Landwirtschaft - Deutsche Öffentlichkeit?

6 Antworten

Nun: zuviel Gülle. Zuviel Nitrat. Das ist keine Behauptung. Das ist leider in Regionen mit zu viel Viehzucht wie am Niederrhein eine Tatsache, das hier mittlerweile das Grundwasser belastet ist. Dazu muss man keine Landwirtschaft gelernt oder studiert haben, um so etwas zu erkennen.

Das zweite: der Einsatz von zu viel Chemie. Auch das geht auf das Grundwasser. Und in die Natur, die mittlerweile viele Arten in atemberaubender Geschwindigkeit verliert...

Davon abgesehen: Schaust Du Fussball? Und spielst du Fußball?? Und kannst du die Leistungen eines Spielers beurteilen, wenn du zusiehst???...

Glacialis  12.03.2024, 12:41

Ein Fußballer ist einem Sport, der durch die Öffentlichkeit Geld verdient. Ein Landwirt verdient sein Geld durch den Ertrag den er erwirtschaftet. Die Leistung eines Sportlers ist außerdem überhaupt nicht zu vergleichen mit der Leistung eines ganzen Wirtschaftssektors. Vor allem aber, lassen sich die Profis nicht von Halbwissenden rein reden. Bei der Landwirtschaft scheint dieses Halbwissen sogar nicht beim Agrarminister aufzuhören...

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minimax11  12.03.2024, 13:02
@Glacialis

Dann widerlege doch besser meine Argumente, statt auf dem Vergleich rumzuhacken.... Und: das Leistungen nicht vergleichbar sind... Stimmt nur bedingt. Wenn jemand seinen Job gut und allumfassend macht: dann merkt man das auch, wenn man hin schaut. Wenn man natürlich nur weg sieht... 😉

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Glacialis  12.03.2024, 13:57
@minimax11

Komplett Entkräftigung muss ich es nicht, zum Teil stimmt es ja, viel ist aber auch schon Vergangenheit oder zumindest auf dem Weg der Besserung. Mir ging es doch nur darum, dass der Vergleich nicht passt. Die Probleme in der Landwirtschaft liegen woanders.
Fakt ist aber auch, dass die Landwirte auf das Düngen angewiesen sind um wirtschaftlich mithalten zu können und damit wir genug Lebensmittel herstellen können. Mit dem ganzen Chemie Dünger Thema sind viele der Landwirte auch nicht zu 100% einverstanden und was die Gülle angeht, geben viele schon ihr bestes z.B. mit dem Strip Till Verfahren, um mehr auf die Umwelt Rücksicht zu nehmen. Und noch was, wenn ein Landwirt, bzw der Pflanzenbauleiter des Betriebes seine Aufgabe anständig macht, wird regelmäßig kontrolliert wie viel gedüngt wurde und es wird darauf geachtet das nichts überdüngt wird. In den kommenden Jahren wird das auch noch viel Präziser durch die Technik, da könnte dann jede Pflanze einzeln mit genau der richtigen Menge an Dünger versorgt werden. Somit ist Dünger keine Belastung mehr für den Boden. Zudem wird mit verschiedenen Fruchtfolgen darauf geachtet, über den Winter und über die Jahre dem Boden möglichst schonend und natürlich Nährstoffe zurück zu geben, bzw das der Boden sich die Nährstoffe selber regeneriert. Das überdüngt wird mit Chemie ist eher die Seltenheit und wenn dann eher bei Bauern die in der Zeit stehen geblieben sind. Klar wird gekalkt aber immer auf das Minimum reduziert.
Aber ja, ich weiß wie viel scheiße in dem Leitungswasser ist. Das aber nicht nur durch die Landwirtschaft und am wenigsten durch den Ackerbau. Viel mehr durch den hohen Konsum an Medikamenten, wie der Pille oder anderen Arzneien (z.B. für Allergien, Blutverdünner etc.) Aber auch viel durch die Geflügelindustrie.
Und nein: Wenn man keine Ahnung hat und Halbwissen, merkt man nicht zu 100% ob jemand etwas richtig macht, ich bezweifle ob man überhaupt merkt, was der Job war/ist (bzw was die Trainervorgabe ist). Einfach nur mit hinschauen geht das nicht. Man muss sein Hirn schon anschalten und vor allem Ahnung haben. Wenn man nicht selber die Erfahrungen gemacht, steckt man einfach nicht genug in der Materie und bestimmte Aspekte kann man so gut wie nicht kennen.
Zudem ist Sport einfach null vergleichbar mit der Landwirtschaft.

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DerJens292  23.03.2024, 12:31

Ja, wir haben 80 Millionen Fußballexperten, die alles besser wissen als der Trainer, der Schiedsrichter oder der unglückliche Spieler, der den Ball am Tor vorbei geschossen hat.

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DerJens292  23.03.2024, 12:40

"Und in die Natur, die mittlerweile viele Arten in atemberaubender Geschwindigkeit verliert..."

Früher waren die Spritzmittel langlebig in der Natur. Diese waren schädlich, und es gibt sie nicht mehr.

Auch vor 50 Jahren wurde schon von aussterbenden Arten berichtet. Und von "der immer intensiver werdenden Landwirtschaft".

So, jetzt frage ich dich: wieviele Tierarten sind denn in Deutschland innerhalb der letzten 50 Jahre ausgestorben? wieviele pro jahr? bedenke die " immer intensiver werdende Landwirtschaft".

Da müssten die Zahlen der ausgestorbenen Tierarten doch jedes Jahr größer werden. Und wenn sie jetzt eine "atemberaubende Geschwindigkeit" erreicht hat, wie hoch ist diese Jahl im letzten Jahr gewesen?

Und wieviele Tierarten sind unzweifelhaft angeblich durch die Landwirtschaft ausgerottet worden?

Aber du wirst sicherlich weltweite Zahlen nennen, weil du keine deutschen Werte finden wirst.

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Landwirtschaft hat die Aufgabe, die Bevölkerung mit Nahrungsmitteln zu versorgen. Je regionaler umso umweltfreundlicher.

Wächst die Bevölkerung, wachsen die Versorgungsansprüche, doch Ackerfläche ist begrenzt. Ohne Dünger, ohne Unkrautbekämpfung, ohne Schädlingsbekämpfung und ohne Pilzbekämpfung sind die Ziele nicht erreichbar.

Der Biobauer muss auch mit Maschinen übern Acker, allerdings bis zu 5x mehr als in der konventionellen Landwirtschaft. Günstiger und wesentlich umweltfreundlicher ist das unterm Strich auch nicht, denn der Mehraufwand verteuert seine Produkte, die sich nicht alle leisten können.

Düngemittel- und Pflanzenschutzverordnungen sind innerhalb der EU und noch einen Zacken schärfer in Deutschland streng geregelt. Teuer ist das Zeugs außerdem. Ackerboden ist ein Generationsgut, was unersetzlich und einmalig ist. Es gibt keinen Grund dieses wertvolle Gut zu beschädigen.

Sicherlich gab es andere Zeiten, in denen kollektive Landwirtschaft weniger schonend landwirtschaftlich produzierte.

Keine gute Lösung, unseren Bauern als nimmersatte Umweltsäue darzustellen. Sog. Höfesterben/ Betriebsaufgaben aufgrund unverantwortlicher Drangsalierungen helfen jedoch Spekulanten und Großinvestoren, die noch billiger produzieren können und längere Arme zur Macht haben.

Ja, dann schonen wir halt richtig schön die Umwelt mit Windmühlen, die wertvolle Böden auf Dauer unbrauchbar machen (Fundamente, Wegebau, Verdichtungen.....) und nach einigen Jahren, wie auch Solaranlagen als Sondermüll entsorgt werden. Wenn unsere Agrarproduktion ihrer Hauptaufgabe (Ernährung) nicht mehr schafft?! - Macht nix, dann wird es halt angeliefert, per Flieger, LKW oder Schiff über tausende km.... Leider haben nicht alle so strenge Vorschriften wie die EU und keiner weiß, was er dann auf seinem Teller alles Unliebsames hat. Frei nach dem Motto, geka.... wird wo anders, damit es bei uns nicht stinkt.

Glacialis  13.03.2024, 15:36

Sehr gut geschrieben und auf den Punkt gebracht... und trotz der Länge deiner Antwort, könnte man noch so viel ergänzen...

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Das wird daran liegen, dass konventionelle Landwirte massive Umweltzerstörer sind

Unwissenheit.

Ein Bauer wird immer dafür sorgen, dass es seinem Land und seinem Tier gut geht. Und nicht, weil er der größte Tierfreund ist, sondern weil das sein Kapital ist. Mit Tier und Grund verdient er seine Brötchen.

Der studierte Agraler in Berlin meint es vllt. besser zu wissen, kann jeder für sich selbst entscheiden, ob er dem zustimmt.

Und ich bin auch nicht für 0 Vorschriften, aber diese sollten nicht die Wettbewerbsfähigkeit soweit einschränken, dass wir horrende Subventionen brauchen damit unser Bauer mit den Importen von Fernost mithalten kann, wo es vermutlich 0,0 Vorschriften gibt.

Die aktuelle Debatte zeigt nur, dass die da oben - mit Verlaub - irgendwas schlimmes geraucht haben.

Das Problem ist denke ich die Vielseitigkeit der Probleme und das Halbwissen. Gerade für die meisten Menschen in der Stadt, die kaum bis gar keine Berührungspunkte mit dem Land und Landwirtschaft haben. Teilweise habe ich das Gefühl, das gerade Großstädter häufig keinen Bezug zu allem außerhalb der Stadt haben, wie dort alles abläuft und und wie praktisch die Theorie ist.
Wir entwickeln uns immer mehr dahin, dass jeder einzelne von seiner Meinung überzeugt ist und die der Profis. Das fällt in jeder Kommentarsektion auf. Über die Kommentare und andere Infovideos, wirst du die wenigsten in ihrem Denken berichtigen können.