Klavier - Musiktheorie lernen?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich würde Dir Lehrbücher empfehlen, weniger PDFs oder Youtube-Videos. Die sind oft nur zu punktuell und einseitig. Häufig ist auch nicht klar, ob die Urheber von PDFs oder Videos wirklich kompetent genug sind um wirklich zu wissen, was sie tun. Das können nicht-Fachleute oft nur schwer oder gar nicht beurteilen.

Für Dich wäre ein praxisbasiertes Theoriebuch wohl das beste. Du bräuchtest wohl eine Kombination aus Tonsatz und Harmonielehre. Klavierbasiert wäre wahrscheinlich das Übungsbuch Tonsatzlehre von Waldemar Bloch empfehlenswert. Die Abschnitte über Kirchentonarten könntest Du überspringen. Du könntest direkt bei Kapitel II einsteigen und die einfacheren Generalbassübungen machen. Allenfalls nimm ein paar Unterrichtsstunden bei einem Musiktheorie-Lehrer, der Dir weiterhelfen kann, wenn Du nicht vorankommst.

Generell könntest Du, ausgehend vom Quintenzirkel, den Du auf jeden Fall im Schlaf beherrschen solltest, so voranschreiten:

  1. Alle Tonleitern (d.h. Dur und Moll in allen Tonarten)
  2. Alle Kadenzen (in allen Lagen und Tonarten)
  3. Trugschlusskadenzen und andere Schlussbildungen
  4. Erweiterte Kadenzen
  5. Alle Dominantbildungen (Dreiklang, Septakkord, Nonen- und Tredezimakkorde)
  6. Modulationen (Quintfälle, mit verm. Septakkorden, überm. Quintsextakkorden sowie mit Neapolitanern; hier kann auch die Modulationslehre von Max Reger sehr helfen)
  7. Freie Harmonisation und Begleitung (in dieser aufsteigenden Folge) von Kinderliedern, Volksliedern, Songs (z.B. Pop), Kirchenchorälen
  8. Generalbass (Choräle, Begleitung, Solowerke, zuletzt Partimentospiel)

Auch http://www.musikanalyse.net/tutorials/ ist gut.

Chaosmatic 
Fragesteller
 30.12.2017, 13:36

Danke, sehr hilfreich :)

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Ohne (guten) Lehrer ist halt vieles sehr mühselig und die Gefahr, sich etwas falsch (oder nicht optimal) einzulernen groß. Man bleibt dann ewig ein Stümper und bestenfalls im Mittelmaß hängen. Also viel Aufwand, viel Leerlauf, wenig Ergebnis. Versuche es doch einmal mit einem (guten) Lehrer.

Möchtest Du Improvisieren und Arrangieren lernen, so musst Du Dich mit Harmonielehre beschäftigen. Tipp für Einsteiger: Oliver Fehn, Harmonielehre für Dummies (gibts auch al E-Book), Tipp für Fortgeschrittene: Frank Sikora, Neue Jazz-Harmonielehre (ist meiner Ansicht nach das Beste, was es zu diesem Thema gibt, fängt auch ganz am Anfang an, ist aber anspruchsvoll und geht sehr weit).

Chaosmatic 
Fragesteller
 30.12.2017, 13:44

Danke für diese hilfreiche Antwort. Ich höre sehr viel Musik und schaue verschiedene Klavierkünstler auf Youtube. Ich höre oft zwischendurch Klassik, auch in Theatren). So schaue ich mir viele "Tricks" ab. Ich achte auch sehr darauf, mir nichts schlechtes zu anzugewöhnen. Ich bin in einer Situation, in der ich keinen Unterricht nehmen kann (nicht aus finanziellen Gründen). Ich bin aber sehr interessiert und aktiv. Für mich zufriedenstellende Ergebnisse in kurzer Zeit habe ich schon. Mir ist bewusst, dass man sich einem Lehrer es sehr viel optimaler entwickelt. Deswegen möchte ich erstmal einen guten Lernpfad.

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Chaosmatic 
Fragesteller
 30.12.2017, 13:47

Habe mich etwas verschrieben... Du verstehst das bestimmt :D

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Geh zu einer Musikhochschule und tritt eine Gasthörerschaft an. Du musst dafür keine Aufnahmeprüfung bestehen.

schau mal ob online lern-plattformen wie skillshare derartige Kurse anbieten. sind halt auf Englisch...