Kastration Rüde/knapp 3Jahre alt?
Guten Abend und vorweg, ich bin nicht pro Kastration. Allerdings bin ich inzwischen in einer Lage, in der ich unsicher bin, ob mein Hund nicht tatsächlich leidet. Er ist trainiert, abrufbar, versucht aufzureiten, aber lässt sich davon sofort abbringen. Sein oder mein Problem ist ein anderes. Er ist im Dauerstress. Er ist nicht mehr in der Lage "klar" zu agieren. Egal welches Tier, ob Hase, Ratte, Katze... es wird ALLES beleckt, er hat die Nase nur noch am Boden, er trieft aus dem Maul, leckt permanent seinen Penis. Ich vertraue hier leider keinem Arzt, da er meinen Hund nur von meinem erzählen kennt, keine eigene Erfahrungen hat und es einfach zu oft und schnell gemacht wird. Deshalb kommt Ihr ins Spiel. Hat jemand solche Probleme bei seinem Hund? Muss ich weiterhin Geduld haben? Beim Trainer ist es genauso, ich verzweifle bald. Wir wechseln gerade noch mal die Trainerin und warten natürlich ab. Hier wird nichts voreilig unternommen. Aber mein Hund kommt draußen null zurecht mit all den Gerüchen. Er ist sehr gelehrig, er will auch, aber mir scheint das er es einfach nicht überwinden kann. Es ist schier unglaublich, wir versuchen unser bestes, aber es reicht nicht. Der Kollege ist 30kg, wenn es viele Weiber gibt die läufig sind, verliert er bis zu 4 Kilo. Kann mir hier jemand was dazu sagen? Aus Erfahrung. Ich möchte ihn wirklich nur ungern kastrieren lassen.
Er ist nicht mit einem Hormonchip behandelt, da hier oft Chip und tatsächliche Kastration 2 verschiedene Verhalten aufweisen können.
Ist er mit einem Hormonchip gechipt? Das Verhalten äußert sich durch aufreiten und Speicheln, hab ich das richtig verstanden?
Fast :) speicheln (extrem) riechen und lecken, egal bei welchem Tier. Er ist leider auch aufdringlich u muss ständig zur Ordnung gerufen werden. Das klappt, aber eben nur für 10sek
3 Antworten
Wurde mal ein großes Blutbild inkl. Hormonanalyse gemacht?
Ich bezweifle, dass eine Kastration hier Abhilfe schafft, außer es liegt wirklich an zu viel Testosteron. Aber weil er es eben bei allen Tieren macht, ist es wohl eher keine hyper-Sexualität.
Da würde dann aber ein Hormonchip Abhilfe schaffen. Ich würde tatsächlich erstmal Chippen und schauen was passiert. Ja, bei manchen Hunden hilft es nicht aber bei anderen schon (aber wenn es nichts hormonelles ist wird der Chip eben nicht helfen, eine Kastration dann aber auch nicht).
Ich würde mal evtl. in eine entsprechende Tierklinik gehen (Uniklinik) und ihn von Kopf bis Fuß durchchecken lassen.
Danke, diesen Ansatz hat mir tatsächlich noch keiner unterbreitet. Ich hoffe ich finde hier in meiner Gegend jemanden. Dankeschön!
Das hört sich wirklich nach Stress für deinen Hund an. Und Stress, grad dauerhafter, hat auch Auswirkungen auf den Körper. Bei uns beim Tierarzt hatte man das leider regelmäßig (bin Tierarzthelferin). Durch Stress wird Cortison ausgeschüttet, welches Wirkung auf das gesamte Organsystem hat.
Eine Freundin hatte ein ähnliches Verhalten bei ihrem Malteser. Dieser ist unfassbar selbstbewusst (kein typischer Kläffer, sondern wirklich einfach sehr dominant) und hatte Dauerstress, weil er immer sein "Revier" und die Hündinnen kontrollieren musste. Seine Nase war nur am Boden, auf Frauchen wurde gar nicht geachtet. Er kam auch Zuhause nicht zur Ruhe und hat nur schlecht gefressen. Das hat sich bei ihm so weit gesteigert, dass er regelmäßig Magenkrämpfe/Durchfall/Erbrechen hatte (durch Stress ausgelöst). Sie hat nach langem zureden von mir auch den Kastrationschip ausprobiert. Seitdem konnte er wieder ein "normales" Hundeleben führen und hatte keine Krämpfe mehr. Letzten Monat wurde er final kastriert.
Ich bin auch nicht grundsätzlich pro Kastration, weil da eben auch wichtige Hormone fehlen können, aber wenn der Hund ansonsten nur Stress hat, ist dem intakten Hund ja auch nicht geholfen.
Wenn man also auch mit nem Hundetrainer nicht an den Hund ran kommt, ist der Test mit dem Kastrationschip wirklich anzuraten. Der wirkt entweder 6 oder 12 Monate. Man sieht ggfs eine Verhaltensänderung und kann sich dann entscheiden, ob man wirklich kastrieren möchte. Wenn einem die Verhaltensänderung nicht gefällt lässt man die Wirkung einfach auslaufen und hat nach ein paar Monaten seinen alten Hund zurück.
Ja, es gibt Rüden, die sexuell völlig übersteuert sind, darunter leiden und gesundheitliche Schäden nehmen können.
Gegenüber Hundetrainern bin ich skeptisch. Denke in solchem Fall sollte ein erfahrener Hundepsychologe ins Boot geholt werden. Tierärztliche Abklärung in einer guten Tierklinik ist sowieso Option. Blutbild, Schilddrüsenuntersuchung.
Abkürzung wäre, einen Hormonchip setzen zu lassen. Bringt der nichts, macht eine Kastra auch keinen Sinn.
Vielen lieben Dank! Die Trainerin zeigt uns hoffentlich wie wir ihm etwas mehr Ruhe draußen vermitteln können, da auch nicht jeder Hundekontakt klappt. Alles andere mache ich auf jeden Fall. Blutbild ist der erste Schritt.