Lehramt Biologie/Chemie oder Biologie/Physik?

3 Antworten

Hallo Nathalie, Bio und Chemie ist schon eine prima Kombination, weil man vieles in der Biologie erst mit Chemie versteht. Chemie ist vor allem ein Fleißfach und inzwischen gibt es auch einige wirklich gute Bücher, die Chemie verständlich darstellen, beispielsweise

den Dickerson/Geiß´: Chemie (sehr dick, teilweise sehr lustig aber leider nur noch antiquarisch zu erhalten, mein TIpp: Uni-Bibliothek) und es bringt viel für das tiefe Vérständnis der Chemie auf Uni-Niveau.

Für den Einstieg "bei Null" empfehle ich das Mittelstufen-Buch "Jule und der Schrecken der Chemie". Für die Geschichten bist du zwar schon etwas alt (auch wenn sie sich wirklich gut lesen und ich sie als Erwachsene nett finde), aber die Struktur der Erklärungen ist prima gelungen, sodass du Schritt für Schritt in die Materie und die Fachsprache eingeführt wirst, ohne dass du irgendwelche Vorkenntnisse brauchst.

Aber vielleicht noch eine Idee: kannst du nicht mit drei Fächern anfangen und dann ggf. eines der drei abwählen? Wenn du es durchziehst, wird dich jede Schule mit Kusshand nehmen. Es wird zwar viel Arbeit und ein paar Semester länger dauern - könnte sich aber lohnen... Und Chemie auf Lehramt wird an Unis sehr unterschiedlich gut gelehrt. So lohnt sich ggf. auch da ein Blick - Göttingen hat nach meinen Informationen beispielsweise eine gute Lehramts-Ausbildung in Chemie.

Dir auf jeden Fall ganz viel Erfolg, egal wie du dich entscheidest!

 

Nathalie9898 
Fragesteller
 13.04.2017, 15:29

Wow, vielen lieben Dank für die Antwort.

Die Bücher werde ich mir mal anschauen! Ich fange leider wirklich bei null an, aber ich denke, dass wenn ich so großes Interesse für Biologie aufbringen kann, es mir für Chemie nicht allzu schwer fallen wird. Ich weis nur nicht, wo ich anfangen soll. Deswegen vielen Dank für die Hilfe!

Das mit den drei Fächern hab ich mir auch schon überlegt, ich denke aber, dass mir das dann zu viel wird.

Vielen lieben Dank!

1
Nathalie9898 
Fragesteller
 13.04.2017, 15:30

Ich würde entweder auf die Uni in Würzburg oder Bayreuth gehen, weist du denn zufällig, ob die auch gut sind?
War schon 2-3 mal auf Bayreuth, hab bisher viel gutes über die Uni dort gehört.

1
ROSAROT2007  13.04.2017, 19:05
@Nathalie9898

Hallo Nathalie,

deine beiden Unis kenne ich nicht, aber du kannst bei den Fachschaften der Unis anfragen - das könnte sich lohnen.

Oder du versuchst, Kontakt zu Chemie-Lehrern aus der entsprechenden Gegend aufzunehmen und fragst da noch mal, wie gut die Ausbildung war. Und es empfiehtl sich auch, dort mal zu fragen, ob man eine Chance hat, wenn man bei Null anfängt. Oft sind es nämlich die Überflieger, die Chemie studieren und sich nachher überhaupt nicht mehr in die Schüler einfühlen können.

Und mir kommt gerade noch eine Idee: schau doch mal in den Büchern der Chemie-Didaktik nach - dort findest du die häufigsten "denkprobleme" in der Chemie, könnte für dich auch hilfreich sein. Führend ist dabei Hans-Dieter Barke. Vielleicht erlaubt dein Stundenplan ja sogar, dass du dich in den letzten Wochen noch mal in die 10. Klasse setzt (oder 9., wenn ihr G8 habt) und da nch ein paar Stunden machst?

Viel Erfolg!

0

Naja, so wie du das beschreibst, würde ich auf jeden Fall die Finger von Chemie lassen. Wenn dich das schon in der Realschule nicht interessiert hat, dann besteht die Gefahr, dass du dich nur durchs Studium quälst. Physik ist angewandte Mathematik, jetzt ist die Frage, wie gut du in Mathe bist. 

Warum machst du nicht eine andere Fächerkombi, also Bio mit was anderem? 

Nathalie9898 
Fragesteller
 12.04.2017, 21:12

Mir wird nur immer gesagt, dass Biologie und Chemie ähnlich sind, und wenn ich in Bio schon einen Durchblick habe, es mir in Chemie nicht schwer fallen wird.
Mathe, naja.. geht so, mit der Nachhilfe die ich zur Zeit habe, wird es besser.
Es würde nur noch mit Englisch in Verbindung mit Biologie geben, da Englisch mein eines meiner schlechtesten Fächer ist, schließe ich das komplett aus.

0

Hallo, ich habe Chemie und ein bisschen Physik auf LA studiert. Physik ist definitv schwerer aber sicher auch zu schaffen.

Beide Fächer sind cool (Nebenfächer) und verlangen Arbeit. Physik eben etwas mehr. Mathe ist in Physik wichtig, du wirst aber meist im Mathe-Vorkurs der Uni sehr gut darauf vorbereitet.

Entgegen dem was du gehört hast sind Bio und Chemie überhaupt nicht sehr ähnlich, allenfalls ein Biochemiemodul kann sich mal überschneiden. Chemie hilft dir in Bio, umgekehrt aber nicht.

Zur Arbeitsmarktsituation:

Das weiß niemand so gannnnnz genau weil man dafür auch die Absolventenzahl im Jahr 2025 (studium + ref) kennen müsste. Man kennt aber nur die ungefähre Zahl der ausscheidenden Lehrer.

Das Gymnasium ist eigentlich überall die überlaufenste Schulform.

Bio ist in der Regel ein überlaufenes Fach (wie Geschichte, Erdkunde etc. , es ist halt einfach und es gibt keine Aufnahmeprüfung).

Chemie ist mittel.

Physik ist gut.

Generell gilt: Überlaufenes Hauptfach ist besser als überlaufenes Nebenfach (Mehr Fluktuation, man kann im Notfall leichter Vertretungsstellen an anderen Schulformen machen, wer braucht Chemielehrer an der Grundschule?)

Plan für dich:

Mach schnell ein paar Praktika an anderen (gesuchteren) Schulformen und schau, ob das nicht auch interessant ist. Da kommt man auch schnell und unkompliziert rein, wenn man hartnäckig ist und mehrere Schulen besucht (physisch!).

Schreib eine Mail an Klaus Klemm, der hat den Durchblick in Sachen Lehrerstellen wie niemand anderes in Deutschland.

Lies die offizielle Prognose deines Bundeslandes. In den westlichen Bundesländern braucht man Gymnasiallehrer eher noch weniger. Wenn dir etwas unklar ist, schreib das Ministerium an. Hör nicht auf eigene Lehrer (oft ahnungslos was den Markt angeht) oder deine Tante Erna.

Ich gebe zu, der Job ist geil, auch wenn ich an einer Gesamtschule im Brennpunkt arbeite.