Lehramt Sonderpädagogik -- Sprachheilpädagogik (((( Erfahrungen)))((( Was genau macht man?))))

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Hallo, wenn du Sprachheilpädagogik auf Lehramt studierst, dann bist du im Bereich des Lehramts an Förderschulen, d.h. du wirst unterrichten. Schüler mit dem Förderschwerpunkt Sprache gibt es genügend, jedoch gibt es leider nur noch wenige Schulen für sie. Die meisten sind an einem Förderzentrum, an dem auch Schüler mit den Förderschwerpunkten Lernen und emotional - soziale Entwicklung sind, da man sagt, dass ein Schüler, der "nur" eine Sprach- / oder Sprechstörung bzw. Redeflussstörung hat auch an einer "normalen" Schule unterrichtet werden kann. Inwieweit das zutrifft, darüber lässt sich woanders diskutieren. Du interessierst dich für den Studiengang: Du wirst - Logopäden auch - viel über Sprach- / Sprech- / Redeflussstörungen lernen. Über deren Ursachen, Symptomatik und auch Therapieansätze, aber hautpsächlich auch wie man im Unterricht damit umgeht bzw worauf man bei der Unterrichtsplanung evtl. achten muss. Für eine Therapie ist in der Regel keine Zeit und hier sollten die Kinder dann tatsächlich zusätzlich eine Logopädie besuchen. Dein Schwerpunkt liegt als beim Unterrichten bzw. in der SVE auch im Fördern und vllt sogar noch mehr im "therapeutischen" Bereich, weil man viel sprachlich arbeiten kann. Deine Praktika und ein Einsatzgebiet nach dem Studium müssen aber nicht zwingend an einer Schule zur Sprachförderung sein. Du gilst später als "Sonderpädagoge" und kannst nahezu in allen Förderschulen oder in der Inklusion eingesetzt werden. Es empfiehlt sich also auch im Studium die Fühler in andere Richtungen auszustrecken. Wenn du keine Lust auf Unterricht hast, aber trotzdem Sprachheilpädagogik studieren magst, dann kannst du auch deinen Magister in dem Fach machen und später als Therapeut in einer Praxis (oder dergleichen) arbeiten. Ich hoffe, ich konnte ein wenig Licht ins Dunkel bringen. Lieben Gruß

So klar find´ich das gar nicht, dass du damit nur an Schulen gehst - als Heilpädagoge jedenfalls arbeitest du vorrangig in der Behindertenhilfe (auch: Eingliederungshilfe), und zwar im außerschulischen Bereich. Nach meiner Kenntnis jedenfalls (und auch der Kenntnis über einige Kollegen, die sich auf Sprachheilpädagogik spezialisiert hatten, innerhalb ihrer Ausbildung).

Und mit Hinblick auf die Logopädie: Da gibt´s ganz sicher Schnittmengen; den wesentlichen Unterschied würde ich allerdings darin sehen wollen, dass der (sprach-/ heil-pädagogische) Blick auf dein Klientel immer ein eher "ganzheitlicher" sein dürfte (ein bisschen viel geschundener, aber eben auch nicht wegzudenkender Begriff). Das heißt, da fließt immer ein ziemliches "Bündel" an diversen Aspekten in deine Betrachtung mit ein.

Bei der Logopädie dagegen ist die Arbeit doch eher auf die rein funktionalen Anteile der Sprachentwicklung (z.B. die Lautbildung, Satzbildung, Sprachverständnis) ausgerichtet.

Bei Sprechblockaden/"Stottern" beispielsweise würde sich ein (Sprach-)Heilpädagoge der Problematik unter noch ganz anderen Gesichtspunkten nähern als der Logopäde. (Sag ich allerdings jetzt nur als Nicht-Logopäde... ;-))