Könnten Menschen sich evolutionär zurückentwickeln?

17 Antworten

Nein, ergibt auch überhaupt keinen Sinn und zeigt nur einen fragwürdiges Verständnis von Evolution auf. Das ist nicht Pokemon, nicht der Stärkste, sondern der bestangepassteste überlebt oder findet sich besser zurecht.

Es ergibt überhaupt keinen Sinn weshalb sich alle Mutationen zuRück setzen sollen und ein "Vorfahre" heraus kommen soll. Das ist komplett abwegig. Auch ist die Prämisse wo nach Hühner unterlegen wären auch ein Fehlschluss.

Auch vermeintlich "niederentwickelte" , ältere Gattungen bestehen länger und leben häufig länger auf dem Planeten als "weiter entwickelte", spezialisierte Tiere. Bis heute bilden sich primitive Einzeller heraus, weil sie sich am besten an Umweltveränderungen anpassen und die geringsten Anforderungen haben.

Vögel sind auch alles andere als nieder entwickelt, deren Knochenstruktur und der Aufbau der Luftsacksystem der Lungen ist eine Weiterentwicklung von Anpassungen, welche es bereits im Mesozoikum gab.

Die Grundannahme ist schon fragwürdig, und auch der Bestand dass sich ein Tier Frassfeinde hat, rechtfertigt keine Annahme für eine unterlegene Entwicklung. Ohne Nahrungskette sind gerade Spezialisten, ganz schnell erledigt. Es handelt sich nicht um eine Rückentwicklung dazu.

Du hast ein völlig falsches Bild von den verwandtschaftlichen Verhältnissen.

Zwar sind die Vögel tatsächlich aus einer Linie der Theropoden hervorgegangen, einer Tiergruppe, zu der auch Tyrannosaurus gehört. Das bedeutet aber nicht, dass Tyrannosaurus der "Großvater" der Hühner war. Er war zwar recht eng mit den Vögeln verwandt, trug möglicherweise sogar selbst Federn, dennoch war er eher so etwas wie ein "Onkel" der Hühner und nicht ihr direkter Vorfahr:

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Außerdem sind Vögel ganz und gar keine "dummen Beutetiere". Unter den Vögeln gibt es hochintelligente Tiere, die eine beeindruckende Reizverarbeitung, ein gutes Gedächtnis und die Fähigkeit zum abstrakten Denken haben. Einige, wie die Papageien und Krähenvögel, beherrschen diese Dinge sogar besser als die meisten Menschen und können bestimmte abstrakte Probleme sogar schneller lösen, sind zum Werkzeuggebrauch fähig und erlernen in einfacher Form sogar unsere Sprache: Graupapageien können 3000 bis 5000 Wörter semantisch lernen und sogar Satzzusammenhänge verstehen, wenn man sie trainiert.

Vögel haben sich in der Evolution immer den jeweiligen Bedingungen angepasst, die zu ihrem Überleben notwendig waren. Und auch wenn du auf die Hühner herabsehen möchtest, weil du sie als Nahrung und Eiersklaven betrachtest: sie gehören zu einer weitaus erfolgreicheren Tiergruppe als du. Mit mehr als 22 Milliarden Individuen übertreffen sie unseren eigenen Bestand um beinahe das Dreifache! Sie haben eine deutlich größere genetische Vielfalt als wir und damit auch eine höhere Chance, dass ihre Linie länger auf der Erde verweilt als unsere.

Hühner sind extrem anpassungsfähig und auch längst nicht so dumm wie du denkst - Nehmen wir ein Huhn aus seinem Käfig, bringen es irgendwo im Winter in die Steppe und setzen dich daneben, wäre ich mal gespannt, wer von euch beiden länger dort überlebt. Ich würde mein Geld auf das Huhn setzen.

Wie sich der Mensch entwickeln wird, bleibt abzusehen. Da er mit dem Digitalismus aber eine Möglichkeit geschaffen hat, sein Wissen zu konservieren und jederzeit abzurufen, kann das nur zu einer Degeneration führen: Menschen müssen heute längst nicht so viel lernen und können wie heute. Sie erleben viel weniger Entbehrungen und haben deshalb kaum noch Grund, ihre Kreativität zu fördern. Schon in der jetzigen Generation findest du reichlich Individuen, die ihr eigenes Leben trotz der Vorzüge der Zivilisation kaum in den Griff kriegen. Du erlebst anwachsende Dekadenz, schwindendes Bildungsniveau und zunehmenden Radikalismus. All das kann letztendlich uns den Untergang bescheren.

Das Huhn wird davon unbeeindruckt aber weiterexistieren, wahrscheinlich viele Millionen Jahre länger als der Mensch.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Umfassende Recherchen für meinen Roman über Dinosaurier.
 - (Psychologie, Frauen, Politik)

Bei der Evolution gibt es keine "Richtung".

Es gibt ständig Variationen bei Organismen und einige überstehen und die anderen eben nicht.

Passieren kann daher alles.

Du hast das Thema Evolution leider falsch verstanden. Evolution entsteht durch Mutation. Mutation ist die spontane und recht zufällige Veränderung von DNA.

Evolution beschreibt, dass wenn diese Veränderung dazu geführt hat, dass das Lebewesen besser an seine Umwelt angepasst war, diese DNA sich weiter durchsetzen konnte.

Daher gibt es keine höhere oder niedrigere Entwicklungsstufe, sondern nur Entwicklung die überlebensfähig macht oder nicht.

Ganz am Rande: Hühner sind nicht die direkten Nachfahren von Dinosauriern. Sie haben nur gemeinsame Vorfahren.

MarkusPK  03.02.2020, 09:30

Doch, Hühner sind tatsächlich die direkten Nachfahren der Dinosaurier. Sie gehören zu der großen Gruppe der Avialae, zu denen auch alle heutigen Vögel gehören, und die Avialae sind direkt aus den Deinonychosauriern hervorgegangen. Sie sind die Schwesterlinie zu den Troodontiden und den Dromaeosauriern (landläufig als Raptoren bekannt), und damit echte, leibhaftige Dinosaurier.

Die Schwestergruppe der Dinosaurier wiederum, also die Tiergruppe, die aus den gleichen Vorfahren wie die Dinos hervorgegangen ist, sind einerseits die Pterosaurier (Flugsaurier), und etwas weiter zurück auch die Krokodile, und letztere Linie hat sich ebenfalls bis heute erhalten.

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Ich möchte mich zunächst dafür entschuldigen, dass das Folgende etwas hart und wenig Einfühlsam ist, da ich diese Frage aus einer Perspektive beantworten will, die die ethische und moralische Komponente nicht beinhaltet.

Evolution ist der Weg zur bestmöglichen Anpassung an die Gegebenheiten. Durch Änderung der Umstände kann sich der Mensch (im Vergleich zu heute) in einigen Bereichen zurückentwickeln. Aber da die Umstände andere sind, ist er gut angepasst.

Aber hast du dich mal gefragt, was Fehlgeburten sind? Irgendwas hat sich in den Genen verändert, sodass der Organismus nicht mehr lebensfähig ist. Das ist Teil der Evolution, da sie zufällig geschieht. Mal geht eine Mutation (Änderung der Gene) grundlegend schief, mal bringt es auch überlebenswichtige Vorteile. Am Ende sterben die Schwachen und nur die Starken überleben.