Kopfhörer- was bedeutet 80 Ohm bzw. 250 Ohm?

2 Antworten

Das hat mit der Musik nichts zu tun. Diese Werte in Ohm sind Impedanzwerte der Kopfhörer. Diese Impedanz ist der Wechselstrom-Widerstand, der also unterschiedlich groß sein kann.

Eine ganz simple, vereinfachte Aussage:

Bei einer niedrigen Impedanz kann bei gleicher Ausgangsspannung, den dein Verstärker, MP3-Player, Smartphone usw. am Ausgang zur Verfügung stellt, ein größerer Strom fließen und damit eine größere Lautstärke erzeugt werden als bei einem Kopfhörer mit hoher Impedanz.

Um bei einem Kopfhörer mit hoher Impedanz die gleiche Lautstärke zu erhalten wie bei dem Gerät mit niedriger Impedanz, muss die Ausgangsspannung im Vergleich viel höher sein, was viele kleine, Batteriebetriebene transportable Geräte einfach nicht können. Das bedeutet, das du dann nur leiser Musik hören kannst, also nichts für Leute, die gerne mal laut hören wollen

Wenn du den Kopfhörer an einem HiFi-Verstärker anschließen möchtest, kannst du den hochohmigen Typ verwenden, denn dieser Verstärker hat eine genügend hohe Ausgangsspannung, um auch höhere Ströme fließen zu lassen und damit eine hohe Lautstärke zu erzielen, im transportablen Betrieb nehme den niederohmigen Kopfhörer, den du aber auch an einem Verstärker anschließen kannst. Du musst dann nur unbedingt darauf achten, den Verstärker nicht zu weit aufzudrehen, dass würde dann kurz sehr Laut werden, gefolgt von dauerhafter absoluter Stille...der ist jetzt gehimmelt, und wenn du dann noch etwas hörst, dann sind es deine klingelnden Ohren ;-).

Grüße, Dalko

darkhouse  07.05.2015, 12:41

genau, gut erklärt.

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darkhouse  07.05.2015, 12:47
@dalko

Wobei man noch sagen muss, dass die 250 Ohm eher ein Nachteil sind. Man kann heute im Mittel mit den verbreiteten 32 Ohm gut auskommen, an der heimischen Anlage wie auch am portablen Gerät. Nur bei sehr leistungsschwachen Handys etc. sollte man auf 16 Ohm schauen.

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dalko  07.05.2015, 12:59
@darkhouse

Genau. Für einen Aspekt habe ich aber keine genau Erklärung: Warum haben früher Fachleute eigentlich immer gesagt, dass der Kopfhörer mit der höheren Impedanz klanglich besser sein soll?

Es bestehen doch nur Unterschiede in der Eigeninduktivität und auch dem Gleichstromwiderstand der Schwingspule, also weniger Windungen oder mehr Windungen auf dem Schwingspulenträger und verschiedene Drahtdurchmesser. Die bewegte Masse muss sich auch nicht groß unterscheiden. Warum dann diese Aussage? Sennheiser empfiehlt z.B. diverse Modelle mit 250 Ohm für den Tonstudio-Einsatz.

Kann es etwas mit dem Klirrverhalten oder Rauschabstand zu tun haben? Hier habe ich keine stimmige Erklärung.

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verreisterNutzer  07.05.2015, 13:40
@dalko

Ich kenn mich mit der genauen Technik nicht aus aber ich kann bestätigen, dass mehr Ohm beim gleichen Kopfhörermodell "sauberer" klingen ;)

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dalko  07.05.2015, 13:50
@verreisterNutzer

Danke für deinen Kommentar, du hast das also schon einmal im direkten Vergleich hören können.

Da muss ich nochmal nachdenken, woran das liegen könnte...oder ich stelle mal diese Frage hier bei GF, bin schon gespannt auf die Erklärungen.

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nitefiredreams  07.05.2015, 17:14
@verreisterNutzer

Das stimmt, jedoch kann man Kopfhörer im Bezug auf die Impedanz nicht mit anderen Modellen vergleichen.

Kopfhörer A mit 32 Ohm kann besser klingen als Kopfhörer B mit 250 Ohm, welcher jedoch besser klingt als B mit 32 Ohm.

Der beste Kopfhörer bis 250 Euro, den ich bisher getestet hab, hat nur 20 Ohm.

Oder auch der AKG K701 mit seinen 62 Ohm gilt als absoluter Bühnen- und Auflösungskünstler in der Preisklasse.

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dalko  07.05.2015, 18:31
@nitefiredreams

ich bin davon ausgegangen, gleiche Modelle, die mit unterschiedlicher Impedanz angeboten werden, miteinander zu vergleichen.

Ich habe nochmal etwas gesucht und bin im HiFi-Forum auf einen Thread gestoßen Hochohmig vs Niederohmig

http://www.hifi-forum.de/viewthread-110-1707.html

wo viel fachlich richtiges und, wie immer, auch ziemlich weit hergeholtes und schwer zu belegendes Wissen/Unwissen kräftig vermischt werden.

Interessant ist eine Stellungsnahme  von "Beyerdynamik",  einem Hersteller hochwertiger Kopfhörer, in Beitrag #14. Wer mag, zieht sich den Rest auch noch rein.

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nitefiredreams  07.05.2015, 19:42
@dalko

Ich denke man muss auch einfach den Einsatzzweck und die vorhandene Hardware immer individuell betrachten.
Man wählt ja sozusagen immer zwischen "niedrige Impedanz + kein Verstärker" und "hohe Impedanz + Verstärker".
Wenn ich jetzt also in der Theorie davon ausgehe, dass 32 Ohm und 600 Ohm klanglich keinen Unterschied machen, kann es in der Praxis natürlich trotzdem sein, dass man in der 32 Ohm Variante enttäuscht wird und zwar durch schlechte Hardware (Onboardkarte / Smartphone) während bei der 600 Ohm + Verstärker-Variante der Kopfhörer dann vollkommen ausgereizt wird.
So ist das z.B. auch bei vielen In-Ears, die dafür gemacht sind ohne Verstärker zu funktioneren und trotzdem kriegen es viele Smartphones nicht hin, das volle Potential der In-Ears zu entfalten. ;)

Also sei dir einfach selbst im Klaren wie viel Geld du ausgeben willst und welche Hardware vorhanden ist. Für den Einsatz am PC spielt nämlich ein ordentlicher D/A-Wandler eine wichtige Rolle. Wenn du keine ordentliche Soundkarte hast, wird dein 32 Ohm-Kopfhörer definitiv schlechter klingen als ein 250 Ohm Beyerdynamic, der an einem ordentlichen Kopfhörerverstärker mit integriertem DAC angeschlossen wird. ;)

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dalko  07.05.2015, 19:55
@nitefiredreams

Da stimme ich dir vollkommen zu.

Ich hatte das Glück, vor einigen Jahren einen STAX-Elektrostaten zu ergattern, seitdem ärgere ich mich nicht mehr mit dynamischen Kopfhörern herum.

Und dein Argument, dass für einen 600 Ohm Kopfhörer fast immer eine hochwertigere Elektronik verwendet wird, ist wirklich stichhaltig.

Grüße, Dalko

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Es kommt auf die Musik an.

darkhouse  07.05.2015, 12:41

nö, wieso?

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