Kondensator Wechsel- oder Gleichspannung?

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Was bedeutet ein Kondensator lässt nur Wechselspannung passieren?

Ein Kondensator ist im nicht geladenen Zustand wie ein Kurzschluß und je mehr er sich auflädt, umso weniger Strom fließt zum laden in den Kondensator. Bedeutet also, das ein Kondensator an einer reinen Gleichspannung irgendwann voll ist, und kein Strom mehr fließt. Hat man also eine Lampe und einen Kondensator in Reihe geschaltet, leuchtet die Lampe beim einschalten mit voller Helligkeit und wird dann immer dunkler, bis die volle Spannung am Kondensator ansteht und die Lampe auf 0V sinkt. Der Kondensator ist dann hochohmig. Bei Wechselspannung wird der Kondensator immer geladen und durch den Polwechsel der Wechselspannung dann entladen und entgegengesetzt aufgeladen. Er wird also nie voll und erreicht den Zustand des hochohmig sein nicht. Je höher jetzt die Frequenz ist, um so weniger kann er sich aufladen, bis er umgepolt wird. Somit leuchtet die Lampe bei hohen Frequenzen heller wie bei niedrigen.

Jeder Kondensator ist ein Speicher für Gleichspannung. Speziell denkst du da an die Elektrolyt Kondensatoren, die eine Polarität aufweisen.

Das ist aber nur der chemischen Zusammensetzung des Dielektrikum geschuldet, das es erlaubt, hohe Kapazitäten in kleinen Volumina zu ermöglichen. Der Preis dafür ist, dass bei falscher Polarität der Kondensator zerstört wird.

Ein Kondensator in Serie in einem Kreis lässt nur Wechselspannung und keine Gleichspannung passieren.
Dies ganz einfach, weil sein "Widerstand" frequenzabhängig ist:

  • bei 0 Hz (DC) ist er eben unendlich
  • mit zunehmender Frequenz wird er kleiner

Es gibt nicht "auch" Gleichspannungskondensatoren, alle sind für Gleichstrom geeignet.
Sondern es gibt auch Wechselspannungskondensatoren, also solche, die AC-fest sind, also eine dauernde Auf- und Entladung bzw. Umpolung aushalten und dabei nicht den Wärmetod sterben.

Nimm doch anstelle von "Gleichspannungs- Kondensator" "polungsabhängiger Kondensator"... dann wird es, schon alleine von der Begrifflichkeit, besser.

Es kommt immer auch drauf an, wie man einen Kondensator (bzw. einem polungsabhängigen Kondensator) einsetzt: Beispielsweise nimmt man auch gepolte (Bsp. Elko) als Gleichspannungstrennung für kapazitive Kopplungen, dessen Größe sich nach der zu koppelnden Frequenz richtet. Ab einer bestimmten Größe werden sie meist polungsabhängig; das kommt vom benötigten Dielektrikum Elektrolyt.

Mfg

Kondensatoren mögen in Gleichspannungs-Anlagen manche Zwecke erfüllen, so wie z.B. ein Ohm'scher Widerstand in einer Wechselstrom-Anlage oder ein induktiver Widerstand in einer Gleichstromanlage.

Aber unter einem "Gleichspannungs-Kondensator" kann ich mir genauso wenig etwas vorstellen wie unter einem "Ohm'schen Wechselstromwiderstand". Das ergibt alles schlicht keinen Sinn!