Kirchenglocken in der DDR?
Wessenthalben haben in der DDR die Kirchenglocken geläutet, obzwar die DDR kirchenfeindlich war?
8 Antworten
Die evangelischen Kirchen übernahmen in der DDR die komplette Sozialarbeit. Die DDR hatte von sich aus wenig Lust und kaum finanzielle Mittel sich um ihre „Behinderten und andere zu kümmern“.
So verbesserte sich das Verhältnis zwischen Staat und Kirchevim Laufe der Jahrzehnte immer mehr.
Und gerade diesem Umstand ist es zu verdanken, das der Umsturz 1989 ohne Blutvergiessen gelang.
Die Familie Honnecker fand in einem Pfarrhaus Unterkunft und Asyl.. Die hätten ihre Flucht kaum überlebt, ohne dieses Pfarrhaus..
LA
Das war keine Lüge, ich war 1985 und 1986 in Leipzig auf Behindertenfreizeiten..
Dort hast du EINE Sozialaktion der Evangelischen Kirchen miterlebt (die ich gar nicht abstreite).
Deine Lüge besteht aber darin zu behaupten, die hätten "die komplette Sozialarbeit" geleistet.
Auch in der DDR wurden diese Sozialaktionen, genau wie heute, vornehmlich aus staatlichen Geldern finanziert. Was natürlich das eine oder andere Engagement vieler aufrichtiger Christen nicht schmälern soll.
Die Führung der DDR war kirchenfeindlich. Es gab dort auch Christen, Kirchen und Geistliche
Und trotzdem wurden Christen von staatlicher Seite aus benachteiligt.
Kirchengeläut hatte auch in der DDR nicht ausschließlich kirchliche und gemeindedienliche Funktionen. Ich bekam immer beim 18-Uhr- Gebimmel "schnelle Socken", um wie versprochen pünktlich zum Abendessen zu Hause zu sein.
Es ist übrigens Demagogie zu behaupten, die DDR sei "kirchenfeindlich" gewesen. Die Kirchen haben sich wie überall und immer in ihrer Geschichte mit den herrschenden Mächten engagiert. Sie wurden von den DDR-Oberen in ihrem Sinne ausgenutzt, es gab massenhaft inoffizielle Stasi-Mitarbeiter unter dem Kirchenpersonal (diese Frage wurde selbst bei Gauck noch nicht endgültig geklärt), Christen wurden von ihren Fürsten aufgerufen, brav an den Wahlen teilzunehmen, usw., usf.
Da ist einmal zu unterscheiden,von oben"verordneter Atheismus",
der nicht vom gesamten Volk angenommen wurde,
die Kirche hatte die relativ größten Freiheitsrechte,innerhalb der nichtstaatlichen Organisationen,und so verwundert es nicht,das die kirchlichen Ortsgemeinden
das Sterbeglöckchen geläutet haben, oder einfach auch kulturell das Läuten der Kirchenglocken ,weniger ein religiöses Symbol,sondern die Unterbrechung der Arbeit ,wenn es auch ursprünglich ein Aufruf zur Andacht und zum Gebet war.
Die DDR hat eine Bevölkerung übernommen, die zum größten Teil noch der Kirche angehörte, selbst beim Untergang der DDR gehörten noch etwa 50 % der Menschen einer Kirche an - einer solch großen Gruppe muss man bestimmte Dinge gewähren, zumal das Christentum keine explizit politische Religion ist (daran denken: es waren überwiegend evangelische Menschen und Luther hatte schon postuliert, dass man dem Kaiser zu geben habe, was des Kaisers sei).
Eine der grossen Lügen, die - je weiter in der Vergangenheit verschwunden, desto frecher behauptet- :