Lehramt Biologie: Chemie-Module sehr schwer?
Ich möchte Biologie auf Lehramt studieren. Allerdings bin ich nicht gut in Chemie... Und im Studium gibt es ja leider Chemie-Module.
Aber wie schwer sind diese? Sind sie auch machbar, wenn man nicht gerade ein Chemie-Profi ist?
Oder so schwer wie im richtigen Chemiestudium? Oder braucht man für das Lehramt in Biologie nur die "Basics"? Die sollte ich wenn wohl noch hinbekommen...
3 Antworten
Hier rasseln die Bio-Lehrämtler reihenweise durch die Biochemie-Prüfung, selbst welche, die Chemie als Zweitfach haben. Also ist die Klausur offenbar relativ schwer. Ohne gute Kenntnisse in der Organischen und Biochemie kommst du da höchstwahrscheinlich nicht durch. Im Studium wird übrigens auch ein deutlich höheres Tempo als in der Schule vorgelegt, ganz platt gesagt: es interessiert niemanden, ob du das jetzt verstanden hast und mitkommst, oder eben nicht.
Das Gute daran ist aber: DU bist allein dafür verantwortlich, dass du den Stoff am Ende drauf hast. Du bist sehr frei darin, zu recherchieren, zu lernen, dich mit anderen zu Lerngruppen zusammenzuschließen, die Lehrveranstaltungen und Tutorien zu besuchen. Im Großen und Ganzen: wer sich bemüht und regelmäßig was tut, der kommt am Ende meistens auch (gut) durch die Prüfung.
Es wird in jedem Studiengang/Fach Module geben, die dir weniger liegen. Da muss man sich richtiggehend durchkämpfen, kann aber am Ende darauf (hoffentlich erfolgreich) zurückblicken. Und wer weiß, vielleicht kannst du Chemie auf einmal viel besser?
Ich empfehle dir, in eine Vorlesung mal reinzuschnuppern. Solltest du dich für Bio entscheiden, kannst du auch die Allgemeine Chemie oder auch (später?) die Organische Chemie Vorlesung der (LA-)Chemiker besuchen, dadurch bekommst du vielleicht noch etwas bessere Basics mit.
Eine Freundin (LA Bio) hat von Kohlenhydraten als Thema erzählt. Da musste sie dann schon die Fischer-Projektion, evtl. Stereoisomerie und Nachweise, Ringschluss Halbacetal und die Lobry-de-Bruyn-van-Ekenstein-Umlagerung draufhaben, also Sachen, die wir im LA Chemie auch machen. Sieht auf den ersten Blick wahrscheinlich abschreckend aus, man muss da oft wesentlich mehr Zeit reinstecken als bei ner Geisteswissenschaft, um das erstmal zu checken, aber wenn's dann einmal Klick gemacht hat, ist man wieder ein Stück weiter.
Also ich studiere eine biologische Disziplin (nicht auf Lehramt) und kann dir nur sagen, dass bei uns ohne intensives Lernen nichts in Chemie geht. Ich bin aufgrund meiner lehrerbedingt geringen Chemievorkenntnisse erst ziemlich überfordert gewesen und konnte die Klausur nur dank einigen durchgemachten Nächten bestehen. Selbst jene die im Chemie LK gute Noten im Abi eingefahren haben, hatten fast alle schlechte Zensuren erhalten, obwohl es sich lediglich um eine Grundlagenveranstaltung handelte.
Wäre natürlich besser, wenn dir hier jemand antworten kann, der Bio auch tatsächlich auf Lehramt studiert aber ich denke mal, dass ein intensives Beherrschen der Basics + weitere Kenntnisse notwendig sein werden.
Auch ich war in der Situation, ohne Chemiekenntnisse Biologie studieren zu wollen. Mit ein wenig Einsatz schafft man das. Lass dich nicht davon irritieren, dass du zunächst nichts verstehst. Pauk den Stoff, das Verständnis kommt dann schon allmählich. Ich habe dann sogar noch Chemie studiert, und das war längst nicht so zeitaufwändig wie Biologie.