Kultur erleben Portugal?

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"Wer Lissabon nie sah, sah niemals etwas Schönes". Antonio Nobre, portugiesischer Dichter (1867-1900). Klar, gerade beide Städte haben unglaublich viel Kultur. Vor allem in Lissabon solltet ihr euch u.a. den Torre de Belem, dass Wahrzeichen Lissabons, das Hieronymuskloster- Grablege für Vasco da Gama und Paradebeispiel für Manuelinik-, das Kutschenmuseum mit der größten Sammlung an Kutschen weltweit, das Museo de Azulejos im ehemaligen Kloster Madre de Deus, vor allem für die Azulejos bekannt, die Christusstatue Cristo Rei (wie in Rio, kann besucht werden), das Gulbenkian-Museum, mit einer der wichtigsten Kunstsammlungen Europas, das Museo da Marinha, dass die Entwicklung Portugals von der Fischernation zur See-, Kolonial- und Weltmacht aufzeigt (direkt neben dem Hieronymuskloster). Daneben solltet ihr euch einen echten Fado-Abend in der Alfama reinziehen, Pasteis de Nata essen (eine weltbekannte Süßspeiße). Zu empfehlen ist eine Fahrt über die Ponte de 24. April, die größte Hängebrücke Europas ebenso wie über die Ponte de Vasco da Gama, die viertlängste Brücke der Welt. Vor den Denkmälern von Fernando Pessoa (vor dem Cafe A Brasileira, sitzend, 1888-1935), den Nationaldichter Luis Vaz de Camoes (um 1524-1580) oder dem Romancier Jose Maria Eca de Queiros (1845- 1900), seid ihr bestens über die drei wichtigsten Autoren portugiesischer Literatur informiert. Mein Geheimtipp für Lissabon: Der Palacio dos Marqueses de Fronteira, unberühter Palast aus der Zeit der Renaissance (der vom Erdbeben 1755 verschont wurde). Dort muss man sich für Führungen selbst anmelden, per Mail, wird aber nicht enttäuscht, selbst mir ist es nocht nicht gelungen, dass zu schaffen, aber wer dort war, berichtet nur Gutes. Nach dem Tode des Marques de Fronteira übernehmen die Führungen wohl Angestellte. In der Umgebung von Lissabon: Vor allem Sintra, dort die Palacios Nacional de Sintra, durch den "verrückten König" Dom Sebastiao gebaut und ein Paradebeispiel portugiesischer Renaissance oder der Palacio de Pena, von Prinzgemahl und Infant Ferdinand von Sachsen-Coburg, dem deutschen Ehemann der regierenden Königin Dona Maria da Gloria, II. von Portugal und Algarve, der es im Stil König Ludwigs von Bayern erbauen lies. Der englische Dichter Lord Byron sprach von "Sintra, glorious Eden".

Porto ist anders. Es ist halt eine übliche Handelsstadt. Dort sind es vor allem die Portweinkeltereien in Villa Nova da Gaia, die man unbedingt sehen sollte (die Firma Ferreira bietet auch auf Deutsch Führungen an). In Porto war ich nicht so oft wie in Lissabon, daher würde ich euch empfehlen, einen guten Reiseführer zu beschaffen und die Stadt- vielleicht bei einem guten Glas Portwein?- auf sich wirken zu lassen. Entdeckungen im Lande der Entdecker! Ich hoffe euch als Halbportugiese ein wenig geholfen zu haben und freue mich, dass ihr euch für meine zweite Heimat interessiert! Boa Viagem e bem vindo a Portugal- Gute Reise und Willkommen in Portugal!