Leben wir in Deutschland 2022 in einer postsäkularen Gesellschaft?
Leben wir 2022 wirklich in einer postsäkularen Gesellschaft ? wenn ja, warum ? wenn nein, warum ?
Ich brauche dringend Antwort, Danke im Voraus :)
3 Antworten
Postsäkular würde bedeuten, wir leben am Ende einer Gesellschaft, in der es eine Trennung zwischen Weltlichem und Religiösem gibt. Ob das so ist, muss sich erst noch zeigen.
Gruß Matti
»säkular« bedeutet genau das, was Du schreibst. Und »post« bedeutet nach einer solchen Zeit.
Hier ist eine Antwort:
„Das aber sollst du wissen, dass in den letzten Tagen schlimme Zeiten eintreten werden. Denn die Menschen werden sich selbst lieben, geldgierig sein, prahlerisch, überheblich, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, unheilig, lieblos, unversöhnlich, verleumderisch, unbeherrscht, gewalttätig, dem Guten feind, Verräter, leichtsinnig, aufgeblasen; sie lieben das Vergnügen mehr als Gott; dabei haben sie den äußeren Schein von Gottesfurcht, deren Kraft aber verleugnen sie. Von solchen wende dich ab!“
2. Timotheus 3:1-5 SCH2000 https://bible.com/bible/157/2ti.3.1-5.SCH2000
Die Säkularisierung fängt erst richtig an, je mehr Macht die Religionen verlieren. Während das Christentum schon ziemlich schwach beisammen ist, müssen dem Islam als der zweiten aggressiven Religion die Zähne noch gezogen werden, das passiert gerade im Iran, man darf abwarten wie die Sache dort ausgeht, ob die Mullahs zum Teufel gejagt werden oder ob sie es noch mal schaffen, sich mit nackter Gewalt an der Macht zu halten. Denn wenn die Bevölkerung dieses Landes es schafft sich von der religiösen Gängelei und Unterdrückung zu befreien, besteht die Wahrscheinlichkeit daß andere Länder früher oder später nachziehen.
Speziell in Deutschland hofften die Kirchen(West) nach der Wende, daß sie ganz Ostdeutschland missionieren könnten, das ist nie geschehen, die Menschen dort hatten einfach kein Interesse an Religion mehr, nachdem die Kirchenzugehörigkeit auch keinen Nutzen mehr als stillen Widerstand gegen das DDR-Regime hatte. Und dank der Mißbrauchsfälle und anderer Mißstände insbesondere in der Katholischen Kirche (Zölibat, Frauendiskriminierung) treten jedes Jahr viel mehr Menschen aus den Kirchen aus als noch (mangels Geburten) nachwachsen.
Auch hier ist daher von einem post- nichts zu sehen, wir sind noch mitten drin in der modernen Säkularisierung, einer die diesmal von unten, vom Volk her kommt, nicht wie bei der ersten Säkularisierung von oben, von Napoleon und anderen weltlichen Herrschern befohlen. Säkularisation – Wikipedia
"post-" heißt ja "nach-", und wir sind noch mitten drin. Der Niedergang der Kirchen als organisierter Religion hat noch lange nicht sein Ende gefunden, und mit dem Islam muß man sich auch noch effektiv auseinandersetzen. Da darf man nicht zulassen, daß sich Parallelgesellschaften mit eigenen Gesetzen bilden oder im Namen der Religion Dinge erlaubt sind, die jedem anderen verboten sind (Verfolgung von Andersdenkenden, Antisemitismus, Unterdrückung von Frauen und und).
Von wem kommt eigentlich die Frage? Interesse, Hausaufgabe, philosophisches Streitthema? Von Postsäkularismus phantasieren nämlich gern Leute, die religiös zurück ins Mittelalter möchten, als die Kirchen noch die uneingeschränkte Macht über die Menschen hatten, und die gern die Wende dorthin zurück herbeireden möchten mit suggestiven Fragen dieser Art. ...Pech, läuft so nicht. ...
postsäkular würde bedeuten wir kirche und staat ist getrennt voneinander