Kann man sein Abitur schaffen, wenn man einfach nur ,,hart'' lernt?
Also angenommen ich bin Schüler in nem Aufbaugymnasium oder Realschule.
Und möchte Abitur machen. Am Anfang bin ich voll motiviert, die Noten passen so halbwegs, sind nicht übertreiben gut, und auch nicht schlecht, so mittel stark.
Nach der Zeit wird es aber immer mehr und mehr, man lernt, versucht alles auswendig zu lernen, oder man versteht es ganz einfach nicht, obwohl der Lehrer es einem schon 1000 Mal erklärt hatte. Man versucht sich es selbst bei zu bringen, schaut Youtube Erklärvideos und nimmt Nachhilfe in manchen Fächer, und man versagt trotzdem bei den Schularbeiten (Ich denke in Deutschland sind es Klausuren) und Tests und schafft das Schuljahr leider nicht.
Ist jetzt nur ein Beispiel, aber woran liegt es, dass sich viele Schüler bemühen und trotzdem nicht die Schulischen Leistungen im Bildungssystem schaffen ?
Wird falsch gelernt ? Haben Schüler die falsche Lerneinstellung ? Zu wenig Motivation ? Oder tun sich manche wirklich einfach nur schwer im lernen?
Ich beziehe mich da mehr auf Schulen und dem Bildungssystem in Österreich. BMS und BHS Schulen vorallem.
Das kann man in Deutschland glaub ich mit dem Gymnasium, der Realschule und dem Aufbaugymnasium Vergleichen.
Wobei ich denke da ist nicht viel Unterschied im Bildungswesen zwischen Österreich und Deutschland.
Einfach Schulen, die mit Abitur enden.
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2 Antworten
Ich würde weder klar nein noch ja sagen. Fleiß hilft in den meisten Fächern, aber eben nicht in allen. Man kann durch Fleiß durchaus einiges kompensieren, aber ich würde sagen, dass man auch einen gewissen Grad an Intelligenz haben muss, um das Gymnsium zu schaffen. Ich denke man braucht mindestens einen durchschnittlichen IQ, also ab 100+. Dann kann man durch Fleiß sicherlich Noten bekommen, mit denen man durchkommt. Auch in Fächern wie Mathe gibt es ja durchaus Aufgaben, die quasi "Standard" sind und mehrfach geübt und wiederholt werden. Das gilt auch für Physik und Chemie. Ich glaube Deutsch ist ein Fach, das man am wenigsten üben kann und wenn jemand einfach nicht die intellektuelle Kapazität hat, dann kann ich mir vorstellen, wird das relativ schwer in höheren Klassen. Ich finde die Bezeichnung des Abis als "Reifeprüfung" durchaus passend. Man braucht einfach eine gewisse intellektuelle Reife dafür.
Ich war sehr lange Zeit als Nachhilfelehrer tätig, für alle Schularten und später dann auch alle Jahrgangsstufen bis zum Abi. Es gab durchaus viele Fälle, in denen ich ein Abitur als absolut unmöglich eingestuft habe. Da hackts oftmals schon am Hauptschulabschluss und am fehlenden Fleiß lag es auch oft nicht. Auf der anderen Seite habe ich auch viele Kinder gehabt, die z.B. auf der Hauptschule waren, jetzt auch nicht unbedingt Spitzennoten hatten, nicht viel für die Schule gemacht haben, aber bei denen ich mir recht sicher wäre, dass sie auch das Gymnasium packen könnten, auch ohne extremen Fleiß, auch nicht mit gutem Schitt, aber sie würden durchkommen. Manche schwimmen einfach mit, weil sie die intellektuelle Kapazität haben, um Dinge schnell zu verstehen und dann halt nur den nötigsten Aufwand betreiben. Wäre der Stoff schwerer, würde sich daran auch nicht so viel ändern.
Man darf auch nicht vergessen, dass Schule eine sehr spezielle Form von Lernen und Messen von Leistungen ist. Manchen liegt das mehr, anderen weniger. In der Schule muss man schon eher der Typ "Auswendiglerner" sein, zumindest war es auf meiner Schule so. Mir persönlich hat Schule überhaupt nicht gelegen. Ich war jemand, bei dem Lernen nicht wirklich viel brachte. Ich hatte schlichtweg immer die gleiche Note, ob mit super viel lernen oder eher wenig. Ich kann Dinge einfach erst verstehen und behalten, wenn ich in die Tiefe gehe und den Hintergrund verstehe. In der Schule wurde Wissen aus eigener Recherche nie gewürdigt. Was nicht im Heft oder Buch stand, war nicht im Erwartungshorizont der Frage, also gabs keine Punkte, obwohl die Antwort passend zur Frage war. Ich glaube ich wäre auch einer derjenigen gewesen, der egal auf welcher Schulart immer nur im Mittelfeld gelandet wäre. Ich habe oft Mitschülern Sachverhalte erklärt und in der Probe kam genau das dran, ich habe nie volle Punktzahl bekommen, weil ich anscheinend Fragen anders beantworte. Da braucht man wohl ein Händchen dafür, um zu wissen, was der Lehrer hören will. Ab dem Studium hatte ich nie wieder ein Problem damit.
Das kann verschiedene Ursachen haben... dass man falsch lernt, dass man die falschen Ansätze hat, dass bestimmte Grundlagen fehlen... oder dass ab irgendeinem Punkt einfach das, was man leisten kann erreicht ist, insbesondere was den Stoff im Verhältnis zur Zeit angeht, die man hat um zu lernen.