Kind will keine Vokabeln lernen, was tun?

10 Antworten

Latein, Latein, Latein... Ich glaube eines der absolut verhassten Fächer überhaupt :D. Erstmal finde ich es toll, dass du mit deinem Kind an einem Strang ziehen und es motivieren möchtest *Daumen hoch*.

Ich erzähle dir jetzt mal eine Geschichte von mir: Ich habe in der 6. Klasse mit Latein angefangen und war wirklich GROTTEN schlecht... Bin im Halbjahres- und im Ganzjahreszeugnis haarscharf an einer 5 vorbeigeschrammt (, habe eigentlich nur 4 und 5 geschrieben...). Meiner Mutter hat mich eher weniger bestärkt und unterstützt beim Lernen, allerdings glaube ich, dass es auch nicht wirklich etwas gebracht hätte, da meine Motivation im Keller war und ich Latein einfach ätzend fand.

In der 7. Klasse habe ich mich dann EIGENSTÄNDIG dahinter geklemmt und mir Ziele (irgendwie zum Ganzjahreszeugnis auf eine 3 zu kommen) gesetzt, weil ICH einfach besser werden wollte. Ich denke, dass es ein eigenständiger Prozess sein sollte, der von deinem Kind ausgehen sollte. Natürlich solltest du weiterhin versuchen diesen Prozess anzuleiern, aber im Endeffekt bringt es dir auch nichts, wenn du gegen eine Wand redest- zur Not dreht es eben eine Ehrenrunde. 

Also sei für dein Kind da, wenn es deine Hilfe möchte, aber verschwende nicht unnötig deine Energie!

PS: Ich hatte mein Ziel übrigens erreicht :). Mittlerweile schreibe ich seit 1.5 Jahren in Latein durchgängig 1en und es ist ein bisschen zu meinem Lieblingsfach geworden. Ich habe jetzt noch ein halbes Jahr vor mir und dann muss ich es LEIDER abgeben (war in der Oberstufe leider nicht möglich es durchgängig zu belegen... ) :(. 

Was ich damit eigentlich sagen möchte ist, dass man mit Fleiß ALLES erreichen kann und vielleicht hilft deinem Sohn diese Erfolgsgeschichte ein bisschen ;). 

Und wenn man es erstmal kann, ist Latein auch kein Hexenwerk mehr :)!

LG Julia

Hallo krishna9,

wenn argumentativ nichts geht, probiert es doch mit Geld. Das zieht stärker als Argumente. :)

Wenn er (oder sie) eure tägliche Abfrage besteht, bekommt er 1€. Wenn er durchfällt, werden 0,20€ vom Taschengeld einbehalten.

Ich halte es für legitim, das Taschengeld mit einer Leistung zu verbinden.
Ist ja auch euer Geld. Außerdem muss er lernen, dass das Geld nicht auf
Bäumen wächst, sondern mit Arbeit verbunden ist.

Wichtig ist jedoch, dass ihr als Eltern die tägliche Abfrage ritualisiert und
finanziell konsequent bleibt. Wenn ihr ihn nur zwei Tage vor der Arbeit
abfragt, wird das nie was.

=> Erstelle einen Übersicht, welche Lektion (oder Halb-Lektion) an welchem Tag abgefragt wird, damit es für euch beide planbar ist.

Als persönlichen Tipp kann ich das Abschreiben der Vokabeln empfehlen. Ist zwar lästig, doch beim Erlernen der Vokabeln ist es doch irgendwie hilfreich. Aber ich vermute, dass bei deinem Kind das Problem ein anderes ist, als die richtige Vokabellernmethode zu finden.

("Und wenn gar nix nutzt, dann muss man auch manchmal auf die Klappe fliegen. Sprich in letzter Konsequenz dann eben sitzen bleiben." [Antwort von Sozialtusi])

LG
MCX

Latein Nachilfelehrer aufsuchen.
Meistens nur 8,70 die Stunde

sozialtusi  14.02.2016, 18:52

Wenns an den Vokabeln hakt, bringt NAchhilfe aber nichts. Die muss man so oder so lernen.

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Liebe krishna9,

Vokabeln sind stumpfes Auswendiglernen. Das geht am besten mit dem Karteikartensystem. Wenn ihr das nicht kennt, bitte noch mal nachfragen! Oder sich ein Buch mit verschiedenen Lernmethoden anschaffen.

Schularbeiten sind selbstverständlich, dafür solltest du dein Kind nicht belohnen. Sonst arbeitet es irgendwann nur noch gegen Belohnung.

Ich würde den Spieß umdrehen, so wie Miraculix, dennis und Michelle. Luxusgüter wie PC, Fernseher usw. muss er sich durch Aufsagen von, sagen wir, 10 Vokabeln fehlerfrei, erst verdienen! Du musst ihm einfach nur die Kabel ausstöpseln und verstecken, die Fernbedienung oder die Maus. Ganz einfach. Wenn er abends die Vokabeln kann, gibst du es ihm zurück. Ist er in der Schule, wird es wieder ausgestöpselt. Bis zum nächsten Abfragen.

Genauso könnt ihr es übrigens auch mit dem Taschengeld halten! Eine alleinerziehende Freundin von mir hat eine inzwischen 15 jährige Tochter. Mutter und Tochter haben ein Abkommen: Jeder erfüllt seine Aufgabe. Aufgaben der Mutter sind: Haushalt, nett zum Kind sein und ihm auf Anfrage helfen. Aufgaben des Kindes: Gut in der Schule sein, selbständig Hausaufgaben machen und rechtzeitig für Arbeiten lernen. Wenn das Kind seine Aufgabe erfüllt, bekommt es im nächsten Monat Taschengeld.  Sonst nicht. So wie in der Wirtschaft auch. Geld gibt es später auch nur für Leistung!

Andererseits ist dein Kind vielleicht mit dem Gymnasium überfordert. WOLLTE es überhaupt da hin? Vielleicht muss man es ja nicht zwingen, sondern könnte einsehen, dass auch kleinere Schulabschlüsse glückliche Menschen machen...

LG!

krishna9 
Fragesteller
 15.02.2016, 11:13

Danke. Ja, es wollte unbedingt auf das Gymnasium! Hätte es auf die Gesamtschule gewollt, hätte ich es dorthin geschickt. Eine Überforderung ist da, ja. Aber eigentlich nur, weil er so faul ist. Für ihn ist jeder Handgriff, jede Aufgabe eine echte Tortur! Die Lehrerinnen meinen, er hätte das Zeug zum Gymnasium, nur mache ihm seine Einstellung das Leben schwer.

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Hopsfrosch  15.02.2016, 16:45
@krishna9

Tja, ich glaube, das geht sehr vielen Schülern so... Vielleicht kommt er in Wallung, wenn er das erste mal klebenbleibt. Dann lernt er aus Erfahrung. Du als Mutter kannst dir ja sonst den Mund fusslig reden... Und stehst noch als der Buhmann da.

Ihre Erfahrungen müssen die Kinder schon selber machen. Meine Feundin, eine Erzieherin, hatte das selbe Problem in Grün mit ihrem Sohn auf dem Gymnasium. Schließlich teilte sie ihm mit, dass er mit 14 alt genug sei, um selber Verantwortung für seine Noten zu übernehmen. Er freute sich erst über seine vermeintliche Freiheit, und sie genoss das Ende der zermürbenden Streitereien um die Schularbeiten. Es kam der Tag, an dem der Sohn, der sonst immer gut in Englisch war, eine 4 in der Arbeit schrieb. Das hat ihn derartig sauer gemacht - und zwar auf sich selbst. Seitdem lernt er... Das nennt man Lernen aus Konsequenzen...(grins) LG!

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Hallo 

ich kenne das aus eigener Erfahrung mit der fehlenden Motivation. War bei mir in der siebten klasse Latein ganz genauso. Mir hat es damals tatsächlich geholfen das Jahr zu wiederholen. 

In einem gewissen Alter erreicht man auch mit Geduld und guten Worten nicht viel. Habe meinen Eltern damals wohl ziemlich Kummer bereitet. 

Ich kann nur raten, dass ihr das als Eltern nicht so ernst seht. Einfach Ruhe bewahren und im schlimmsten Fall die Klasse wiederholen lassen. 

Gute Nerven und einen schönen Abend.