Klavierspielen und dazu singen wie mit der Gitarre am Lagerfeuer?
Hallo zusammen, ich hatte mal etwa 4 Jahre Gitarrenunterricht und kann deswegen gut Rhythmus Gitarre spielen und dazu singen .. ohne Probleme..das Level hatte ich schon nach etwa einem Jahr Gitarrenunterricht erreicht.
Irgendwann vor einigen Jahren kam ich dann auf die Idee ..das dies doch auch mit dem Klavier möglich sein muss...und meldete mich bei einem Klavierlehrer an der das Klavierspielen auch studiert hat...also ein Könner...kein Blender.
Ich sagte ihm damals auch...das ich gern Klavierspielen können würde.... und dazu singen.. wie mit meiner Gitarre.
Nun war es natürlich so, das er meinte das man natürlich dennoch erst mal von der Pike auf verschiedene Dinge lernen muss...was mir natürlich einleuchtete.
Also starteten wir mit Notenlehre..dem Fingersatz... kleinen Anfängerstücken usw...die Jahre zogen ins Land.....und ja...es läuft immer noch so...das wir ein Stück auswählen...das dann geübt wird....nur fiel mir jetzt im Sommer auf...was ich eigentlich können wollte....kann ich nun nach vielen Jahren immer noch nicht!
Ich sprach das an ..im Juli...da sagte er mir das er sich dazu was überlegt.
Jetzt haben wir Dezember.....ich übe aktuell "Midnight Lady" von Dieter Bohlen zu spielen....nur...was ich eigentlich lernen wollte....wird mir immer noch nicht gezeigt!!
Deswegen ein paar Fragen an die Könner hier.
Ist es schwierig...quasi z.b Akkordmäßig wie mit der Gitarre am Klavier zu singen?
Ist es schwierig das zu lernen? Welches Level am Klavier muß ich dazu haben?
Warum hält mein Klavierlehrer mich wohl hin???
Oder bin ich im Fehler und das ist eben erst nach Jahren des konsequenten Übens möglich?
Auf jeden Fall bin ich frustriert...denn was ich da lerne..... will und wollte ich eigentlich gar nicht.
Ich hoffe auf eure Antworten.
5 Antworten
Nun... ich denke, Klaviertechnik ist natürlich wichtig, Harmonielehre sehr hilfreich. Liedbegleitung und dazu zu singen aber halt doch etwas Anderes. Da du das mit der Gitarre ja offenbar schon kannst, sollte es auch nicht allzu schwierig sein, das auch auf das Klavier umzusetzen... Nebenbei... ich spiele seit über 40 Jahren Gitarre (hauptsächlich Liedbegleitung...) und ein kleinwenig 'Klavier.
Ich würde einfach mit einem einfach zu spielendem Lied anfangen und eine einfache Akkordzerlegung spielen - bspw. Halleluja von L.Cohen: die Akkorde als 6/8 wie auf der Gitarre zerlegen... dann versuchen, dazu zu singen. Wenn du dabei sicherer wirst, kannst du ja dazu übergehen, kleine Bassläufe als Akkordübergang einzubauen...
Letztlich kann dir diese Frage nur dein Lehrer beantworten... Hier kann man nur Vermutungen anstellen, die vielleicht zutreffen, möglicherweise aber auch überhaupt nicht. Eine Erfahrung, die ich gemacht habe: "Klassische" Musiker tun sich oft schwer mit "Pop Liedbegleitung", tun sich oft schwer damit, ohne Noten eine Begleitung zu spielen...
Darum mein Vorschlag: fang einfach an - und frage deinen K-Lehrer...
Und ansonsten... denkst du ich sollte den Unterricht beenden... wie gesagt...was ich da lerne..nervt und frustriert mich nur noch.
Ich denke, du bist hauptsächlich genervt und frustriert, weil du dir eigentlich etwas Anderes erwartet hast... kann das sein? Ich meine auch weiterhin, dass da ein klärendes Gespräch vonnöten wäre. Vielleicht hat dein Lehrer ja einen konkreten Plan, wie er vorgehen möchte...
Hat alles wunderbar geklappt...habe noch einmal mit meinem Lehrer gesprochen und wir sind nun dran.
Habe ein paar Akkorde im Dreiklang gelernt und spiele den Basston dazu... für den Anfang hört sich das gar nicht Mal schlecht an wenn ich dazu im Akkordwechsel singe.
Das freut mich sehr! Alles Gute für deinen weiteren Lernweg! :-)
Du schreibst, dein Klavierlehrer sei ein Könner, kein Blender. Das mag er als Pianist sein. Ob er es auch als Lehrer ist, davon bin ich deiner Beschreibung zufolge nicht überzeugt. Was du machen möchtest ist scheinbar eine Art von Improvisation, bzw. konkretes Nachspielen gehörter Lieder in begleitender Form, damit du dazu singen kannst. Lagerfeuerstyle, wie du es umschreibst. Dein Klavierlehrer bringt dir das nicht bei, was mehrere Gründe haben kann. Zum einen kann es ein Kommunikationsproblem zwischen euch sein, mit anderen Worten: Du hast deinem Klavierlehrer deine Absichten nicht klar genug deutlich gemacht. Zum anderen kann es sein, dass ihn das selbst gar nicht interessiert (weil diese Spielkultur zugegebenermaßen eben eher einem Instrument wie der Gitarre zugeordnet ist), sich infolgedessen mit dieser Form des Spiels nie beschäftigt hat. (Wenn ich mich mit gregorianischen Chorälen nie beschäftigt habe, möchte und kann ich diese Form des gemeinsamen Singens auch nicht einem Laienchor beibringen.) Sei es wie es sei, dein Lehrer versteht dich also entweder nicht (was deine Schuld sein mag) oder geht (aus Eigenantrieb) auf deine Wünsche nicht ein. Letzteres macht ihn in pädagogischer Hinsicht eben doch zu einem Blender, weniger zu einem Könner. (Was natürlich auch sein mag: Er hält dich technisch noch nicht für reif genug und versucht, dich über Umwege ans Ziel zu bringen. Das mag dann durchaus gut sein, ist aber hier via Ferndiagnose kaum zu beurteilen.)
Was du möchtest, ist also Begleitung auf dem Klavier spielen. Das ist kein Problem, es gibt etliche YouTube Videos über dieses Thema.
Zu aller erst müsstest du halt die Theorie von Akkorden und Umkehrungen kennen und diese auf dem Klavier umsetzen können. Das kann dir dein Lehrer mit Sicherheit erklären. Wenn nicht: YouTube.
Und wenn du das kannst, kannst du gebrochene Akkorde spielen lernen und Rhytmen dazu. Wenn du eh schon Stücke spielst, dann kennst du die Technik bereits.
Wenn du die Akkorde schon kannst, schau mal im Internet nach Akkorden zu Songs, die dir gefallen und spiel die dazu. Das wäre so die Grundlage.
Habe mit meinem Lehrer gesprochen und für den Anfang hat er mir ein paar Akkorde im Dreiklang gezeigt..die ich mit zusätzlichem Basston spiele...wenn ich dazu im Akkordwechsel singe hört sich das schon richtig gut an...und durch die Erfahrung mit der Gitarre habe ich da auch schon ein Gefühl dafür.
ein Klavier ans Lagerfeuer zu transportieren ist eher schwierig, darum gibt es kaum Spielkultur dafür. Aber ein Instrument spontan zur Begleitung zu benutzen erfordert mehr prozedurale Erfahrung als es scheint, besonders wenn es für das Instrument keinen Capo gibt. Geführt Lernen ist schwierig - wer gewohnt ist, alles nach Noten zu spielen, kann Begleitung nach Gehör anderen auch nicht beibringen.
"wer gewohnt ist, alles nach Noten zu spielen, kann Begleitung nach Gehör anderen auch nicht beibringen."
Genau diese Erfahrung mache ich auch oft...sie tun sich auch schwer beim "Improvisieren"...
Dein Lehrer bringt Dir das Klavierspielen bei, warum singst Du nicht dazu? Bohlen hat, soviel ich weiß, auch gesungen; oter tat zumindest so.
Wer soll das für Dich probieren? Ich weiß wie das geht, hab jahrelang Geld damit verdient.
Danke für deine Antwort, wenn das aber wirklich so simpel sein sollte, welchen Grund könnte mein Klavierlehrer haben mir das dann nicht zu zeigen?