Können die Schweizer eigentlich Deutsch?

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http://de.wikipedia.org/wiki/Schweiz

Das Land gliedert sich in 26 teilsouveräne Kantone. Die vier offiziellen Amtssprachen sind Deutsch, Französisch, Italienisch und Rätoromanisch. Das Landeskennzeichen lautet «CH», die Abkürzung für das lateinische Confoederatio Helvetica, um keine der vier Amtssprachen zu bevorzugen.

newcomer  09.03.2013, 17:08
@newcomer

Gemäss einer Erhebung des Bundesamtes für Statistik der Schweizerischen Eidgenossenschaft aus dem Jahr 2010 ist Deutsch (rot) mit einem Anteil von 65,6 Prozent an der Gesamtbevölkerung bzw. 73,3 Prozent der Schweizer die meistverbreitete Sprache.[21] Im deutschsprachigen Teil der Schweiz werden schweizerdeutsche Dialekte gesprochen, während Geschriebenes in der Regel in Standarddeutsch verfasst wird. Französisch (violett) wird von 22,8 Prozent der Bevölkerung bzw. 23,4 Prozent der Schweizer gesprochen. Dieser Teil des Landes wird häufig als Romandie, Suisse romande oder Welschland bezeichnet. Im Kanton Tessin und vier Südtälern des Kantons Graubünden (Grigioni italiano) wird Italienisch (grün) gesprochen. Dies gilt für 8,4 Prozent der Bevölkerung bzw. 6,1 Prozent der Schweizer. Die vierte Landessprache, Rätoromanisch (gelb), hat einen Anteil von 0,6 Prozent der Bevölkerung bzw. 0,7 Prozent der Schweizer und wird in Graubünden gesprochen, wobei praktisch alle Rätoromanischsprachigen die deutsche Sprache beherrschen. Das Rätoromanisch ist seit dem 19. Jahrhundert stark gefährdet und wird trotz Fördermassnahmen immer mehr vom Deutschen verdrängt. Seit 1860 haben 51 Gemeinden in Graubünden vom romanischen ins deutsche Sprachgebiet gewechselt. 1938 nahm das stimmberechtigte Volk eine Verfassungsänderung an, wonach das Rätoromanische als Amtssprache auf Bundesebene festgelegt wurde.[22]

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Das bei uns in der deutschsprachigen Schweiz gesprochene "Schwiizertüütsch" ist eine Sammlung von alemannischen Dialekten. Alemannisch wird zum Oberdeutschen gezählt.

Schwiizertüütsch ist unsere Alltags- und Umgangssprache. Das schweizerische Schriftdeutsch (Hochdeutsch genannt) entspricht weitestgehend der Standardsprache mit einigen helvetischen Eigenarten. Wir lernen Schriftdeutsch ab der 1. Klasse und beherrschen es in Wort und Schrift. Dass wir beim Sprechen einen Akzent haben, zeichnet uns als Schweizer aus. Das wird von uns gerne als Manko gesehen, ist aber angesichts der Tatsache, dass wir praktisch zweisprachig aufwachsen, kein grosses Ding.

Schwiizertüütsch ist keine eigenständige Sprache während Alemannisch durchaus als Sprache gelten könnte, da es sich teilweise sehr stark in Grammatik und Wortschatz vom Standarddeutschen unterscheidet. Sprachgrenzen sind jedoch immer auch politische Grenzen und viele Sprachen sind im Prinzip nur Dialekte einer übergeordneten Sprache, werden aber aus geschichtlichen oder kulturellen Gründen als Sprache betrachtet. Da dies mit dem Alemannischen bzw. dem Schwiizertüütschen nicht passiert ist, ist es eben nur eine Sammlung alemannischer bzw. oberdeutscher Dialekte.

In der Deutschschweiz nimmt das Schwiizertüütsch auf jeden Fall den Status einer Sprache ein, sie wird in jedem Bereich und in jeder Situation von allen Menschen benutzt. Sie ist also voll ausgebaut und integriert auch immer wieder neue Worte.

Das wirklich Tolle ist: Wir verstehen die Deutsche Standardsprache natürlich problemlos, können sie auch sprechen (wenn wir wollen), werden jedoch in unserer Sprache von den Deutschen meist nur schlecht verstanden. Das ist irgendwie ganz schön cool, oder? ;-)

schweizerdeutsch ist eine eigenständige sprache mit unterschiedlichen mundarten.

das im eigentlichen sinne "hochdeutsch" ist in der schweiz beheimatet, während das sogenannte hochdeutsch eigentlich "neuhochdeutsch" heissen müsste, lediglich die deutsche schriftsprache und aus dem ursprünglich niederdeutschen entstanden ist. im wesentlichen entspricht das schrifthochdeutsch einer mischung dreier niederdeutscher dialekte: nämlich dem des königreich hannover, des herzogtums braunschweig und des fürstentums calenberg.

es gibt bei google karten der ursprünglichen mundart- und dialektverbreitungen zu finden...

für jemanden, der einen kleinen faible dafür hat, echt interessant zu recherchieren...

ich bekomme immer ein leichtes grinsen, wenn ich mal in D bin, SF schaue - was ja in D synchronisiert wird - und die halbe synchronisation überhaupt nicht (nicht mal sinngemäss) stimmt...

übrigens hat das schweizerdeutsche in der grammatik deutliche keltische einschläge. viele satzbauten hören sich zunächst ungewohnt an, bis eine verwandtschaft mit der englischen satzstellung erkannt wird. das vokabular hat ausserdem viel romanischen einfluss, zudem werden viele französische begriffe in "eingedeutschten" versionen verwendet...

wenn du das andere schon kaum verstanden hast, dürftest du weniger freude als ich an folgendem link haben:

http://www.youtube.com/watch?v=L2EUv-s26zg

s isch nöd manhätten - nei, dös ischs nöd... :-)

gut 2/3 der Schweizer sprechen Deutsch, der Rest überwiegend Französisch oder Italienisch. In der Schweiz gibt es das sogenannten Schweizer Hochdeutsch, das sich nicht stark von dem unterscheidet, was wir sprechen. Daneben gibt es aber das Schweizerdeutsch, was allerdings nur Dialekte sind.

Das sind verschiedene Dialekte des Schwyzerdütschen und ja, die Eidgenossen verstehen auch Hochdeutsch. ;-)

Habe allerdings auch welche kennengelernt, die taten sich mit dem Sprechen des Hochdeutschen schwer, Verständnis war kein Problem.