Kann ich mein Pferd NUR NOCH mit Pad reiten?

10 Antworten

Huhu,

kannst du natürlich machen, ist aber absolut nicht zu empfehlen.

Ein Pferd ohne trainierte Muskeln muss erst langsam aufgebaut werden. Vom Boden aus oder auch ergänzend von oben.

Zum Muskelaufbau ist Training in hügeligen Gelände sowie Longenarbeit wunderbar geeignet. Aber auch geritten kann man da einiges bewirken. Allein zwei, dreimal die Woche eine halbe Stunde Gelände im zügigen Schritt kann schon enorm helfen. Wenn man dazu noch zwei, dreimal die Woche gut longiert, tut sich da am Pferd schon einiges und man kann in nächster Zeit das Reiten ausdehnen und die Intensität erhöhen.

Um vorerst zweimal die Woche eine halbe Stunde zu reiten (ich spreche hier wirklich von zügig und geradeaus im Schritt, also kein schludern und schiefes Traben/Galoppieren auf dem Reitplatz) geht ein Pad, vorrausgesetzt das Pferd fühlt sich damit wohl.

Um wirklich zu reiten, also auch mit Biegung und in schwungvollen Gangarten zu arbeiten, ist ein Pad definitiv nicht dauerhaft geeignet! Eine Stunde ist für ohne Sattel bei den meisten Pferden zu viel, bei schlecht vemuskelten Pferden definitiv zu viel. Ein schlecht bemuskeltes Pferd fünf mal die Woche eine Stunde zu reiten ist nicht effektiv, es wird so keinen Muskelzuwachs erlangen und lediglich Verspannungen und Frust davontragen.

Ich würde dir empfehlen das Pferd parallel an der Longe / an der Hand zu trainieren und unter dem Reiter im Gelände im Schritt aufzubauen, wenn es mit dem Pad klar kommt. Sobald sich der Muskelzustand einigermaßen verbessert hat, kann dann euer Sattler den Sattel anpassen und ihr könnt mit passendem Sattel voll ins Training einsteigen und weiter aufbauen.

Liebe Grüße

Gerade wenn das Pferd derzeit aufgebaut werden muss, würde ich auf das Pad verzichten, bis der Aufbau erledigt ist. Ohne Sattel reitet man besser Pferde, die auf ihrem Ziel-Muskulatur-Stand sind und nicht welche, die grade eine Trainingspause hatten. Klar, zum Test, ob man wieder zu trainieren anfangen kann, kann ein Zirkel mal auf einem Pad hilfreich sein, aber sonst eher nicht. Ob man nun den Sattel zweimal ändert oder sich in der Zwischenzeit beispielsweise mit einer anderen Unterlage behilft, sollte Dein Sattler entscheiden. Mach einen Termin mit ihm und besprich das vor Ort. Vielleicht hat er auch einen Gebrauchtsattel, den er Dir in der Zwischenzeit leihen kann, bis Deiner wieder passt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981

Nein, das sollte man mit den Pads vermeiden.

Gerade nach einer langen Pause, wenn die entsprechende Muskulatur fehlt, sollte man doch erst wieder am Boden beginnen. Longieren am Kappzaum und klassische Handarbeit, sowie Stangenarbeit im Freilauf sind hier meine Favoriten.

Wenn die Muskulatur fehlt und kein passender Sattel da ist, wird dein Gewicht nicht verteilt, höchstens abgepolstert. Das kann man dann zwischendurch mal machen, wenn das Pferd etwas aufgemuskelt hat, aber bei der fehlenden Muskulatur weder so oft noch so lange. Sonst behinderst du den Muskelaufbau, finde ich recht logisch.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Pferdehaltung, Huforthopädin

Nach einer langen Pause ist es wichtig erstmal wieder Muskeln aufzubauen. Sich mit einem Pad fast jeden Tag auf ein Pferd zu setzten, das kaum Muskulatur besitzt ist eher kontraproduktiv ;)
Du solltest erstmal vom Boden aus anfangen dein Pferdchen wieder anzutrainieren, bevor du wieder mit dem Reiten anfängst

Warum hast du das Geld nicht in das Anpassen des Sattels investiert? Ich habe ebenfalls das RoP u. reite damit sehr gerne - ab u. an. Das ersetzt aber nicht den gut passenden Sattel.

3 - 5x/Woche mit Pad dazu auf einem schlecht bemuskelten Pferd ist echt ein Nogo! Gehe mit deinem Pferd zügig spazieren, am besten viel Bergauf/Bergab, Klettern im Wald, Bodenarbeit (Longieren, Stangenarbeit, Schulter herein, Kruppe herein, Freispringen, etc.), dazu setzt du dich 2x/Woche mit einem passenden Sattel da drauf u. reitest 1/2 h v/a (wirkliches v/a, nicht einfach nur auf der Vorhand schlurfen), Schulter- /Kruppe herein, Schlangenlinien, Zirkel, Volten. Schrittausritt (bergauf/bergab) ins Gelände.

Vom Boden aus kannst du das Pferd durch TTouches unterstützen (Rücken aufwölben, Becken abkippen, Schweifarbeit), auch Sachen aus der Zirsensik, zB das Plie (nur beim wirklich gut aufgewärmten Pferd, gut zum Schluss der Arbeit) sind hilfreich.

Wenn die Muskeln allmählich wieder kommen, der Rücken hoch kommt, reitest du allmählich öfter, länger, baust Trab, Galopp, Lektionen ein. Und lässt selbstverständlich den Sattel nochmal entsprechend anpassen!

Bevor du startest würde ich auf jeden Fall - falls noch nicht geschehen - mal noch eine Physio/Osteo drüber schauen lassen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin