Können sich Psychologie-Studenten selber behandeln?


17.03.2022, 12:25

Es geht doch z.B. in der Verhaltenstherapie prinzipiell darum, dass der Patient sich selber vom Psychologen bilden lässt um somit für sich selber die Verhaltenstherapie zu nutzen.

Da kann man natürlich beim Schweregrad entscheiden ob der Patient einigermaßen klar denken kann oder nicht

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Das kommt sehr darauf an um welche "Denkfehler" es sich handelt und welche Schwere diese haben. Eine Art "Selbsttherapie" findet während des Studiums automatisch statt, zudem bemerkt man an sich selbst immer mehr mögliche "Denkfehler" je grösser das Wissen darum wird. Ich habe während meiner Ausbildung zum dipl. Krankenpfleger fast jede Krankheit die wir in der Pathologie gerade durchnahmen selbst durchgemacht, ähnlich erging es mir während meiner Ausbildung zum Sozialpädagogen. Ich habe selbst ein "mittelstarkes adhs" diagnostiziert und mein Wissen hat mir diesbezüglich schon oft geholfen, allerdings brauchte ich auch "professionelle Hilfe" von aussen, man hat sich selbst gegenüber gerade bei solchen "Denkfehlern" immer einen "blinden Fleck" man belügt sich selbst. Auch ist es in solchen Berufen und auch während der Ausbildung fast immer so, jedenfalls hier in der Schweiz, dass man regelmässig persönliche Supervisionen hat wo all dies zur Sprache kommt.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich will Menschen verstehen, nicht durchschauen.

Nein. Auch Psychologen und Psychiater brauchen immer wieder Hilfe. Sie bekommen diese auch. Selbstreflektion ist keine Therapie, es ist ein Weg, Dinge zu betrachten und besser zu verstehen und natürlich zu hinterfragen. Patienten, die bei diesen in Behandlung sind, erlernen das. Aber Psychologen und Psychiater halten auf Dauer dem Druck und der Belastung auch nicht Stand.

Man kann sich selber therapieren. Es nennt sich selbstreflektion. Klappt aber natürlich nicht bei schwerwiegenden psychischen Störungen. Du musst ja noch offen genug für andere Blickwinkel sein. Wenn du beispielsweise schwere Depressionen hast, und in einer gedankenspirale gefangen bist, klappt das nicht. Das Hirn ist manchmal tricky und lässt es so wirken, als gäbe es keine Lösungen oder andere Sichtweisen, obwohl man die bei anderen gleich sieht.

SoldierOfGreen 
Fragesteller
 17.03.2022, 12:27

Erleuchtende Antwort

0

Verwechsel nicht das Psychologiestudium mit dem Therapeutenberuf. Das ist was anderes. Im Psychologiestudium lernst du wissenschaftlich zu arbeiten, zu forschen und Statistiken auszuwerten.

Dein Abschluss besteht nicht darin anschließend Menschen therapieren zu können.

Allerdings würde ich behaupten, dass besonders Psychologiestudenten ein hohes Maß an Selbstreflexion mitbringen sollten und ein gewisses Engagement für's Fach haben. Daher denke ich, dass sich selbst zu therapieren der falsche Ausdruck ist. In meinen Augen besitzen sie gewisse Skills und Denkweisen, um sich einen gewissen Abstand zu sich selbst und dem Sachverhalt machen zu können.

SoldierOfGreen 
Fragesteller
 17.03.2022, 12:41

Kannst du den Unterschied zwischen Psychologen und Therapeuten etwas mehr verdeutlichen?

0

Also meine Kommilitonen waren im Studium (NF Psychologie ) meistens der Typ Student, der eher externe Hilfe benötigt 😂

SoldierOfGreen 
Fragesteller
 17.03.2022, 15:13

Was bedeutet die Abkürzung NF?

0