Kann man mit einem Linkshandbogen auch mit rechts bedienen?

3 Antworten

Hallo Mrclemann,

das sind genau dieser Art Fragen die mich immer dazu raten lassen, sich unbedingt einen Verein zu suchen. Es ist eine große Fehleinschätzung, dass das Bogenschießen mit Videos oder Büchern erlernt werden kann, sie können nur eine sinnvolle Ergänzung sein. Im Verein lässt du nicht nur Pfeile fliegen, du lernst dort das Bogenschießen. Also etwas über die Schießtechnik, Haltung, Pfeile(bau), oft auch Sehnenbau, (Sicherheits)Regeln etc. Es macht Spass und hilft einfach, Hintergrundwissen zu haben.  Hier ist eine Hilfe: http://www.bogenschiessen.de/bogenschiessen/de/service/vereine/index_vereine.php

Da deine Zughand die rechte ist, brauchst du auch einen Rechtshandbogen. Das trifft für alle Bögen mit einem Bogenfenster (Ausschnitt im Mittelbereich) zu und hat etwas mit dem Öffnungswinkel der Zughand zu tun. Die Innenfläche der Zughand muss immer vom Bogen weg gerichtet sein. Die Sehnenbewegung beim Lösen hat großen Einfluß auf die Pfeilbewegung, der sich beim Abschuß durch die Beschleunigung in bestimmter Weise verbiegt. Das funktioniert nicht mit einem "seitenverkehrten" Bogen!

Viele Pfeile in der Hand? Für die allermeisten Schützen unnötig, eigentlich auch unsinnig, dafür gibt es den Köcher. Die Bogenhand wird für den Bogen gebraucht. Schnell schießen? Wofür? Vor dem schnell Schießen sollte die Konzentration auf das was man tut und ein sauberer Schussablauf stehen. Was nützen dir 5 schnell geschossene Pfeile in die Pampa, 2 ruhig geschossene Pfeile ins Ziel machen viel mehr Spass, garantiert.

Also, wenn du das Bogenschießen tatsächlich ernsthaft als Sport betreiben willst, solltest du nicht schon vor Beginn mit einem großen Fehler anfangen. Vereinbare ein paar Probetrainings, so 2-3 sollten es sein. Bei uns z.B. sind bis zu 5 möglich. Ich möchte, dass ein Neuling sich so sicher wie möglich ist, bevor er sich für uns entscheidet. Nur dann werde ich ihn auch oft beim Training sehen (ohne regelmäßiges Training läuft es auch mit Spass nicht). Kaufe vorher nichts an eigener Ausrüstung!

Der erste Bogen sollte dann ein 3-teiliger Recurvebogen sein, am Anfang mit wenig Zuggewicht. Dieser wird sinnvollerweise bei einem Fachhändler(!) vor Ort immer halbjährlich geliehen, dass langsame tauschen der Wurfarme gegen stärkere ist dann meist bereits inklusive.

Ach ja, oft wird gesagt, "ich will ja nicht nach Olympia". Nee, sicher nicht, aber ohne andauernde Fortschritte wird das Bogenschießen in 1 Jahr keinen Spass mehr machen und bei eBay und Co. wird wieder ein gebrauchter Bogen mehr verramscht. Wäre doch schade.

Noch Fragen? Kannst dich gerne melden ;-)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – 13 Jahre Bogensport, 9 Jahre Vereinstrainer (Lizenz)

Schließe mich den Vorschreibern an, such dir am besten einen Verein. Gerne ist dir bei der Suche sicher jemand behilflich.

Zu dem Video welches du gesehen hast, ich vermute das es sich dabei um einen Reiterbogen handelt. Diese Technik mit den Pfeilen in der Zughand spricht dafür. Aber sicher ist das auch nicht die allgemein übliche Form des Schießens mit einem Reiterbogen, aber einige sehr gute Schützen beherschen diese Technik (Oberste Klasse dann auch tatsächlich noch vom Pferd aus) die aber sicher auch nicht einfach zu schießen ist.

Hoffe ich konnte dir ein wenig helfen

Vielleicht schreibst du noch aus welcher Gegend du kommst, dann bekommst du sicher noch Tips wegen Verein oder gutem Händler

Ein MENSCH
stellte die (meines Erachtens gute) Frage, ob sich ein (asymmentrischer) Linksbogen auch mit Rechts ausziehen und schießen lässt. Der Mensch möchte die Pfeile auf ihm bequemer erscheinendem Wege von der Außenseite einlegen (um so schneller "nachzuladen").

Ein BogenVereinsmeier
antwortete, daß der Mensch mit samt seiner Frage in einen BogensportVerein eintreten und dort regelmäßig hinkommen möge, sich beim Fachhändler beraten lassen soll - keineswegs bei ebay etwas kaufen etc...Im Verein wird man ihm dann schon zeigen, wie man alles richtig macht.

Meine (kürzere) Antwort
(nach Ergreifen und Spannen eines üblichen (dreiteiligen) Recurve-Bogens):

Jawohl, das sollte prinzipiell funktionieren !

Der Griff eines Links-RecurveBogens ist zwar für den Zugriff der linken Hand optimiert -
jedoch auch für die rechte Hand gut genug geeignet.
(Als Perfektionist kann man auch noch später zu Feile und Schleifpapier greifen).

Beim Anvisieren des Zieles verdeckt
ein (asymmetrischer) Linkshänderbogen das Schussfeld _immer_ links vom Ziel,
ein (asymmetrischer) Rechtshänderbogen _immer_ Rechts vom Ziel.

Bei Verwendung einer sicheren Pfeilauflage (z.B. Kerbe oder 3Bürsten) sollte es gar keine Probleme geben - ebenso bei Verwendung einer "Sehnenzange" (Release).

Mit Gruß
Heiko B. (aus Stolpen bei Dresden)