Was ist ein Kommunist oder der Kommunismus?

5 Antworten

Im Sozialismus gibt es noch unterschiedliche Klassen (Kapitalisten, Handwerker, Bauern, Beamte, Angestellte), aber die Klasse des Proletariats ist die herrschende Klasse, im Kommunismus werden theoretisch diese Klassen aufgehoben, wobei zwei unüberwindliche Hürden entstehen:

1. Kommunismus funktioniert nur global

2. Es bleiben zwei Klassen übrig, die der Arbeiter und die der Funktionäre.

Fazit: Kommunismus ist und bleibt eine Utopie und lässt sich nicht realisieren.


Trollkeks  03.12.2016, 00:03

Das ist schlichtweg inkorrekt. Das Endziel des Kommunismus ist eine klassenlose Gesellschaft. Außerdem hat Marx alles in 2 Klassen aufgeteilt. Die Handwerker, Bauern etc. gehören alle zum Proletariat und die Kapitalisten nannte Marx Bourgeoisie. Diese Bourgeoisie sollte im Sozialismus die unterdrückte Klasse sein bzw. die, die verschwinden soll. Außerdem würde Kommunismus wunderbar funktionieren. Kleinere Stämme die abgelegen der Zivilisation leben, leben in einer urkommunistischen Gesellschaft. Hätte der Westen nicht jedes sozialistische Land sabotiert, wäre man sicher zum Kommunismus gekommen. 

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dataways  03.12.2016, 00:15
@Trollkeks

Außerdem hat Marx alles in 2 Klassen aufgeteilt. Die Handwerker, Bauern etc. gehören alle zum Proletariat

Und schon haben wir ein Problem. Handwerker und Bauern sind eben keine reinen Proletarier, sondern gleichzeitig Unternehmer. Ein Handwerker hat Angestellte , Lehrlinge und Gesellen. Ein Bauer hat Mägde und Knechte. Und nun?

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Trollkeks  03.12.2016, 00:26
@dataways

Sie sind keine Unternehmer, wenn alle Produktionsmittel verstaatlicht wurden. Ein Handwerker hat eben keine Angestellten. Es gibt keine "Bosse" und die Fabriken werden von den Angestellten geführt. Genauso ist es bei Farmen. 

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dataways  03.12.2016, 00:39
@Trollkeks

Sie sind keine Unternehmer, wenn alle Produktionsmittel verstaatlicht wurden.

Wenn alle Produktionsmittel verstaatlicht werden,gibt es keine Bauern und Handwerker mehr. Bauern ohne Hof, Pflug und Landmaschinen sind keine Bauern mehr, sondern Landarbeiter. Handwerker ohne eigenes Werkzeug sind keine Handwerker, sondern nur Arbeiter. Handwerker mit eigenen Produktionsmitteln gehörten nie zum Proletariat, sonden zum Bürgertum. So hat es auch Marx gesehen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Proletariat#Proletariat_nach_Marx

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Trollkeks  03.12.2016, 00:42
@dataways

Dann sind diese Bauern zu Landarbeitern geworden und Handwerker zu Arbeitern, ganz einfach. 

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dataways  03.12.2016, 00:49
@Trollkeks

Dann sind diese Bauern zu Landarbeitern geworden und Handwerker zu Arbeitern, ganz einfach.

Ergo: Bauern und Handwerker sind Gegner der Ideologie des Kommunismus, da sie im Kommunismus ihren Status als Kapitalisten verlieren würden und in die Klasse des Proletariats "abrutschen" würden.

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Wichtige Eckpunkte des Kommunismus:

  • Das Eigentum an den Produktionsmitteln wird abgeschaft. Beispiel: Jemand hat eine Fabrik (Produktonsmittel), der wird enteignet und die Fabrik von nun an direkt staatlich oder durch ein Kollektiv geführt.
  • Der Mehrwert wird verstaatlicht. Beispiel: Ein Unternehmer bezahlt für die Löhne seiner Angestellten inkl. seinen Lohn (die Löhne aller Menschen im Kommunismus sind "theoretisch" gleich) 20% des Bruttogewinns. Hinzu kommen 20% Steuern die abgezogen werden müssen, dann gibt es noch Rückstellungen von 20% und weitere Ausgaben von 20%. Wir sind also bei 80%. Der Reingewinn von den letzen 20% wandert im Kapitalismus in die Tasche des Fabrikbesitzers ohne dass er dafür gearbeitet hat. Das ist der Mehrwert. Im Kommunismus wird der Mehrwert vollumfänglich an den Staat abgeliefert.
  • Internationale Solidarität. Der Kommunismus ist auf andere kommunistische Staaten angewiesen. Nur so kann er fairen Handel führen und waren ex- oder improtieren die dirngend benötigt werden.
  • Marx (der Gründungsvater des Kommunismus) teilte die Gesellschaft zu seiner Zeit in 2 Klassen auf. Das Proletariat (Arbeiterklasse) und die Bourgeoisie (die Reichen). Das Ziel sollte sein, dass alle gleich viel haben. Heute wird diese These auch von Marxisten hinterfragt, da es anders als damals auch eine Mittelklasse gibt, die jedoch abgeschöpft wird wenn die Gewisse der Reichen in Gefahr sind.

Zusätzlich zu sagen gilt, dass es nicht eine Form des Kommunismus gibt, alle Berufen sich jedoch auf Marx. Dies fängt an bei den Rätekommunisten, welche eher antiautoritär und demokratisch sind, hinüber du Trozkysten, Leninisten, Maoisten und Stalinisten. Innterhalb der Kommunisten gibt es also massive Konflikte.

In einem Satz. Eine politische Ideologie die eine alternative Verteilung des Reichtums der Erde vorsieht. 

Die Gegenbewegung zur Anhäufung von Kapital bei wenigen durch Abzug des Kapitals von vielen. Eine gerechte Gleichverteilung der Teilhabe und des Profits.

Kommunismus ist eine politische Ideologie. Im Kommunismus gibt es keinen Staat, kein Markt, keine Klassen und kein Geld. Alle Menschen sind auf sozialer Ebene gleich. Jemand der das unterstützt ist ein Kommunist. 

Beispiele gab es noch nicht, da sozialistische Staaten immer vom Westen destabilisiert wurden. Es gibt höchsten Urkommunismus wo isolierte Gruppen oder Stämme abgelegen von der Zivilisation in natürlichem Kommunismus leben.

Eigentlich ist das Thema noch wesentlich komplexer, aber ich hab versucht mich kurz zu fassen. 

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Studentin der Politikwissenschaften