Keine Katzenklappe, aber Terassentür. Geht das?
Hallo! Ich möchte mir demmächst einen kleinen Tapser in die Mietwohnung holen. Ich habe gehört dass gewisse Leute keine Katzenklappe haben, sondern die Katze einfach durch die Terassentür rein und raus lassen. Wie gewöhnte ich das einer Katze an? Kann sie sich an meinen Rhythmus gewöhnen? Und ganz wichtig. Ist es essentiell bei erstmaligen Ausflügen nach draussen die Katze an der Leine zu halten?
Vielen Dank für alle Antworten schon im Voraus c:
Lg Nele :)
5 Antworten
Hallo Stoeckchan
Freigang ?
Wichtig: Katzen müssen vor dem ersten Freigang (ob gesichert oder nicht) gechipt, registriert, kastriert sein und zumindest die Grundimmunisierung (Impfung) haben.
Viele lassen ihre Katzen schon mit 6-7 Monate das erste mal raus, in den ungesicherten Freigang. Ich persönlich würde keine Katze einfach in den ungesicherten Freigang raus lassen und erst Recht nicht unter einem Jahr !! Denn die Grundimmunisierung ist erst mit der zweiten Impfung nach 1 Jahr abgeschlossen.
Außerdem sind zu viele junge, noch übermütige, oder auch ängstliche Fellnasen öfter Opfer von Verkehrsunfällen. Leider kommt es bei solchen Unfällen auch mal zu Personenschaden, was viele Katzenhalter offenbar nicht wahr haben wollen.
Für mich kommt allgemein nur gesicherter Freigang in Frage. Da ungesicherter Freigang längst nicht mehr Zeitgemäß ist. Wir hatten früher natürlich auch Freigänger, weil man es da noch nicht besser wußte, aber Zeiten ändern sich nun mal. Denn Katzen sind heute so domestiziert, das sie einfach NICHT mehr ungesichert raus gehören. Man läßt auch keine Hunde, Pferde und Co. Einfach raus, wie man lustig ist. Warum dann die Katze ? Da muss bei vielen leider noch erst ein Umdenken statt finden. Traurig, traurig.
Aber auch bei der heutigen Lebensweise, halte ich ungesicherten Freigang für Verantwortungslos !
Denn
- stark befahrene Straßen (mehr Autos wie früher)
- Katzen unfreundliche Nachbarn
- Diebstahlgefahr (Rassekatzen sogar mehr von betroffen)
- Jäger (dürfen Katzen legal schießen)
- gelangweilte Jugendliche
- eine eventuelle Erkrankung der Katze
- inkompatible Vermieter
- unkastrierte Katzen in der Nachbarschaft
- Gartenteiche
- nicht gesicherte Pools
- ...
und vieles mehr, die mir einen ungesicherten Freigang einfach zu gefährlich machen !
Aber es betrifft auch das ökologische Gleichgewicht der Natur, meine Umwelt, Fauna und Flora, warum meine Katzen keinen ungesicherten Freigänger mehr habe.
Findet ihr es toll, wenn eure Kinder auf dem Spielplatz im Sand spielen und munter mit Katzenkot hantieren ? Ich nicht. Findet ihr es toll, das eure Katze des Nachbars Gartenteich als Gourmetrestaurant ansieht ? Ich nicht. Muss meine Katze in der Brutzeit Vögel killen ? Oder auch Eichhörnchen, Maulwürfe, Fledermäuse und so weiter, dürfen und müssen nicht länger den Katzen zum Opfer fallen. Denn, was vielen offenbar noch gar nicht Bewußt ist, das unsere Haustier Katze, ihre Beute nur noch selten, oder gar nicht mehr frisst. Unsere Katzen haben zu Hause genug und rund um die Uhr Futter. Die brauchen nicht mehr Jagen, weil sie hunger haben. Sie jagen aus Spaß. Und genau DAS wird allmählich zum Problem. Davor kann man doch nicht länger die Augen verschließen. Und genau hier ist gesicherter Freigang das Zauberwort !
Meine 5 Fellnasen haben ein großes Gehege und mit 3 gehen wir an der Leine raus. Außerdem haben sie ein ganzen Haus, also ganz viel Platz um sich Zurück zu ziehen. Wir haben im Haus verteilt 4 Kratzbäume, 2 Kratztonnen, 2 Kratzecken. Wir Klickern auch und fordern und fördern so unsere Fellbande, eben so mit Interaktivem Spielzeug, Spielzeug generell ist viel vorhanden. Im Gehege haben wir einen Catwalk mit Häuschen. Es gibt immer mal Aktionen, wie z.B. eine Bütte Herbstblätter, eine Bütte Stroh im Sommer, eine Schüssel Wasser mit Spielzeug im Sommer...man kann sehr viel machen, damit es den Katzen in der Wohnungshaltung und dem gesicherten Freigang gut geht.
Man kann seine Haustiere, für die man Verantwortung hat, nicht einfach in dieser bekloppte Welt und der Umwelt zu Liebe, ungesichert laufen lassen.
Alles Gute
LG
Vielen Dank für den hilfreichen Beitrag! Sobbald ich in die eigene Wohnung ziehe mit mehr Platz etc, werde ich meine Katzen als Wohnungskatzen halten, ab und an mit ihnen in an der leine spazieren gehen. Ich teile ihre Meinung ^^
Ich habe auch keine Klappe. Aber meine Katzen haben einige Möglichkeiten sich bei schlechtem Wetter Unterschlupf zu suchen und auch eine immer zugängliche Trink/Futtergelegenheit. Vom Rhythmus her gewöhnen sich Katzen daran. Meine wissen genau um welche Uhrzeit es fressen gibt und die sind ziemlich pünktlich da ;) Zwei meiner Katzen kennen sogar mein Auto. Wenn ich fahre und die sehen mich wird sofort kehrt gemacht und kommen Nachhause. Also Katzen lernen relativ schnell.
Ich würde ihr zumindest dann etwas anbieten z.B. auf der Terrasse ein Katzenhäusschen wo sie sich zurück ziehen kann wenn niemand da ist.
Zum das erstemal allein raus gehen, da brauchst Du keine Leine. Schau einfach das Du "vor" der Fütterungszeit raus gehst. Also das der kleine Hunger nicht lange auf sich warten lässt. Denn spätestens wenn der Hunger da ist, wird sie vor der Türe stehen ;) steigere Die Zeit draußen von mal zu mal mehr.
Sagen wir so, die Katze gewöhnt sich an deine Zeiten, nicht umgekehrt.
Ich hatte viele Jahre Katzen und keine Katzenklappe. War er draußen und ich nicht da, dann hat er eben Pech gehabt und mußte draußen warten. Wenn ich da war und er an der Türe saß hab ich ihm aufgemacht und er kam rein.
Später war das dann wie bei einem Hund. Er saß innen vor der Tür - wusste ich er wollte raus und hab aufgemacht - saß er draußen vor der Tür wollte er rein.
Mit der Zeit werden sich ca. Zeiten ergeben - Katzen haben da ein recht gutes gespür dafür, besonders wenn du als Mensch recht geleichmäßige Zeiten hast.
Hmm, wir haben bei dem Kater meiner Kindheit keine Leine verwendet. Er musste sich 2 Mal an die Umgebung draußen gewöhnen. Einmal als Kitten als er zu uns kam, einmal als Erwachsener nach unserem Umzug.
Beide Male kam er einfach irgendwann mit raus auf die Terrasse, blieb erst mal beim Menschen in der Nähe und wagte sich dann Schritt für Schritt weiter vor. Man könnte die ersten Besuche draußen ja gemeinsam erleben (also das du dann eben dabeisitzt und irgendwas machst.... Kaffee trinken, etwas lesen, oder ähnliches).
Im ersten Haus hatten wir eine Katzenklappe, im zweiten Haus hatten wir keine Katzenklappe (aber dafür eine Katzenklappe am Geräteschuppen in dem wir einen Unterschlupf für unseren Halb-Draußen-Kater einrichteten).
Der Vorteil einer Katzenklappe: Die Katze kann jederzeit, je nach eigenem Bedürfnis, rein und raus. Bedeutet also das du als Mensch dann nicht dauernd durch den Radau an der Tür gestört wirst Tag und Nacht.
Der Nachteil einer Katzenklappe: Es könnten auch andere Tiere (beispielsweise andere Katzen) herausfinden das man durch die Katzenklappe in dein Zuhause gelangen kann. Allerdings gibt es selbst für dieses Problem bereits Lösungen (Öffnungsmechanismus via Magnet der in einem speziellen Halsband der Katze steckt). Hier bleibt nur die Frage "Wie sinnvoll ist ein Halsband" - denn ein Halsband kann auch eine Todesfalle darstellen für eine Katze.
Vorteil der unversehrten Tür: Du lässt die Katze nur dann raus wenn du es willst. Du lässt die Katze nur rein, wenn du grade kannst. Die Tür bleibt unbeschädigt (da keine Umbaumaßnahmen nötig), allerdings bekommt sie mit der Zeit Kratzer da die Katze klopfen und kratzen wird um auf sich aufmerksam zu machen.
Da fällt mir ein: Ein Nachbarskater setzt sich vor seine Haustür und miaut sehr sehr laut und eindringlich um zu signalisieren "Hey, Herrchen/ Frauchen, lass mich rein".
Ob sich deine Katze mit der Zeit an deinen persönlichen Rythmus gewöhnt - statt nur dann raus zu wollen wenn sie es selbst grade will? Das wird sich zeigen, ist auch abhängig vom jeweiligen Charakter des Tieres.
Edit: Impfen
Sehr sehr wichtig. Auch chippen lassen.
Und kastrieren lassen, so das sich deine Katze nicht fortpflanzen kann (bis das abgeschlossen ist bitte NICHT rauslassen). Es mag zwar niedlich klingen einen Haufen Kitten eines Tages daheim zu haben.
Aber bis dahin (und bis die Kitten vermittlungsfähig sind) vergeht viel Zeit, Zeit die man investieren muss als Halter des Katzenweibchens - und man investiert so einiges an Geld. Und für eine Jungkatze von unter einem Jahr wäre eine Schwangerschaft auch nicht unproblematisch. Zusätzlich: Was, wenn man die Kitten nicht vermitteln kann? Dann hat man ein bis (halbwegs realistisch gesehen) 7 Kitten daheim, zusätzlich zur Mutterkatze. Die Tierheime quellen schon regelrecht über, da brauchts nicht noch zusätzlich neue Kätzchen im Tierheim.
Wie auch immer, ich war ja eigentlich bei Impfungen....
Die sind sehr sehr wichtig und können darüber entscheiden wie lange diese Katze bei dir lebt. Beispiel des Katers meiner Kindheit: Der Tierarzt sagte meinen Eltern damals "Ach, gegen FIV muss nicht geimpft werden, das gibts in unseren Breitengraden nicht. Ich mach das nicht". Mit 10 oder 11 Jahren bekam er FIV.
Wir haben seit sehr vielen Jahren Katzen. Da wir öfter umziehen mussten, haben wir auf eine entsprechend sichere Umgebung geachtet. Nach dem Ortswechsel durften die Tiere nach 2 Tagen raus und die Umgebung erkunden. Flory war die Ausnahme: Er erlebte den ganzen Umzug mit und schäkerte sogar keck mit den Leuten der Spedition. Als unsere Möbel schon auf dem Weg waren, kam er aus dem Garten, ging von selbst in die Transportbox (tat er sonst nicht) und fuhr mit mir los. Während des Auspackens und Einrichtens musste er 5 Stunden im 2. Bad ausharren, danach durfte er das Haus erkunden. Er wollte nach 1 Stunde auch in den Garten. Das haben wir erlaubt. Es war alles unkompliziert. Flory hat sein neues Zuhause sofort akzeptiert. Man merkte ihm den Umzug gar nicht an. Sicher war er eine Ausnahme. Ihm war seine Familie wohl das Wichtigste. Nun müssen wir leider nach 13 Jahren noch einmal umziehen, das neue Haus liegt leider rückseitig auch an einer Straße. Unsere Sushi ist uns 2013 zugelaufen und kennt nur unsere jetzige Umgebung. Wir werden sie erst nach allen Umbauten und Umzug hier abholen und hoffen, dass sie bei uns bleibt. Sie ist eine Freigängerin, die zum Schlafen, Fressen und Schmusen reinkommt. Mal sehen, wie stark sie sich nach 6 Jahren an uns gebunden fühlt. Auch sie wird Terror machen, wenn sie lange eingesperrt wird. ...
Aber zur Frage: Eine Katzenklappe hatten wir nie. Die Katze macht sich lautstark bemerkbar, wenn Türen geöffnet werden sollen. Jedes Familienmitglied ist ihr ergebener Diener. Sogar nachts darf sie nach Belieben kommen und gehen. Wir haben glücklicherweise wieder ein Wohnzimmer und ein Elternschlafzimmer mit Terrassentür. Sie kann also immer rein und raus. Sie fängt reichlich Mäuse. Spricht sie undeutlich, darf sie erst rein, wenn sie die Maus draußen ablegt. Das klappt wunderbar. Übrigens kapiert es jede Katze schnell, wie und wo sie reinkommt. Das muss man ihr nicht zeigen. Eine Leine ist nicht gut. Die Katze verbindet dann die Freiheit mit dem fiesen Laufgeschirr. Sie nimmt das übel. Verlass dich auf die Intelligenz der Katze, trau ihr etwas zu!
P.S.: Bei Jungtieren bitte einige Wochen warten. Sie sind leichtsinnig und kommen eher in Gefahrensituationen als erfahrene erwachsene Katzen.