Kann man als Pflegehelferin zum Rettungsassistenten werden?

5 Antworten

Die Ausbildung zum Rettungsassistenten gibt es bereits seit 2015 nicht mehr, da ist das Rettungsassistentengesetz (RettAssG) und die dazugehörige Ausbildungs- und Prüfungsverordnung außer Kraft getreten, der Ausbildung fehle somit jede gesetzliche Grundlage. Anstelle des Rettungsassistenten gibt es seit dem 01.01.2014 das neue Berufsbild des Notfallsanitäters, der durch das Notfallsanitätergesetz (NotSanG) und die dazugehörige Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für Notfallsanitäter (NotSanAPrV) eingeführt worden ist. Außerdem gibt es noch die Qualifikation des Rettungssanitäters.

RETTUNGSSANITÄTER (RettSan):

Dauer mindestens 520 Stunden, vier Module, keine Ausbildungsvergütung, stattdessen muss der Teilnehmer die Kosten der Lehrgänge tragen (insgesamt circa 1.500€). Ausbildungsmodule: mindestens 160 Stunden Grundlehrgang an einer Rettungsdienstschule mit schriftlicher und praktischer Prüfung zum Rettungshelfer, 160 Stunden Klinikpraktikum (Aufteilung: 80 Sdt. Anästhesie und 80 Sdt. Notaufnahme oder Intensivstation), 160 Stunden Praktikum im Rettungsdienst an einer anerkannten Lehrrettungswache und mindestens 40 Stunden Rettungssanitäter- Abschluss-/Prüfungslehrgang mit 120 Minuten schriftlicher, 20 Minuten mündlicher und praktischer Abschlussprüfung.

Rettungssanitäter kommen nach den Rettungsdienstgesetzen der Bundesländer auf Rettungswagen als Assistenz des Notfallsanitäters/Rettungsassistenten und im qualifizierten Krankentransport eigenständig auf einem Krankentransportwagen zum Einsatz, in manchen Bundesländern ist auch noch der Einsatz als Fahrer auf dem Notarzteinsatzfahrzeug zulässig, zum Teil aber nur mit einer gewissen Berufserfahrung auf dem Rettungswagen.

Zugangsvoraussetzung RettSan: gesundheitliche Eignung (durch einen Arzt festzustellen und zu bescheinigen), polizeiliches Führungszeugnis ohne Eintragung und mindestens ein Hauptschulabschluss sowie die Volljährigkeit.

NOTFALLSANITÄTER (NotSan):

Ausbildungsdauer 3 Jahre, 1920 Stunden Unterricht an einer staatlich anerkannten Berufsfachschule für NotSan, 720 Stunden fachpraktische Ausbildung in verschiedenen Fachabteilungen eines geeigneten Krankenhauses (insbesondere der Anästhesie, Intensivstation und Notaufnahme) und 1960 Stunden fachpraktische Ausbildung im Rettungsdienst an einer anerkannten Lehrrettungswache, die Ausbildung schließt mit einer staatlichen Prüfung am Ende des dritten Ausbildungsjahres ab. Ausbildungsziel siehe Paragraph 4 des Notfallsanitätergesetzes.

Notfallsanitäter kommen in der Notfallrettung als verantwortliche Transportführer auf Rettungswagen zum Einsatz, sie führen Notfalleinsätze ohne Beteiligung eines Notarztes eigenständig durch, bei Einsätzen mit der Beteiligung eines Notarztes sind sie dessen direkte Assistenzperson und führen nach Anordnung des Notarztes eigenständig Maßnahmen durch. Desweiteren kommen NotSan auf allen Rettungsmitteln, die mit einem Notarzt besetzt sind zum Einsatz, hauptsächlich also auf dem Notarzteinsatzfahrzeug, mit einer zusätzlichen Weiterbildung aber auch im Intensivtransporten bei Verlegung intensivpflichtiger Patienten und bei Anstellung bei der Luftrettung auf dem Rettungshubschrauber.

Zugangsvoraussetzung Notfallsanitäter: wie Rettungssanitäter, schulisch jedoch mindestens ein Realschulabschluss oder eine gleichwertige Schulbildung. Intern werden i.d.R. Rettungssanitäter als Auszubildende bevorzugt.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Rettungsdienst🚑, sehr großes Interesse an Notfallmedizin.
Rollerfreake  18.10.2019, 22:58

Jetzt habe ich doch glatt den Kern der Frage vergessen🤷‍♂️🤦‍♂️😂😂. Also Nachtrag: eine Anrechnung von anderen medizinisch-/pflegerischen Ausbildung erfolgt nicht oder nur in einem sehr geringen Umfang. Beim Rettungssanitäter setzt du dich am Besten mit einer Rettungsdienstschule in Verbindung, große Hoffnungen würde ich trotz der kurzen Ausbildungsdauer nicht empfehlen, die Lernzielkataloge sind einfach zu verschieden. Beim Notfallsanitäter bekamen examinierte Gesundheits- und Krankenpfleger lediglich nur den 80 stündigen Pflegeteil der Krankenhausausbildung angerechnet, ebenfalls wegen der Lernziele, vergleiche mal das Ausbildungsziel im Krankenpflegegesetz und im Notfallsanitätergesetz, dafür lohnt sich die Bürokratie für die Anrechnung nahezu nicht.

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Hi,

Kann man als Pflegehelferin zum Rettungsassistenten werden?

Kurzum - nein, kann man nicht.

Es kann grundsätzlich niemand mehr Rettungsassistent werden. Nach mittlerweile über fünf Jahren (!), in dem dieser Beruf schlichtweg nicht mehr ausgebildet hat, sollte sich das durchaus so langsam herumgesprochen haben...

Und ganz allgemein, bezogen auf den Rettungssanitäter und den Notfallsanitäter (der die Ausbildung zum RettAss abgelöst hat) - man kann natürlich einsteigen, egal, ob man vorher Pflegehelfer, Bankkaufmann, Chemiestudent oder komplett ungelernt war.

Die Vorbildung wird nur sehr eingeschränkt bis gar nicht angerechnet; auf Ausbildungserleichterungen brauchst Du nicht hoffen.

Allgemeine Zugangsvoraussetzungen sind gesundheitliche Eignung; de facto die Volljährigkeit und ein Führerschein (mind. Klasse B, besser Klasse C1).

Für den Rettungssanitäter (520-h-Lehrgang) gilt der Hauptschulabschluss (oder gleichwertige Vorbildung) als schulische Voraussetzung, für den Notfallsanitäter die mittlere Reife (oder gleichwertig).

LG

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Notfallsanitäter, Blogger, Medizinstudent

Nein. Es gibt keine Ausbildung zum Rettungsassistenten mehr. Es gibt nur noch den Notfallsanitäter. 3 Jahre Ausbildung, Realschulabschluss.

Rettungsassistent wird niemand mehr, der es noch nicht ist. Die Ausbildung findet nicht mehr statt.

Für die Ausbildungen zum Rettungssanisäter oder zum Notfallsanitäter bringt dir die Qualifikation zum Pflegehelfer meines Wissens nichts. Sprich, du machst die ganz normal wie jeder andere auch.

Nein. Die Ausbildung zum Rettungssanitäter bzw. Notfallsanitäter musst du du komplett neu absolvieren.

Lisawue 
Fragesteller
 18.10.2019, 14:43

Wie lange dauert die Ausbildung? Was für einen Schulabschluss muss ich dort haben?

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RedPanther  18.10.2019, 15:43
@Lisawue

Wenn man nicht motiviert ist, 2 Minuten Googlesuche zu betreiben... wie möchte man dann im Vorstellungsgespräch überzeugen, dass man es mit dem Jobwunsch ernst meint?

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SaniOnTheRoad  18.10.2019, 20:03
@Lisawue
Das Internet erzählt viel!😄🙃🙄

Das stimmt zwar - dann allerdings die Frage auf einer Plattform zu stellen, wo man die Richtigkeit, Qualität und Seriosität der Antworten mal am allerwenigsten validieren kann, macht wenig Sinn....

Und: so grundlegende Fragen wie "Gibt es den Beruf überhaupt (noch)?" und "Was sind die Zugangsvoraussetzungen?" sind wirklich binnen zwei Minuten Eigenrecherche beantwortet.

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RedPanther  19.10.2019, 10:14
@Lisawue

Und dann stellst du deine Frage auf einer Plattform, wo dir Harzer Didi, Hausmeister Krause und Oma Müller antworten können.

Läuft ;)

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