Komisches Gefühl nach erstem Arbeitstag berechtigt?
Liebe Community,
ich hatte heute meinen ersten Arbeitstag als Betreuungskraft in einem Altenheim. Leider habe ich ihn nicht als positiv empfunden.
Die Leiterin vom sozialen Dienst machte sich die Mühe, mich vor meinem Arbeitsbeginn durchs Haus zu führen. Das fand ich auch nett. Nur hat mich leider verunsichert, dass sie später zweimal auf den Wohnbereich kam, um mich zu fragen, ob mir der Job denn gefalle.
Warum fragt sie mich so etwas schon nach wenigen Stunden?
Ich darf in den ersten Wochen auch noch nicht selbständig arbeiten, sondern werde von einer anderen Betreuungskraft angelernt. Doch ehrlich gesagt habe ich den Eindruck, dass sie nicht viel Lust dazu hat. Ich begleite sie zu ihren Aktivitäten oder den Besuchen von Bewohnern in deren Zimmern, aber ich bin Luft für sie. Sie erklärt mir überhaupt nichts oder gibt mir ein paar Informationen über die Bewohner, die sie betreut. Heute Morgen drückte sie mir einfach einen Rollstuhl in die Hände mit der Anweisung, sie mit einer anderen Bewohnerin zu begleiten. Ich sprach mit der alten Dame und wunderte mich darüber, keine Antwort zu erhalten. Nun, sie ist schwer dement, aber diese Info wurde mir vorenthalten.
Meine Fragen werden auch nur einsilbig beantwortet. Ich bin echt enttäuscht!
Wie würdet ihr euch an meiner Stelle fühlen?
Oder würdet ihr denken, dass man nach dem ersten Arbeitstag noch gar nichts einschätzen kann?
Liebe Grüße,
Yandira
4 Antworten
Du selbst sollst Dir sicher ein eigenes Bild machen, wie es sich in einem Altersheim verhält. Stelle Fragen, wenn Du etwas nicht verstehst, dann wirst Du bald erfahren, wie schwierig es ist, mit alten kranken Menschen zu arbeiten und wie viel Kraft und Liebe dazu gehören müssen, um das alles zu bewältigen.
Die haben einfach zu viel um die Ohren, um Neulinge angemessen betreuen zu können. Auch ist es nicht jedermanns Sache, etwas zu erklären. Und sie wissen vielleicht auch nicht so genau einzuschätzen, was du möchtest.
Ich können net mir vorstellen, dass man sich umgekehrt wundert, dass du vielleicht nicht „die richtigen Fragen stellst“. Weißt du, viele Leute, die sich für so einen Beruf interessieren, kommen schon aus einem Elterhaus mit ähnlichem Berufshintergrund. Dann können sie sich nicht recht vorstellen, wie hilflos man sich fühlt, wenn man noch gar keine Ahnung hat. So kommt es zu Mißverständnissen, und Deine Hilflosigkeit irritiert die anderen.
Die mehrfache Frage, ob es dir gefällt, war vielleicht ein Versuch, Dir entgegen zu kommen. Da könntest du versuchen, zu erklären, wie du dich dabei fühlst, und was du dir wünschst. Dass du gerne mit anpacken würdest, aber dafür etwas mehr Anweisungen und Informationen benötigst, weil Dir das alles doch noch sehr fremd ist.
Die ersten Tage sind für Unwissende immer schwer zu begreifen .
Du hast aber schon viel gelernt , klasse ! Da findest auch sicher den Zugang zu der Mitarbeiterin .
Rede mal lieber mehr mit deinen Eltern , statt in anonymen Foren , bitte !
Klingt nach einem ganz normalen Tag im Altenheim, da würde ich mich nicht wundern. Sei froh, dass du von der Leiterin nicht komplett ignoriert wirst.