Kann man nach einseitiger Liebe Freunde werden?

5 Antworten

Eine gute und enge Freundschaft ist eine Liebe. Es muss ja keine sexuelle Komponente dabei sein.

Mein bester Freund ist schwul und natürlich war im am Anfang auch in ihn verliebt. Aber daraus wurde halt keine sexuelle Partnerschaft, sondern eine innige Freundschaft, ich liebe ihn und er liebt mich. Und ich liebe meinen Mann, den ich viele Jahre später kennenlernte. Man kann mehr als nur einen Menschen lieben.

realistir  21.07.2019, 14:02

Immer diese widersprüchlichen Frauen.;-)
Mich liebst du nicht. Weder als Freund, noch als Gesprächspartner mit diversen Meinungsunterschieden, anderer Betrachtung von Realitäten, hinterfragen von gesellschaftlichen Klischees usw.

Eine gute und enge Freundschaft betrachte ich nicht als Liebe, sondern als eine gute Beziehungsform.

Hmm, dein obiges Beispiel ist etwas mangelhaft. Versuche mir gerade eine lesbische Freundin vor zu stellen, in die ich verliebt sein sollte. Fällt mir schwer. ;-)
Also, du hattest komische "Liebschaften". ;-)

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ZiegemitBock  21.07.2019, 14:20
@realistir
Mich liebst du nicht.

Wie sollte ich auch? Ich kenne Dich doch nicht einmal.

Eine gute und enge Freundschaft betrachte ich nicht als Liebe, sondern als eine gute Beziehungsform.

Das ist halt Interpretationssache. Wobei im Deutschen mit dem Wort Liebe oft sehr sparsam umgegangen wird. Mir ist das fremd, aber jeder Mensch sieht das halt anders.

Mein Mann hat sich früher übrigens auch in Mädels verliebt, bei denen sich dann herausstellte, dass sie lesbisch sind. Und mit denen ist er zum Teil auch immer noch befreundet. So seltsam und selten ist das also vielleicht doch nicht...

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realistir  21.07.2019, 15:09
@ZiegemitBock

Wozu muss man sich kennen, oder was sollte man kennen?
Selbst wenn du mit deinem Mann 20 Jahre verheiratet bist, kennst du ihn nur so, wie er sich dir und anderen gegenüber verhält, und er auch nicht mehr von dir!

Du lässt sogar deinem Mann gegenüber nur zu, dass von dir kennen zu dürfen, zu können was du zulässt, was dir dein Selbstbild als Maß vorgibt.

Wie kann Mann sich in lesbische Frauen verlieben? Entweder waren die nicht von Anfang an lesbisch, oder Mann checkte das nicht.

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ZiegemitBock  21.07.2019, 15:52
@realistir
Mann checkte das nicht.

Ja, natürlich. Ich habe auch nicht gecheckt damals, als ich mich in meinen besten Freund verliebt habe, dass er schwul ist - sonst wäre mir das ja nicht passiert, nicht wahr? Es hat ja niemand die sexuelle Orientierung auf der Stirn geschrieben.

Natürlich kann man wohl niemanden "durch und durch" kennen, womöglich nicht einmal sich selbst. Aber trotzdem erfordert das "Lieben" (nicht das "sich verlieben", das findet ja gerade statt, wenn man sich noch nicht kennt) ein gewisses Maß an Kenntnis der geliebten Person, findest Du nicht?

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realistir  21.07.2019, 16:24
@ZiegemitBock

nee finde ich überhaupt nicht. Bedingungsloses lieben erfordert rein gar nichts an Kenntnissen oder sonstigem eingebildeten, vermuteten etc.

Musst du irgendwas in deinem Leben kennen, um das Leben so wie es ist, akzeptieren zu können? Nun denke mal ganz scharf nach! Du kannst dir selbst im Leben nichts aussuchen, musst bei Vielem Kompromisse machen, realistischer sein.

Wieso soll das in anderen Dingen des täglichen Lebens anders sein, überlege wieder mal scharf. Werde endlich mal realistischer, lege so einiges von deinem angewöhnten weiblichen -unrealistischen- Betrachtungsweisen ab. Werde Realist!

Gibt zu wenige davon. Viele sind nur sinngemäße Trittbrettfahrer klassischer Kischees etc.

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ZiegemitBock  21.07.2019, 16:31
@realistir
Musst du irgendwas in deinem Leben kennen, um das Leben so wie es ist, akzeptieren zu können?

Natürlich muss ich das. Ein Leben, das nur aus Leid und Schmerzen besteht, kann ich eben nicht akzeptieren.

musst bei Vielem Kompromisse machen, realistischer sein

Das muss ich nur, wenn die Vorteile die Nachteile überwiegen. Wenn mich jemand nur nervt und ich keine Freude daran habe, mit ihm Zeit zu verbringen, dann kann ich auch keine Liebe entwickeln. Es reicht mir schon, wenn ich mit manchen Bekanntschaften Zeit verbringe, die mich nerven, einfach, weil ich sie nicht vor den Kopf stoßen möchte, sie können ja nichts dafür, dass ich sie halt manchmal nervig finde.

Du kannst dir selbst im Leben nichts aussuchen

Dem ist nicht so. Ich bin in der glücklichen Lage, sehr viele Entscheidungen in meinem Leben selbst treffen zu können.

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Sagen wir mal, Marie und Schokolade sind gute Beziehungspartner, Marie mag Schokolade sehr.
Nun macht zuviel von diesem Genuss auch etwas dick und unansehlich, also beschließt Marie sich etwas zu entlieben. Wird ihr das gelingen, ohne dass Marie an Lebensqualität verliert? Na, was meinst du Fragesteller dazu?

Komm mir jetzt nur ja nicht mit Argumenten, die Liebe zu einem Freund sei was ganz anderes als die Liebe zu einem Naschmittel namens Schokolade.
Muss sich Marie nun ganz entlieben, oder nur etwas realistischer mit den Dingen umgehen?

Wieso soll es nur eine Entwicklungsrichtung geben? Laut deiner angesprochenen ist "Frau" zuerst verliebt, strebt dann erst aus diversen Gründen eine Freundschaft an.
Bei mir ist das genau umgekehrt. Ich entwickle aus einer Freundschaft, wenn der Rest stimmt eine Liebesbeziehung. Und falls diese angelehnt wird -Frau zu verwöhnt ist, viel mehr erwartet- wird wieder die gewohnte Freundschaft draus.

Ach, brauchst Du und Marie etwas geistige Unterstützung in Sachen gibt es Chancen? Klar gibt es diese!
Beispiele gefällig? Du und Marie brauchen sich nicht jeden Abend vor dem schlafen gehen zu fragen, ob ihr morgen wieder die Chance habt, aufzuwachen und am Leben teil nehmen zukönnen! Die Natur hat so vieles an Chancen möglich gemacht.

Genau so wie Marie so oft schwanger werden kann, wie sie schwanger werden will, kann Marie sich verlieben und entlieben. Diese Chance besteht lebenslang!

Alex1705 
Fragesteller
 22.07.2019, 23:25

Ähm ich bin nicht Marie. ;)

Marie ist eine Bekannte und Peter will nichts mehr mit ihr zu tun haben, da sie in ihn verliebt ist. Sie hat ihm geschworen, sich zu „entlieben“ bzw. sich nichts zu erhoffen um die Freundschaft zu retten, die ihr so wichtig ist. Peter meinte aber, man könne sich nicht entlieben und es werde nie wieder so wie früher.

Nun ist Marie in einer glücklichen Beziehung und hat die Gefühle für Peter verloren. Deswegen bin ich davon ausgegangen, dass Peter hier bei diesem Szenario Unrecht hatte. Habe aber noch weitere Meinungen anhören wollen.

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Denn einerseits gebe ich ihm Recht, ein Ein- und Ausschaltknopf gibt es in der Liebe nicht. Gefühle sind ja nicht rational. Man kann sie sicher abstellen, aber es ist nicht einfach sich zu manipulieren. Sonst würde das jeder einfach nach einer gescheiterten Beziehung machen und niemanden mehr nachtrauern?

Dennoch frage ich mich, ob es nicht durch irgendwelche Einflüsse (eine neue Beziehung, Zeit, viel viel Mühe/Disziplin, Eigenmanipulation u.ä.) doch möglich ist.

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Hallo Alex,

wenn, sagen wir Maria, sich in Peter verliebt hat, dürfen wir das so sehen, dass sie ihre Liebe ihm gegenüber erkannt hat. Nur - schade, dass dies Peter nicht hat. Wir dürfen die Gefühle, die Maria hat, als Indikator für die Liebe betrachten - und die Abwesenheit der Gefühle bei Peter eben umgekehrt.

Jetzt dürfen wir Liebe losgelöst von Partnerschaft und Beziehung sehen - und nicht, wie oft gesehen, als etwas, was notwendigerweise eine Partnerschaft bedingt oder sogar erzwingt. Und Menschen, die dann keine Partnerschaft eingehen wollen, lassen die Liebe dann weniger zu. Vielmehr dürfen wir Liebe als etwas Universales sehen - und gerne als die ideale Basis für eine Partnerschaft.

Damit sind Maria und Peter in keine Partnerschaft hineingedrängt - aber sie können für sich alleine lebend eine Freundschaft führen. Und dabei hilft ihnen Liebe.

Wir dürfen nämlich Liebe immer als etwas verstehen, was von uns ausgeht, was andere Menschen erreicht, ihnen etwas von uns gibt und schenkt, ohne Erwartungen zu hegen oder etwas haben zu wollen.

Das mag jetzt Maria in ihrer Liebe bewusster sein - während Peter ihr auch etwas von ihr in dieser Freundschaft geben mag und ihm nicht als Moment der Liebe bewusst wird. Da darf er seinem Herzen einen kleinen Schubs geben.

Vielleicht mag sich in der Freundschaft im Laufe der Zeit mehr Nähe entwickeln. Und wer weiß, vielleicht finden sich die beiden dann doch noch in einer Partnerschaft: möchten miteinander in Liebe gehen und leben.

Finden beide andere Menschen, in die sie sich verlieben und mit denen sie vielleicht eine Partnerschaft eingehen, dürfen Maria und Peter immer noch Freunde bleiben und die Partnerinnen und Partner in diese Freundschaft integrieren.

Und wenn wir einmal unsere Liebe zu jemandem erkannt haben, darf die Person immer in unseren Herzen bleiben - unabhängig von jeglicher Nähe zueinander. Unsere Herzen sind dazu unendlich groß.

Mit vielen lieben Grüßen

EarthCitizen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Also ich bin gerade in so einer Lage. Ich musste die kurze, aber intensive Freundschaft abbrechen, weil ich das nicht kann. Ich kann nicht mit jemanden befreundet bleiben, für den ich Gefühle hab. Er hat keine für mich. Wie es in ein paar Monaten aussieht, weiß niemand, aber ich halte besser Abstand.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Hallo Alex,

ich denke mal, dass man das so pauschal gar nicht beantworten kann.

Da spielen so viele Faktoren eine Rolle und es kommt auch sehr auf die Charaktere beider Personen an.

Ich denke, wenn man den anderen wirklich sehr gern hat und nur sein bestes will und ihn einfach nicht dauerhaft verlieren will, dann akzeptiert man, dass der andere nur freundschaftliche Gefühle hat.

Ich weiß, dass das sehr schwer ist und vermutlich ist es dann auch besser für beide, etwas Abstand zu haben, aber wenn man wirklich den anderen in seinem Leben haben möchte, weil man ihn auch als Freund gern hat, dann muß man einen Weg finden, damit umzugehen.

Man sollte auf jedenfall miteinander darüber reden und versuchen, den anderen nicht zu verletzen, aber erzwingen kann man nun mal Liebe nicht.

LG, Mika

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung