König Albrecht I.
Hallo, ich habe eine Frage zu Schillers Wilhelm Tell: Zum Handlungszeitpunkt war Albrecht von Österreich römisch-deutscher König. Diesen Titel trugen die Herrscher des HRR im Zeitraum zwischen ihrer Wahl und der Kaiserkrönung durch den Papst. Albrecht I. lehnte jedoch die Kaiserkrönung ab und blieb bis zu seiner Ermordung nur König. (Quelle: Wikipedia) In Schillers Drama wird er jedoch Kaiser genannt. Erst dachte ich, zu Schillers Zeit wäre der wahre Sachverhalt noch nicht bekannt gewesen, in anderen Szenen nennt man ihn aber König. Was hat es mit dieser historischen Ungenauigkeit auf sich? Schillers Werke sind ja nie historisch genau - Ist es also nur ein Fehler (ob bewusst oder unbewusst) oder hat es etwas anderes damit auf sich? Die Habsburger waren ja damals noch keiner Kaiser sondern nur Herzöge von Österreich; also kann das Kaiser auch hier nicht herrühren. Danke im Vorraus für Eure/Ihre Hilfe!
2 Antworten
Hallo Kurtvictor! Albrecht I war nicht "Kaiser des römischen Reiches deutscher Nation" und kein König, sonder er war Reichverweser von einem Teil Österreichs! Bitte lese diesen Link: http://de.wikipedia.org/wiki/Albrecht_I._%28HRR%29
Oh nein! Ich wollte eigentlich die andere Antwort auszeichnen, habe aber statt auf den Link auf "als hilfreichste Antwort auszeichnen" geklickt.
tut mir leid, dass mich angeklickt hast vielleich, kann man via mail du musst aber gf-dircket anschreiben. von mir aus ich nichts dagegen ich bin nicht hungrig auf Punkte etc. Wolfgang
Du hast doch oben eine fehlerfreie Antwort geschrieben! Hast Du zu viel gesoffen oder gekifft?
In Schillers Drama wird Albrecht einmal König, einmal Kaiser genannt: „Das ganze Land liegt unterm schweren Zorn des Königs“ (2.Akt, 1. Szene); oder: „Das Fräulein ist’s, Bertha v. Bruneck, die zur Herrenburg dich zieht, dich fesselt an des Kaisers Dienst“ (2.Akt, 1. Szene). Daraus ergibt sich, dass man an den Brauch gewöhnt war, dass der deutsche König praktisch auch der Kaiser war, denn mit der Königswahl war gleichzeitig die Anwartschaft auf den Kaisertitel verbunden. Albrecht I., zur Zeit der Ereignisse deutscher König (der er auch bis zu seiner Ermordung geblieben war), hatte den Kaisertitel nicht abgelehnt. Papst Bonifaz VIII. hatte 1303 nicht nur Albrecht als König anerkannt, sondern ihm auch die Kaiserkrönung versprochen (Damals ging es noch um die päpstliche Bestätigung der deutschen Königswahl = Approbationsanspruch des Papstes, der erst im Kurverein von Rense 1337 abgelehnt wurde, zu einer Zeit allerdings, wo die Papstmacht Bonifaz' VIII., welche die Universalherrschaft der Kirche über die Kaisermacht verkündet hatte, durch den Überfall auf den Papst in Anagni 1303 seitens des französischen Königs endgültig zusammengebrochen war). Alle deutschen Könige seit Otto I. waren auch römische Kaiser gewesen (mit Ausnahme Konrads III.). Die Zeit nach dem Interregnum, wo nur deutsche Könige, nicht Kaiser regierten (Rudolf v. Habsburg, Adolf von Nassau und Albrecht von Habsburg) hat man noch nicht als reine Königszeit verinnerlicht; deutsche Könige wurden auch Kaiser genannt, weil sie auf den Kaisertitel ja eine Anwartschaft hatten. Erst seit Karl V. (1519) wurden die Herrscher des HL. Römischen Reiches deutscher Nation sofort zum Kaiser gewählt.
Die eigentlich hilfreichste Antwort. Sorry, habe mich verklickt.
Albrecht I. war sehr wohl römisch-deutscher König! Lese dazu den von dir genannten Link!