Kann man obwohl man ein perfektes Leben führt unzufrieden sein?

14 Antworten

Wenn du es nicht abkannst, einfach keine Einschränkungen zu haben, dann versuch doch Minimalistisch zu leben und dein Essen z.T. selbst zu produzieren, ich finde, dass man dann wunschlos glücklich ist :')

Das ist ein typisches "Wohlstandsübel"!

Wenn du mal echte Sorgen hättest, wärst du danach gleich viel dankbarer für dein perfektes Leben!

Natürlich kannst du unzufrieden sein. Ich vermute du definierst ein "perfektes" Leben mit materiellen Werten oder solchen Werten von denen die Gesellschaft dir beigebracht hat, dass du sie brauchst, um ein perfektes Leben zu haben (Familie zu haben zum Beispiel).

Doch tief drin merkt dein Wesen offenbar, dass es außer diesen äußerlichen Faktoren noch innere Ansprüche gibt, die beachtet werden möchten, wenn du dein Leben "glücklich" nennen möchtest. Das sind diese Faktoren, die dein Leben "lebenswert" machen und von außen her manchmal noch nicht mal als "perfekt" betrachtet werden würden. Es sind Herausfordungen, an denen du dich reiben kannst, die dir zeigen, dass du lebst.

Welches deine persönliche Herausforderung ist und was dein innerstes wirklich braucht, das kannst nur du selbst heraus finden. Wenn du dich umschaust, wirst du in der Geschichte und in der Welt aber eine Menge Menschen finden, denen es ähnlich gegangen ist wie dir. Die dank dieser "Unzufriedenheit" ihr Leben von jetzt auf gleich verändert habe, Risiken (Ungewissheiten) eingegangen sind, um dem zu folgen, was sie angetrieben hat.

Manche verkaufen alles und "steigen aus" (der heilige Franziskus hat sowas zum Beispiel gemacht, ihn hat es auch gestört beim Anblick der Armen zu erkennen, dass er in der Rolle des "Reichen Sohnes" sich nicht wohl fühlte. Verstanden hat ihn seine Familie damals nicht. Doch ich denke, dass sein Schritt, weg vom Reichtum, hin zur Naturbeobachtung (und allem was er sonst noch so tat) IHN befriedigt hat.

Es gibt andere, die dann aus einem gesicherten Job heraus auch plötzlich ganz dringend ein selbständiger Unternehmer werden wollten oder auch die, die mit dem Rucksack erstmal eine Weltreise angetreten sind oder einfach nur eine Umschulung in Angriff genommen haben. Wichtig ist auch zu wissen: nicht alle, die was verändert haben, aus einer Unzufriedenheit heraus, sind dadurch im materiellen Sinne erfolgreich gewesen.

Ich glaub aber, dass solch eine Unzufriedenheit, wenn sie stark genug ist, ein guter Schubs sein kann, Dinge zu wagen, egal wie erfolgreich sie sein werden, weil irgendwann die Unzufriedenheit einfach so groß ist, dass man eine Veränderung braucht.

Ich kenne solche Unzufriedenheiten übrigens auch aus meinem Leben. Dann weiß ich, dass es Zeit wird, was zu ändern. Entweder äußerlich oder manchmal auch innerlich (der Weg zu mir selbst hat in mir sehr viel verändert, äußerlich ist einiges dennoch manchmal gleich geblieben). Mir half es dann immer, besonders aufmerksam zu sein auf das, was mich ANZIEHT. Ich hab mich beobachtet, ob es Themen gab, über die ich auf natürliche Weise immer wieder neues herausfinden wollte oder ob ich noch alte Wünsche hatte von früher, die ich mir noch nicht zu erfüllen erlaubt hatte. Auf die Weise hab ich zum Beispiel meine Leidenschaft als Gärtnerin entdeckt, eine Ausbildung im geistigen Heilen gemacht (ich wollte einfach WISSEN was das ist und nicht nur vom lesen oder erzählen anderer), bin Heilpraktikerin geworden oder Bibliothkarin. Oke, es hat mich finanziell NICHT erfolgreich gemacht (ich bin zur Zeit von meinem Mann abhängige Hausfrau, grmpf) ABER ich hätte mir aus den damaligen Unzufriedenheiten heraus mit den Bezahljobs und der menschenunwürdigen Behandlung dort es nie verziehen, wenn ich die passenden Wandel nicht gewagt hätte (ich zähle übrigens auch eine Selbständigkeit als "Bezahljob". Sobald man den Zwang hat, finanziell von etwas leben zu wollen oder zu müssen wird es für mich "unfrei") UND ich habe ne Menge Erfahrungen gesammelt und gelebt. Ich habe mir ein Wissen (jenseits der Bezahlung) erworben, das mir im Leben oft vielmals sinnvoller erscheint als jegliches Geld, denn es macht mich "innerlich unabhängig".

So, nun wünsch ich dir, dass du herausfindest, was deine Unzufriedenheit dir beibringen möchte (sieh es als Chance) und dass du dann dem folgst, was dich anzieht.

Hallo!

Ja, es gibt genügend Leute die mit ihrem Lebensstandart unzufrieden sind ------> das nennt man dann "Meckern auf hohem Niveau". Viele, die so denken vergleichen sich am laufenden Band mit anderen, meinen dabei immer selbst angeblich der letzte Heuler zu sein und zu kurz zu kommen.. und entsprechend reden sie sich das solange ein bis sie es glauben. Obwohl sie ein Leben leben, das andere als mustergültig, solide & erstrebenswert bezeichnen.. es kommt immer auf den Standpunkt an.

Vergleichst du dich ggf. mit anderen? Oder hast du einen speziellen Beweggrund, wegen dem du nicht zufrieden bist? Versuche das mal zu analysieren & gehe in dich!

Ich persönlich sage immer: Wir haben in Deutschland doch alles was man braucht. Und andere Länder haben das teilweise nicht!

Na ja, darüber kann man jetzt unterschiedlich denken. Ja man sollte irgendwann in seinem Leben auch mal zufrieden sein. Aber, bei allem Wohlstand den wir so genießen, vergessen wir manchmal einfach zu leben. Das Leben mal zu nehmen, wie es ist, nicht auf das Auskommen und all die Annehmlichkeiten achten, sondern im Gegenteil, manchmal vielleicht auch mal bewusst verzichten. Glück entsteht woanders, nämlich im Herzen des Menschen. Also, frage dich mal nach dem, was dich glücklich machen würde. Vielleicht ist es so etwas wie teilen zu dürfen, eine Aufgabe haben, die einen erfüllt oder ein gutes Hobby.