beiden terroristischen Staaten, um endlich Frieden zu gewährleisten.

Man kann die derzeitige Regierung Israels sicher aus verschiedenen Gründen kritisieren, aber ein "Terrorstaat" ist Israel aus meiner Sicht keineswegs.

Von einem Genozid kann ebenfalls nicht die Rede sein - dagegen spricht beispielsweise das friedliche Miteinander mit arabischstämmigen Israelis.

Natürlich bedarf es einer friedlichen Lösung, aber so lange Terroristen die Palästinenser dominieren, werden nationalistische Hardliner in Israel Gehör finden.

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MarcelleDavinci 
Fragesteller
 16.05.2018, 20:50
@Enzylexikon

Hamas ist eine Terrororganisation, da hast du recht. Doch die IDF tötet aus Mordlust, als vor kurzem bei einer Demonstration die IDF Palästinensische Demonstranten erschossen haben, weil diese Steine geworfen haben. Dies war keine Notwehr, die IDF hat Scharfschützengewehre benutzt. Und generell mit scharfer Munition auf Steine zu antworten ist meines Erachtens nicht sehr ethisch. Beim Israel-Hezbollah Krieg hat die Hezbollah den Krieg begonnen mit der Begründung Israel hätte 2 Anschläge auf Personen verübt. Die Hezbollah griff eine Militärbasis an und Militärkonvoys. Israel antworte auf diese Angriffe mit einem Bombenschlag auf ein *Palästinensiches Flüchtlingslager.* Das kannst du gerne auch nach gucken, das ist die Realität. Der Tod des Mädchens war nicht Ursache des Reifenqualms. Außerdem ist Jerusalem nach internationalem Gesetz unabhängig, was Israel ja sehr respektiert wie man sieht. Noch weiter, nur Juden dürfen sich Häuser in Jerusalem kaufen. So viel zu Sekularität. Israel betreibt ein Apartheidregime mit einer aggresiven Siedlerpolitik, um ihr Gebiet auszubreiten.

Fazit: Die aggressive Siedlungspolitik Israels geht in den besetzten Gebieten weiter! Die Zahl der israelischen Siedler allein in der „West Bank“ wuchs um das 40-fache im Zeitraum von 1972 bis 2011 (536,932 Siedler, Stand: 2011; PCBS – https://josefmuehlbauer.files.wordpress.com/2016/06/settlement.pdf). Dies ist ein schweres Verbrechen gegen das Völkerrecht, da es gegen den Artikel 49 der IV. Genfer Konvention verstößt: „Die Besatzungsmacht darf nicht Teile ihrer eigenen Zivilbevölkerung in das von ihr besetzte Gebiet verschleppen oder verschicken.“ https://josefmuehlbauer.files.wordpress.com/2016/06/buch-ga.pdf

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Enzylexikon  16.05.2018, 21:26
@MarcelleDavinci

Ich sehe bereits jetzt schon, dass wir im Bezug auf den Staat Israel nicht zu einer gemeinsamen Meinung gelangen werden.

Den pauschalen Vorwurf der Mordlust weise ich weiterhin zurück - man kann aus isolierten Vorfällen und Fehlverhalten Einzelner keine "Vernichtungsdoktrin" ableiten.

Im Bezug auf den Tod des Mädchens steht Aussage gegen Aussage - unabhängig von der genauen Ursache hat die Hamas den Tod des Mädchens zu verantworten.

So lange sie die Menschen aufhetzen, Gewalt gegen Israel zu üben, wird Israel sich verteidigen und dabei in manchen Fällen auch zivile Opfer zur Folge haben.

Jerusalem ist, wie nicht zuletzt die Klagemauer zeigt, weitaus länger jüdisches Gebiet, als die Muslime mit ihrem Felsendom in Anspruch nehmen können.

Dass die internationale Gemeinschaft ohnehin eine einseitig negative Sicht auf Israel hat, zeigt sich immer wieder, etwa durch nachträgliche Eingeständnisse.

So wurden Angriffe auf UN-Schulgelände kritisiert - bis die Waffenlager und Terror-Tunnel der Hamas, auf die Israel hingewiesen hatte, dort gefunden wurden.

Ich gebe daher nicht viel auf die Bemühungen und Beschlüsse der UN.Die einzige Kraft auf die Israel sich verlassen kann, ist Israel - und das fördert leider Hardliner.

Die Siedlungspolitik Israels wird auch innerhalb Israels nicht pauschal befürwortet und abhängig von der jeweiligen Regierung wurden Siedlungsversuche auch unterbunden.

Wäre Israel tatsächlich solch ein "Unrechtsstaat" hätte es derartige Versuche nie gegeben. Tatsächlich bot Israel immer wieder Frieden an, der von radikalen Kräften zerstört wurde.

Man kann von konservativen Hardlinern in der Regierung halten was man will - Israel existiert nun einmal und wären radikale Gruppen wie die Hamas nicht, hätte es längst Einigung gegeben.

Wie Golda Meir einmal sinngemäß sagte: Wenn der Araber die Waffen abgibt, herrscht Frieden. Gibt Israel die Waffen ab, existiert es nicht mehr

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MarcelleDavinci 
Fragesteller
 16.05.2018, 22:38
@Enzylexikon

Dieser Aussage kann ich nicht zustimmen. Es ist so als würde man sagen "wenn du dich bei einer Vergewaltigung nicht wehrst wirst du auch nicht verletzt". Jedoch möchte ich hier die Diskussion beenden. Ich danke dir nochmal für deine Antwort zu meiner Frage.

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Ich würde eine Frage nach dem Nutzen des Buddhismus vorschlagen, z. B. "Ist der zweieinhalbtausend Jahre alte Buddhismus noch zeitgerecht?" Oder: "Wie lässt sich die alte buddhistische Lehre heute für uns anwenden?" oder Ähnliches. Interessant finde ich alleine schon die Tatsache, dass so etwas Uraltes wie die Religionen über Jahrtausende lebendig erhalten geblieben sind. Das muss doch einen besonderen Grund haben. Früher sehr bekannte mächtige Herrscher, wie z. B. Cäsar übers Römische Reich, (und ich weiß nicht wie die anderen alle hießen), hatten nach ihrem Verschwinden kaum oder keine Bedeutung mehr. Aber was Jesus oder Buddha damals gepredigt und gelehrt hatten, ist sehr lebendig geblieben, große Teile der heutigen Bevölkerung auf dem ganzen Planeten richten ihr Leben danach aus und viele sagen, dass es ihnen hilft mit den Schwierigkeiten des Lebens besser zurecht zu kommen.
Gerade beim Buddhismus ist es so, das die Aussagen dieser Weisheitslehre durch die moderne Wissenschaft mit ihren modernen Untersuchungsmethoden bestätigt werden. Es gibt interessante gemeinsame Aussagen der modernen Quantenphysik und der buddhistischen Lehre, worüber auch Bücher geschrieben wurden. Die Auswirkungen regelmäßiger Meditation auf unser Gehirn sind unzählige Male mit Messgeräten untersucht worden und es ist wissenschaftlich belegt, dass regelmäßige Meditation das Gehirn positiv verändert. Das MBSR ist eine gesundheitlich wirksame Methode, die ihren Ursprung in der buddhistischen Achtsamkeitspraxis hat, und heute sogar von den Krankenkassen unterstützt wird.

Wir Menschen haben doch alle ein starkes Interesse daran, dass wir etwas Gutes für uns haben wollen. Ich denke, deshalb wird eine Frage nach dem Nutzen und dem Sinn das Interesse der Zuhörer wecken.

Was dachte Jesus über Buddha?

Ich mein Jesus hat den Buddha wohl nicht gekannt, aber wenn Jesus der Sohn Gottes ist, müsste er eigentlich eine Meinung dazu haben.

Vielleicht, was die beiden Glaubensrichtungen verbindet und was sie trennt.

Wie funktioniert das mit der Überwindung des Leidens?