Kann sich die Evolotion wiederholen?

24 Antworten

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Ja, die Evolution wiederholt sich bei jedem Lebenwesen, das aus einer befruchteten Eizelle entsteht. Wie?

Die Eizelle ist ein einzelliges Lebewesen, genauso wie die Einzeller der frühen Lebewelt in der Erdurzeit, im Präkambrium. Auch das Spermium ist ein Einzeller, ein Flagellat, ein einzelliges Geißeltierchen.

Was geschieht nach der Befruchtung? Eine erste Zellteilung. Aus einer Zelle werden 2 dann 4, 8, 16, 32 usw.

Sie bleiben allerdings zusammen. Das entspricht dem nächsten Schritt in der Evolution, wobei aus Einzellern Zellkolonien entstehen. Heute gibt es Einzeller aller Art, es gibt auch Zellkolonien auf der Entwicklungsstufe der Morula beispielsweise die Pandorina. Das nächste Embryonalstadium ist die Blastula und dann die Gastrula.

Es gibt auch Zellkolonien, die sich heute auf der Blastula-Stufe befinden beispielsweise die Kugelalge Volvox.

Die Quallen sind auf der Entwicklungsstufe der Gastrula.

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evaness  23.09.2010, 12:27
  1. menschliche Morula

  2. Zellkolonie Pandorina

  3. Kugelalge Volvox

  4. Volvox mit Einstülpung am generativem Pol

  5. menschliche Blastula mit Einstülpung am generativen Pol

  6. Qualle

  7. Das Tintenfischbaby passt nicht in diese Reihe, es gehört viel weiter hinten hin.

...

Nr.8. Entwicklungszyklus bei Hohltieren

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evaness  23.09.2010, 12:33
@evaness

Daraus lassen sich folgende Aussagen ableiten: Jedes Lebewesen vollzieht in seiner Embryonalentwicklung im Zeitraffer ungefähr die Entwicklungsstufen, die seine Vorfahren in der Evolution durchlaufen haben. Auch heute lebende Organismen durchlaufen aktuell Evolutionsstufen, die schon in der frühen Evolutionsgeschichte von anderen Lebewesen durchlaufen worden sind.

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evaness  23.09.2010, 12:38
@evaness

Deine Frage kann mit einem lauten "Ja!!!" beantwortet werden.

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Max104  23.09.2010, 13:53
@evaness

Aber das ist nicht wirklich das, was ich als Evolution bezeichnen würde.

Das ist eher die Entwicklung eines einzelnen Lebewesens.

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evaness  23.09.2010, 13:57
@Max104

Das ist die Entwicklung einer ganzen Art. Und die Veränderung

der Arten ist der grundlegende Vorgang, der weiterhin stattfindet.

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evaness  23.09.2010, 14:01
@evaness

... und der dabei jedesmal fast am Punkt Null, also

mit einer Eizelle und einer Spermienzelle neu beginnt.

Der Unterschied beim Neuanfang ist nur, dass schon

viel genetische Information vorhanden ist.

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evaness  23.09.2010, 14:06
@evaness

... wobei man nicht sicher weiß, wieviel genetische Information bei den frühen Urorganismen schon vorhanden war, denn die heutigen Einzeller sind späte Nachfahren, bei denen auch ein Großteil eines früher einmal viel reicheren Gesamtgenoms reduziert worden sein kann. Dass viele Gene beim Einzeller-Sein nicht stören, sieht man an den Eizellen und Spermien. Die sind Einzeller und enthalten die gesamte genetische Information für einen kompletten Menschen.

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Isegrimm  23.09.2010, 14:51
@evaness

Respekt!, ich dachte schon, ich wäre gut im kaskadierenden Schreiben, aber das Krönchen der Kaskadenkönigin gebührt eindeutig dir!

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paben72  24.09.2010, 11:24

Das ist nicht wirklich das Konzept der Evolution und in großen Teilen sachlich unkorrekt. Du beschreibst hier lediglich Analogien. Dass sich eine Eizelle mit einem Spermium vereint gehört nur zu Evolution und es ist nur ein Phänomen, dass in der Embryonalentwicklung verschiedenen evolutionäre Merkmale ausgebildet werden, deren Anlagen der Mensch noch immer mit sich trägt, aber das ist keine Evolution. Das Beispiel mit dem Schlammspringer hingegen IST Evolution. Die Anpassung einer Spezies an einen Lebensraum und die Vererbung der dazu benötigten Merkmale, das was ud als grundlegende Veränderung der Arten bezeichnet hast.

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Jabba  24.09.2010, 15:28
@evaness

In der Embryogenese spiegelt sich zwar der evolutive Werdegang einer Spezies wieder, aber einen bedeutsamen Wert für die gerade stattfindenden oder zukünftigen Evolutionsprozesse hat sie nicht, zumindest wenn die hypothetische Entwicklung nur vom Menschen bis zum Affen geht.

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evaness  25.09.2010, 10:05
@Jabba

@paben72,

die Frage lautete, ob sich die Evolution wiederholen könne. Wenn eine Entwicklung sich wiederholt, entstehen polyphyletische Stammeslinien, obgleich wahrscheinlich alle Lebewesen auf die selben Urwesen, =hypothetisches Urtier (CAMPBELL) zurück geführt werden können und von ihnen abstammen. Trotzdem kennen wir den Begriff der polyphyletischen Entwicklung. Wenn ähnliche Faktoren wirksam sind (genetische und Umweltfaktoren) und zu ähnlichen Ergebnissen führen (das wäre die Wiederholung, nach der ja gefragt wurde), werden sowohl Homologien als Analogien (Konvergenzerscheinungen) auftreten und die Ergebnisse gemeinsam bestimmen.

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evaness  25.09.2010, 10:27
@evaness

Was Ernst Haeckel in der Biogenetische Grundregel formuliert hat und was auch schon viele vor ihm erkannt haben ("die Ontogenese ist eine verkürzte Wiederholung der Phylogenese"), ist ein Ausdruck dessen, dass wir Lebenwesen unserer Natur nach "sich entwickelnde" sind.

Ob dabei ein Selektionsdruck Entwicklungen einschränkt oder eine Entwicklung in die eine oder andere Richtung begünstigt bzw. verhindert, ist eine andere Frage. Der Selektionsdruck ist nicht der Motor der Evolution, sondern er kommt zustande durch von außen lenkende die Entwicklungen einschränkende Faktoren.

So kann es zu verschiedenen (!) Anpassungen an Lebensräume kommen. Es handelt sich aber hierbei um den Begriff der "aktiven Anpassung"! Das bedeutet, ein Individuum das (mutationsbedingt) neue Merkmale entwickelt, kommt auf die Idee, sie für neue Lebensstrategien einzusetzen.

Wenn ein körnerfressender Fink mit Dickschnabel ein Junges bekommt mit einem langen gebogenen Dünnschnabel, und das Junge kommt einfach nicht auf die Idee oder kann sich einfach nicht entschließen, mal unter einer Baumrinde nach einem vielleicht dort versteckten Käferchen zu picken, wird ihm sein neuer Superschnabel wenig nützen.

Ein Evolutionsbiologe von Weltrang verwendet in seiner neuen Veröffentlichung "Evolution als Verständnisprinzip in Kosmos, Mensch und Natur" den Begriff der "inneren Selektion". Das ist die Entscheidung des Individuums mithilfe seiner (eventuell neuen) physischen und geistigen Ausstattung (soweit vorhanden) von mehreren möglichen Wegen einen zu gehen.

Die Evolution ist noch lange nicht vollständig erforscht. Wier können sie nicht verstehen, indem wir unsere Kenntnis davon auf wenige Einzelaspekte einschränken. Unser Verständnis muss sich erweitern und selbst eine Evolution vollziehen. Wir sind noch lange nicht angekommen.

http://www.amazon.de/Evolution-als-Verst%C3%A4ndnisprinzip-Kosmos-Mensch/dp/3772518095/ref=sr1fkmr0_1?ie=UTF8&qid=1285402810&sr=1-1-fkmr0

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evaness  25.09.2010, 15:35
@evaness

Genmutationen bei Säugetieren und Menschen, die für die Keimbahn Bedeutung haben, die in Keimzellen stattfinden, werden ausgelöst durch mutagene Substanzen, mutagene Strahlung und andere (auch epigenetische) Einflüsse auf die Eimutterzellen und Eizellen in den Ovarien der weiblichen Ungeborenen (außerdem auch durch entsprechende Einflüsse während der Spermienbildung auf der männlichen Seite).

In den Ovarien (=Eierstöcken) eines ungeborenen weiblichen Embryos entstehen bereits seine Eizellen, so dass die Umgebungseinflüsse, denen eine schwangere Frau ausgesetzt wird, sich bei ihren Enkeln in Genveränderungen niederschlagen können.

So gesehen ist die Embryonalentwicklung keinesfalls unbedeutend für die weitere Evolution einer Spezies.

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evaness  27.09.2010, 08:18
@evaness

Wenn wir die Veränderung der Arten betrachten, schauen wir auf die Phänotypen und vergessen leicht, dass die Mutationen in den Ovarien und Hoden der Eltern stattfinden. Bei Lebewesen, deren Babys sich im Uterus entwickeln, die schon als Embryo Ovarien haben, finden Mutationen im Bauch der schwangeren Großmutter statt.

Wenn Merkmalsveränderungen sich durch Vererbung verbreiten, werden sie populationsgenetisch bedeutsam. Wir kennen folgende Möglichkeiten von Artveränderungen, die mit äußerer Selektion begründet werden, was wahrscheinlich noch nicht die ganze Wahrheit ist, was aber dennoch so stattfindet:

1.Stabilisierende Selektion

2.Transformierende=gerichtete Selektion

3.Spaltende Selektion

Auf der WIKIPEDIA-Seite gibt es unten drei gute Grafiken dazu:

http://de.wikipedia.org/wiki/Selektion_%28Evolution%29

Außer der äußeren und inneren Selektion könnte es noch kosmische Einflüsse geben, die das Globalklima verändern und auch bei der Entstehung neuer Tierstämme eine Rolle spielen, über die noch keine wissenschaftliche Aussage gemacht werden kann. Nicht alles, was wir noch nicht wissen, kann deshalb ausgeschlossen werden.

Da sich kosmische Konstellationen (platonisches Weltenjahr) regelmäßig wiederholen, könnten größere Evolutionsschritte mit solchen Rhythmen zusammenhängen. Jetzt wird gleich wieder einer kommen und sagen, es gäbe nur kleine Schritte, aber bei der Entstehung neuer Tierstämme passiert schon etwas mehr als bei der adaptiven Radiation.

Dennoch kann kein Vorgang zweimal stattfinden, denn jeder Vorgang ist in der Zeit für sich einzigartig. Wenn eine Pflanze ein Blatt bildet und sie bildet dann ein zweites Blatt, das fast genauso aussieht, ist das dann eine Wiederholung oder nicht?

In der Kunst gibt des dazu den Begriff der "rhythmischen Wiederholung des Ähnlichen".

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evaness  27.09.2010, 08:52
@evaness

Manchmal habe ich den Eindruck, dass manche Naturwissenschaftler vor Schönheit Angst haben, die sich im Evolutionsgeschehen manchmal auch zeigen kann, da sie eine nicht fassbare höhere Wahrheit durchschimmern lässt. Das muss jedoch nicht bedeuten, dass die Evolution von einer höheren Instanz gesteuert wird. Das wäre ein unvereinbarer Widerspruch und es wäre keine Evolution. Ich glaube an eine "offene Evolution", wie sie im Vortrag von WOLFGANG SCHAD (Audio-CD) hervorragend analysiert wird.

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Wie schon geschrieben wurde, ist die Evolution ungerichtet und sie reagiert nur auf Veränderungen in den Lebensbedingungen. Ändern sich diese und tritt irgendeine Mutation durch Zufall auf, die in der geänderten Umwelt besser zurecht kommt, dann besteht die Möglichkeit, dass sich diese Mutation durchsetzt (sofern es genügend Zeit dafür gibt). Wenn heute z.B. ein Kind in Australien eine Mutation hätte, die es gegen die durch das Ozonloch verursachte krebsauslösende UV-Strahlung widerstandsfähiger machen würde, würde sich diese Mutation aber niemals durchsetzen. Denn: die Menschen haben eine so große Population erreicht, in der sich potentiell jeder mit jedem paaren kann, dass es viele Millionen Jahre dauern würde, bis ein genügend großer Teil Menschen diese Mutation auch hätte. Vermutlich würde sie im Sande verlaufen. Wirkliche große evolutionäre Sprünge haben sich immer nur in Populationen ergeben, die relativ klein waren, und die weit entfernt von ihren nächsten Verwandten lebten, mit denen sie sich noch paaren konnten.

Darüber hinaus ergeben sich nur solche Änderungen in einem Lebewesen, die möglich sind. Bestimmte Dinge sind anscheinden leichter möglich und passieren deswegen immer wieder. Das Auge wurde z.B. nicht nur einmal erfunden, sondern unabhängig mindestens 10 Mal. Manche dieser Augen funktionieren ähnlich, andere anders. Andere Dinge, wie z.B. Knorpel, oder die Wirbelsäule, die vier Extremitäten etc. sind nur ein einziges Mal entstanden. Deswegen ist es nicht wahrscheinlich, dass es irgendwann einmal wieder von Neuem menschenähnliche Wesen geben würde, wenn die derzeitigen verschwinden. Obwohl es auch Evoltutionsbiologen gibt, die meinen, der Weg zum Menschen wäre ziemlich zwangsläufig gewesen. Das halte ich aber nicht für sehr plausibel.

Die Evolution wiederholt sich ständig. Man weiss aber nie wohin die Entwicklung geht. Manchmal entwickelt sich der Mensch auch zum Affen weiter.

katze92  23.09.2010, 14:23

:D ohja dieses phänomen beobachte ich auch immermal wieder bei manchen leuten XD

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Der Mensch stammt nicht vom Affen ab, sondern Affe und Mensch haben einen gemeinsamen Vorfahr. Da es den nicht mehr gibt, kann sich aus ihm auch nichts mehr entwickeln. Die Evolution findet immer noch statt, es ist ein andauernder Prozeß. Da wir die Menschenaffen stark dezimiert haben, ist es unwahrscheinlich, daß sie sich irgendwann in Richtung Mensch entwickeln. Dasselbe gilt für alle anderen Affenarten, würde ich meinen. Dennoch entwickeln sich alle Arten von Lebewesen fortwährend in Richtung Anpassung an ihre Umwelt. Auch der Mensch entwickelt sich weiter. Das geht nur so langsam, daß wir es selbst in einigen Generationen nicht direkt beobachten können. Gruß, q.

DarkSepia  23.09.2010, 12:57

Und wie heißen diese Vorfahren?

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Max104  23.09.2010, 13:54
@DarkSepia

Der letzte gemeinsame Vorfahre von Mensch und Affe war der Sivapithecus, der im Miozän lebte.

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Theoretisch natürlich, aber sehr unwahrscheinlich. Die Frage, ob sich später wieder mal Menschen aus anderen Lebewesen entwickeln ist ähnlich wie die Frage, ob die Evolution in einer Kaufmannwiederholung erneut Menschen hervorbringen würde.